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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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nur einen Mantel umb sich geworffen. So bald ware sie auffgefangen/ für Modestum gestelt/ und befragt/ wohin und warumb sie also durch daß Kriegsvolk eile/ ob sie nicht gewahre die gefahr in welcher sie schwebe? Hier auff ware die antwort/ sie eile dem Feld zu/ da die allgemeine Kirchen versammlet seje. Spricht Modestus weist du dann nicht/ daß ich eben jez muß hinziehen/ und alles umbbringen/ was anzutreffen. Ja/ sagte sie/ daß weis ich wol / eben darumb eile ich also/ daß ich nicht zu spath komme/ und der ehre deß Marterthumbs / von Gott uns angetragen/ beraubt werde. Modestus fragt weirers/ warumb sie den Knaben mit sich führe? Da gab sie zur antwort/ auff daß er gleiches Creüz und gleiche gnadenreiche belohnung mit mir habe. Als nun dieses von Modesto dem Käiser angezeigt worden/ ward befohlen/ mit der verfolgung inn zuhalten. Sozo menus libr. 6. c. 18.

Polycarpi standhafftigkeit Deßgleichen unüber windliche standhafftigkeit hatte schon vorhin der gewaltige lehrer Polycarpus auch erzeigt: Da jhme under anderem der Landpfleger zugesprochen/ er solte Christum verläügnen/ so wolte er ihn los lassen: Antwortet Polycarpus getrost/ ich hab dem herren Christo wol 86. jahr gedient/ er hat mir nie kein übel noch leid gethan. Wie soll ich meinen könig lästeren / der mich erlöset hat?

Gratianus. Valentinianus II. Theodosius I. Gratianus und Valentinianus beide Brüderen/ vergleichten sich deß regiments halber. Zu denen kame noch Theodosius alß dritter Käiser. Diser Theodosius liesse sich nach einer außgestandenen schweren krankheit tauffen/ verjagte die Arrianer zu Constantinopel/ gab ihre Haupt-Kirchen dem frommen Bischoff Nazianzeno ein. Versamlete darauff das Concilium Constantinopolitanum.

Maximus. Indessen wurde Gratianus von Maximo und seinen anhängeren erschlagen/ und hat sich für den dritten man ins regiment eingetrungen. Bald müßte Valentinianus II. auch daran/ wurde durch practiken seines treülosen dieners Arbogasts erwürget.

Eugenius. Theodosius behielt also das feld/ verjagte deß Reichs feinde/ stillete die innerlichen auffrühren und schluge den neügebohrnen Käi-

nur einen Mantel umb sich geworffen. So bald ware sie auffgefangen/ für Modestum gestelt/ und befragt/ wohin und warumb sie also durch daß Kriegsvolk eile/ ob sie nicht gewahre die gefahr in welcher sie schwebe? Hier auff ware die antwort/ sie eile dem Feld zu/ da die allgemeine Kirchen versam̃let seje. Spricht Modestus weist du dann nicht/ daß ich eben jez muß hinziehen/ und alles umbbringen/ was anzutreffen. Ja/ sagte sie/ daß weis ich wol / eben darumb eile ich also/ daß ich nicht zu spath komme/ und der ehre deß Marterthumbs / von Gott uns angetragen/ beraubt werde. Modestus fragt weirers/ warumb sie den Knaben mit sich führe? Da gab sie zur antwort/ auff daß er gleiches Creüz und gleiche gnadenreiche belohnung mit mir habe. Als nun dieses von Modesto dem Käiser angezeigt worden/ ward befohlen/ mit der verfolgung inn zuhalten. Sozo menus libr. 6. c. 18.

Polycarpi standhafftigkeit Deßgleichen unüber windliche standhafftigkeit hatte schon vorhin der gewaltige lehrer Polycarpus auch erzeigt: Da jhme under anderem der Landpfleger zugesprochen/ er solte Christum verläügnen/ so wolte er ihn los lassen: Antwortet Polycarpus getrost/ ich hab dem herren Christo wol 86. jahr gedient/ er hat mir nie kein übel noch leid gethan. Wie soll ich meinen könig lästeren / der mich erlöset hat?

Gratianus. Valentinianus II. Theodosius I. Gratianus und Valentinianus beide Brüderen/ vergleichten sich deß regiments halber. Zu denen kame noch Theodosius alß dritter Käiser. Diser Theodosius liesse sich nach einer außgestandenen schweren krankheit tauffen/ verjagte die Arrianer zu Constantinopel/ gab ihre Haupt-Kirchen dem frommen Bischoff Nazianzeno ein. Versamlete darauff das Concilium Constantinopolitanum.

Maximus. Indessen wurde Gratianus von Maximo und seinen anhängeren erschlagen/ und hat sich für den dritten man ins regiment eingetrungen. Bald müßte Valentinianus II. auch daran/ wurde durch practiken seines treülosen dieners Arbogasts erwürget.

Eugenius. Theodosius behielt also das feld/ verjagte deß Reichs feinde/ stillete die innerlichen auffrühren und schluge den neügebohrnẽ Käi-

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        <p><note place="right">Maximus.</note> Indessen wurde Gratianus von Maximo und seinen            anhängeren erschlagen/ und hat sich für den dritten man ins regiment eingetrungen. Bald            müßte Valentinianus II. auch daran/ wurde durch practiken seines treülosen dieners            Arbogasts erwürget.</p>
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[207/0237] nur einen Mantel umb sich geworffen. So bald ware sie auffgefangen/ für Modestum gestelt/ und befragt/ wohin und warumb sie also durch daß Kriegsvolk eile/ ob sie nicht gewahre die gefahr in welcher sie schwebe? Hier auff ware die antwort/ sie eile dem Feld zu/ da die allgemeine Kirchen versam̃let seje. Spricht Modestus weist du dann nicht/ daß ich eben jez muß hinziehen/ und alles umbbringen/ was anzutreffen. Ja/ sagte sie/ daß weis ich wol / eben darumb eile ich also/ daß ich nicht zu spath komme/ und der ehre deß Marterthumbs / von Gott uns angetragen/ beraubt werde. Modestus fragt weirers/ warumb sie den Knaben mit sich führe? Da gab sie zur antwort/ auff daß er gleiches Creüz und gleiche gnadenreiche belohnung mit mir habe. Als nun dieses von Modesto dem Käiser angezeigt worden/ ward befohlen/ mit der verfolgung inn zuhalten. Sozo menus libr. 6. c. 18. Deßgleichen unüber windliche standhafftigkeit hatte schon vorhin der gewaltige lehrer Polycarpus auch erzeigt: Da jhme under anderem der Landpfleger zugesprochen/ er solte Christum verläügnen/ so wolte er ihn los lassen: Antwortet Polycarpus getrost/ ich hab dem herren Christo wol 86. jahr gedient/ er hat mir nie kein übel noch leid gethan. Wie soll ich meinen könig lästeren / der mich erlöset hat? Polycarpi standhafftigkeit Gratianus und Valentinianus beide Brüderen/ vergleichten sich deß regiments halber. Zu denen kame noch Theodosius alß dritter Käiser. Diser Theodosius liesse sich nach einer außgestandenen schweren krankheit tauffen/ verjagte die Arrianer zu Constantinopel/ gab ihre Haupt-Kirchen dem frommen Bischoff Nazianzeno ein. Versamlete darauff das Concilium Constantinopolitanum. Gratianus. Valentinianus II. Theodosius I. Indessen wurde Gratianus von Maximo und seinen anhängeren erschlagen/ und hat sich für den dritten man ins regiment eingetrungen. Bald müßte Valentinianus II. auch daran/ wurde durch practiken seines treülosen dieners Arbogasts erwürget. Maximus. Theodosius behielt also das feld/ verjagte deß Reichs feinde/ stillete die innerlichen auffrühren und schluge den neügebohrnẽ Käi- Eugenius.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/237>, abgerufen am 22.11.2024.