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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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trug entdeket/ wolten sie mit ihnen nicht übereinstimmen/ noch sich bej ihnen in verdammung der reinen Kirchenlehrer/ finden lassen/ sondern übergab dem Käiser Constantio/ der anwesend war/ eine Censurschrifft / darin sie der falschen Lehrer irrige meinung offenbarten/ und mit Zeügnussem göttlicher Schrifft widerlegten. Umb welcher willen sie ins elend verjagt wurden. Under andern Kirchendienern die sich damals richtig und unerschroken erzeigten/ waren Paulinus und Hilarius/ Bischoffe in Frankreich/ Osius Bischoff in Hispanien/ und Liberius Bischoff zu Rom welche sich außdrüklich wiedersezten den Arriane[unleserliches Material]n und dem Käiser/ der da begehrte sie solten die verdammung Athanasi[unleserliches Material] underschreiben.

Die Arrianer fuhren fort mit ihrer Kezerej und Gottslästerungen/ biß daß sie mehrer theils durch Gottes urtheil greülich hingerichtet/ und auß ihrer Gottlosigkeit Mahomet / der Antichrist im Orient entstanden ist. Welcher zu grund vertilget hat/ die herrlichsten Kirchen und gemeinden/ die durch viel tausend Märtyrer blut zuvor in allerley Provinzen desselben grossen theils der welt erbauet waren. Ehe dann wir aber beschreiben den Mahomet / und das unglük/ wollen wir noch eine denkwürdige Histori/ so sich under dem Käiser Valente begeben herbej sezen.

Eine denkwürdige Histori/ welche sich under dem Käiser Valente/ der Arrianischer Kezerej zugethan/ begeben.

Es hatte Käiser Valens den Christen die Tempel zerstöret/ daher sie under frejen Himmel aussert den Stattmauren ihre zusammenkunfft gehalten/ den Gottesdienst zuverrichten. Alß nun der Käiser solches vernommen/ ward er zornig/ beschikte seinen Feld-Obersten Modestum (welcher heimlich den Christen gewogen ware) fuhr ihn an/ gab ihm dar zu einen Bakenstreich/ weil er so saumseelig in außtilgung der Christen ware.

Modestus muste hierauff mit verfolgen fortsezen. Warnete doch in dessen die Christen / welche solches verachtet/ und umb so vil desto heüffiger zusammen lieffen auf dem Felde offentlich. Da nun Modestus mit seinem Kriegsheer im anzug/ die armen Christen zu überfallen und umbzubringen/ begibt es sich/ daß ohngefehr eine Weibspersohn daher laufft/ mit sich an der Hand führende einen jungen Knaben/ trange durch das Kriegsheer eilends durch/ hatte

trug entdeket/ wolten sie mit ihnen nicht übereinstimmen/ noch sich bej ihnen in verdammung der reinen Kirchenlehrer/ finden lassen/ sondern übergab dem Käiser Constantio/ der anwesend war/ eine Censurschrifft / darin sie der falschen Lehrer irrige meinung offenbarten/ und mit Zeügnussem göttlicher Schrifft widerlegten. Umb welcher willen sie ins elend verjagt wurden. Under andern Kirchendienern die sich damals richtig und unerschroken erzeigten/ waren Paulinus und Hilarius/ Bischoffe in Frankreich/ Osius Bischoff in Hispanien/ und Liberius Bischoff zu Rom welche sich außdrüklich wiedersezten den Arriane[unleserliches Material]n und dem Käiser/ der da begehrte sie solten die verdammung Athanasi[unleserliches Material] underschreiben.

Die Arrianer fuhren fort mit ihrer Kezerej und Gottslästerungen/ biß daß sie mehrer theils durch Gottes urtheil greülich hingerichtet/ und auß ihrer Gottlosigkeit Mahomet / der Antichrist im Orient entstanden ist. Welcher zu grund vertilget hat/ die herrlichsten Kirchen und gemeinden/ die durch viel tausend Märtyrer blut zuvor in allerley Provinzen desselben grossen theils der welt erbauet waren. Ehe dann wir aber beschreiben den Mahomet / und das unglük/ wollen wir noch eine denkwürdige Histori/ so sich under dem Käiser Valente begeben herbej sezen.

Eine denkwürdige Histori/ welche sich under dem Käiser Valente/ der Arrianischer Kezerej zugethan/ begeben.

Es hatte Käiser Valens den Christen die Tempel zerstöret/ daher sie under frejen Him̃el aussert den Stattmauren ihre zusammenkunfft gehalten/ den Gottesdienst zuverrichten. Alß nun der Käiser solches vernommen/ ward er zornig/ beschikte seinen Feld-Obersten Modestum (welcher heimlich den Christen gewogen ware) fuhr ihn an/ gab ihm dar zu einen Bakenstreich/ weil er so saumseelig in außtilgung der Christen ware.

Modestus muste hierauff mit verfolgen fortsezen. Warnete doch in dessen die Christen / welche solches verachtet/ und umb so vil desto heüffiger zusam̃en lieffen auf dem Felde offentlich. Da nun Modestus mit seinem Kriegsheer im anzug/ die armen Christen zu überfallen und umbzubringen/ begibt es sich/ daß ohngefehr eine Weibspersohn daher laufft/ mit sich an der Hand führende einen jungen Knaben/ trange durch das Kriegsheer eilends durch/ hatte

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[206/0236] trug entdeket/ wolten sie mit ihnen nicht übereinstimmen/ noch sich bej ihnen in verdammung der reinen Kirchenlehrer/ finden lassen/ sondern übergab dem Käiser Constantio/ der anwesend war/ eine Censurschrifft / darin sie der falschen Lehrer irrige meinung offenbarten/ und mit Zeügnussem göttlicher Schrifft widerlegten. Umb welcher willen sie ins elend verjagt wurden. Under andern Kirchendienern die sich damals richtig und unerschroken erzeigten/ waren Paulinus und Hilarius/ Bischoffe in Frankreich/ Osius Bischoff in Hispanien/ und Liberius Bischoff zu Rom welche sich außdrüklich wiedersezten den Arriane_ n und dem Käiser/ der da begehrte sie solten die verdammung Athanasi_ underschreiben. Die Arrianer fuhren fort mit ihrer Kezerej und Gottslästerungen/ biß daß sie mehrer theils durch Gottes urtheil greülich hingerichtet/ und auß ihrer Gottlosigkeit Mahomet / der Antichrist im Orient entstanden ist. Welcher zu grund vertilget hat/ die herrlichsten Kirchen und gemeinden/ die durch viel tausend Märtyrer blut zuvor in allerley Provinzen desselben grossen theils der welt erbauet waren. Ehe dann wir aber beschreiben den Mahomet / und das unglük/ wollen wir noch eine denkwürdige Histori/ so sich under dem Käiser Valente begeben herbej sezen. Eine denkwürdige Histori/ welche sich under dem Käiser Valente/ der Arrianischer Kezerej zugethan/ begeben. Es hatte Käiser Valens den Christen die Tempel zerstöret/ daher sie under frejen Him̃el aussert den Stattmauren ihre zusammenkunfft gehalten/ den Gottesdienst zuverrichten. Alß nun der Käiser solches vernommen/ ward er zornig/ beschikte seinen Feld-Obersten Modestum (welcher heimlich den Christen gewogen ware) fuhr ihn an/ gab ihm dar zu einen Bakenstreich/ weil er so saumseelig in außtilgung der Christen ware. Modestus muste hierauff mit verfolgen fortsezen. Warnete doch in dessen die Christen / welche solches verachtet/ und umb so vil desto heüffiger zusam̃en lieffen auf dem Felde offentlich. Da nun Modestus mit seinem Kriegsheer im anzug/ die armen Christen zu überfallen und umbzubringen/ begibt es sich/ daß ohngefehr eine Weibspersohn daher laufft/ mit sich an der Hand führende einen jungen Knaben/ trange durch das Kriegsheer eilends durch/ hatte

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/236>, abgerufen am 25.11.2024.