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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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zu Alexandria. Die zarten Jungfrauen ließ er zum feüer führen/ und dräuet/ er wolte sie darein werffen lassen/ wo sie nicht offentlich wolten verheissen abzustehen von der lehr Athanasii.

Ex Martyrolog. Zur zeit Juliani kam Athanasius wider: Und ob wol hernach Julianus jhn zu töden befohlen/ blieb er doch bej seiner Kirchen zu Alexandria/ biß in das 7. Jahr Valentiniani. Vnd wird darfür gehalten/ daß er derselben Kirchen fürgestanden sej 46. Jahr: und ist auß dem Lauff seines Lebens abzunehmen/ wie viel unglüks und Jammer er in der Kirchen Gottes mit Augen hat anschauen und außstehen müssen/ darauß ihn doch der Herr wunderbarlich erlöset hat: Und ob wol Athanasius/ der fürtreffliche Diener Gottes/ vil Elend außgestanden hat/ sind doch derhalben die andern rechtschaffenen lehrer und wahre Christen der verfolgung nicht überhaben gewesen. Denn Paulus Bischoff oder Pastor der Kirchen zu Constantinopel/ ist in Cappadociam ins elend verwiesen worden: Da man ihn bald hernach mit den Strik vom Leben zum tod hingerichtet hat. Marcellus Bischoff zu Ancyra, ist gleichfals verjagt worden. Lucius Kirchendiener der Statt Adrianopolis/ ist in die Eysen geschlagen/ und umbkommen. Athanasium konten sie nicht erdappen. Darumm tödteten sie Theodulum, und Olympium, Bischoffen in Thracia.

Als Macedonius ein Arianer/ an Pauli statt zum Bischoff zu Constantinopel bestätigt war gieng die verfolgung wieder die frommen Christen mit gewalt an: In dem etliche aus ihren Kirchen verjagt/ etliche aber deß Arij Kezerej gut zuheissen und anzunehmen gezwungen wurden: Vnd das alles mit solchem gewalt/ wie zuvor die gottlosen Tyrannen und verfolger der Kirchen Gottes zu thun gepflegt hatten. Etliche geisselt man/ daß sie darvon sturben. Andere beraubt man ihrer Privilegien/ und vertrieb sie ins Elend. Etlichen brante man mit glüenden Eysen zeichen an die stirn/ martert und peiniget sie auffs eüsserst. Etliche sturben für hunger und kummer im elend. Ganz Orient war unrüh g gemacht/ und geplagt / durch diese falsche Christen/ in allen Provinzen des Käiserthums sonderlich aber zu Constantinopel: Da zween von den Haußgenossen Pauli deß Bischoffs/ mit Nahmen Martyrius und Martianus, beide Kirchendiener/ durch falsche zeügen angeklagt und zum tod hingerissen worden. Macedonius/ der vermeinte Bi-

zu Alexandria. Die zarten Jungfrauen ließ er zum feüer führen/ und dräuet/ er wolte sie darein werffen lassen/ wo sie nicht offentlich wolten verheissen abzustehen von der lehr Athanasii.

Ex Martyrolog. Zur zeit Juliani kam Athanasius wider: Und ob wol hernach Julianus jhn zu töden befohlen/ blieb er doch bej seiner Kirchen zu Alexandria/ biß in das 7. Jahr Valentiniani. Vnd wird darfür gehalten/ daß er derselben Kirchen fürgestanden sej 46. Jahr: und ist auß dem Lauff seines Lebens abzunehmen/ wie viel unglüks und Jammer er in der Kirchen Gottes mit Augen hat anschauen und außstehen müssen/ darauß ihn doch der Herr wunderbarlich erlöset hat: Und ob wol Athanasius/ der fürtreffliche Diener Gottes/ vil Elend außgestanden hat/ sind doch derhalben die andern rechtschaffenen lehrer und wahre Christen der verfolgung nicht überhaben gewesen. Denn Paulus Bischoff oder Pastor der Kirchen zu Constantinopel/ ist in Cappadociam ins elend verwiesen worden: Da man ihn bald hernach mit den Strik vom Leben zum tod hingerichtet hat. Marcellus Bischoff zu Ancyra, ist gleichfals verjagt worden. Lucius Kirchendiener der Statt Adrianopolis/ ist in die Eysen geschlagen/ und umbkommen. Athanasium konten sie nicht erdappen. Darum̃ tödteten sie Theodulum, und Olympium, Bischoffen in Thracia.

Als Macedonius ein Arianer/ an Pauli statt zum Bischoff zu Constantinopel bestätigt war gieng die verfolgung wieder die frommen Christen mit gewalt an: In dem etliche aus ihren Kirchen verjagt/ etliche aber deß Arij Kezerej gut zuheissen und anzunehmen gezwungen wurden: Vnd das alles mit solchem gewalt/ wie zuvor die gottlosen Tyrannen und verfolger der Kirchen Gottes zu thun gepflegt hatten. Etliche geisselt man/ daß sie darvon sturben. Andere beraubt man ihrer Privilegien/ und vertrieb sie ins Elend. Etlichen brante man mit glüenden Eysen zeichen an die stirn/ martert und peiniget sie auffs eüsserst. Etliche sturben für hunger und kummer im elend. Ganz Orient war unrüh g gemacht/ und geplagt / durch diese falsche Christen/ in allen Provinzen des Käiserthums sonderlich aber zu Constantinopel: Da zween von den Haußgenossen Pauli deß Bischoffs/ mit Nahmen Martyrius und Martianus, beide Kirchendiener/ durch falsche zeügen angeklagt und zum tod hingerissen worden. Macedonius/ der vermeinte Bi-

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[202/0232] zu Alexandria. Die zarten Jungfrauen ließ er zum feüer führen/ und dräuet/ er wolte sie darein werffen lassen/ wo sie nicht offentlich wolten verheissen abzustehen von der lehr Athanasii. Zur zeit Juliani kam Athanasius wider: Und ob wol hernach Julianus jhn zu töden befohlen/ blieb er doch bej seiner Kirchen zu Alexandria/ biß in das 7. Jahr Valentiniani. Vnd wird darfür gehalten/ daß er derselben Kirchen fürgestanden sej 46. Jahr: und ist auß dem Lauff seines Lebens abzunehmen/ wie viel unglüks und Jammer er in der Kirchen Gottes mit Augen hat anschauen und außstehen müssen/ darauß ihn doch der Herr wunderbarlich erlöset hat: Und ob wol Athanasius/ der fürtreffliche Diener Gottes/ vil Elend außgestanden hat/ sind doch derhalben die andern rechtschaffenen lehrer und wahre Christen der verfolgung nicht überhaben gewesen. Denn Paulus Bischoff oder Pastor der Kirchen zu Constantinopel/ ist in Cappadociam ins elend verwiesen worden: Da man ihn bald hernach mit den Strik vom Leben zum tod hingerichtet hat. Marcellus Bischoff zu Ancyra, ist gleichfals verjagt worden. Lucius Kirchendiener der Statt Adrianopolis/ ist in die Eysen geschlagen/ und umbkommen. Athanasium konten sie nicht erdappen. Darum̃ tödteten sie Theodulum, und Olympium, Bischoffen in Thracia. Ex Martyrolog. Als Macedonius ein Arianer/ an Pauli statt zum Bischoff zu Constantinopel bestätigt war gieng die verfolgung wieder die frommen Christen mit gewalt an: In dem etliche aus ihren Kirchen verjagt/ etliche aber deß Arij Kezerej gut zuheissen und anzunehmen gezwungen wurden: Vnd das alles mit solchem gewalt/ wie zuvor die gottlosen Tyrannen und verfolger der Kirchen Gottes zu thun gepflegt hatten. Etliche geisselt man/ daß sie darvon sturben. Andere beraubt man ihrer Privilegien/ und vertrieb sie ins Elend. Etlichen brante man mit glüenden Eysen zeichen an die stirn/ martert und peiniget sie auffs eüsserst. Etliche sturben für hunger und kummer im elend. Ganz Orient war unrüh g gemacht/ und geplagt / durch diese falsche Christen/ in allen Provinzen des Käiserthums sonderlich aber zu Constantinopel: Da zween von den Haußgenossen Pauli deß Bischoffs/ mit Nahmen Martyrius und Martianus, beide Kirchendiener/ durch falsche zeügen angeklagt und zum tod hingerissen worden. Macedonius/ der vermeinte Bi-

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/232>, abgerufen am 23.11.2024.