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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Darüber begab sich/ daß etliche Christliche Soldaten/ die dauß unbedacht solches gethan hatten/ für den Käiser tratten/ und wurffen ihm das angenommene gelt für die Füsse/ und sprachen: Sie weren Christen: Wolten derowegen auch alß Christen sterben: Julianus befihlt/ man solte sie köpffen. Aber in dem man sie hinführet/ endert er den befehl und lesst sie lauffen: doch mit dem bescheid/ daß man sie dermassen außmustere / daß weder sie noch andere Christen hinführo zum krieg solten zugelassen werden.

Im ganzen Römischen Reich wurden vil Christen übel geplaget/ geschmähet/ gemartert / und jämmerlich zum Tod hingerichtet. Vnder welchen war ein fürtrefflicher uud alter diener Christi/ mit Nammen Marcus/ Bischoff zu Arethusa. Welcher auff eine zeit der Heidnischen Gozen-Hauß zu Arethusa hette helffen zerstören. Darumb ihn Julianus für anderen hasset/ und rieth den Burgeren/ sie solten gemelten Marcum/ daß nieder gerissene Gözen-Hauß auff seinen kosten wider zubauen/ anhalten. Welches alß es ihm unmüglich war/ begehrten sie/ er solte ein theil unkostens erlegen. Darauff er ihnen geantwortet: Er wolte ihnen nicht ein heller darzu geben. Derhalben sie ihn greülich marterten und mit gewalt zum tod hinriessen.

Zur zeit diser verfolgung sind auch umbkommen Gregorius von Alexandria, Eusebius, Nestorius, Zeno. Basilius von Ancyra, und Cyrillus Kirchendiener zu Jerusalem. An etlichen orten sonderlich aber zu Heliopolis hat man vil Christliche Jungfrauen und Matronen naket und bloß auff den Schauplaz geführet/ und dieselben auffgeschnitten/ sie mit haber und gersten gefüllet/ und den Säüen zufressen fürgeworffen.

Es waren dazumahl drey Christen/ ehrliche Burger mit nammen Macedonius, Theodorus und Tatianus, die giengen zu Meroe in Phrigia bej nacht in ein Gözen-Hauß/ daß biß daher verschlossen/ und den vorigen tag durch den Schultheissen der Statt eröffnet war/ daß man hinführo darin opffern solte/ und wurffen alda die Gözenbilder herunder/ und zerschlugen sie zu stuken/ und giengen darvon. Wurden derwegen deß folgenden Tags viel andere Christen eingezogen und gemartert/ auff daß man also die Rechtschuldigen erforschen möchte. Da daß Macedonius und seine Ge-

Darüber begab sich/ daß etliche Christliche Soldaten/ die dauß unbedacht solches gethan hatten/ für den Käiser tratten/ und wurffen ihm das angenommene gelt für die Füsse/ und sprachen: Sie weren Christen: Wolten derowegen auch alß Christen sterben: Julianus befihlt/ man solte sie köpffen. Aber in dem man sie hinführet/ endert er den befehl und lesst sie lauffen: doch mit dem bescheid/ daß man sie dermassen außmustere / daß weder sie noch andere Christen hinführo zum krieg solten zugelassen werden.

Im ganzen Römischen Reich wurden vil Christen übel geplaget/ geschmähet/ gemartert / und jämmerlich zum Tod hingerichtet. Vnder welchen war ein fürtrefflicher uud alter diener Christi/ mit Nam̃en Marcus/ Bischoff zu Arethusa. Welcher auff eine zeit der Heidnischen Gozen-Hauß zu Arethusa hette helffen zerstören. Darumb ihn Julianus für anderen hasset/ und rieth den Burgeren/ sie solten gemelten Marcum/ daß nieder gerissene Gözen-Hauß auff seinen kosten wider zubauen/ anhalten. Welches alß es ihm unmüglich war/ begehrten sie/ er solte ein theil unkostens erlegen. Darauff er ihnen geantwortet: Er wolte ihnen nicht ein heller darzu geben. Derhalben sie ihn greülich marterten und mit gewalt zum tod hinriessen.

Zur zeit diser verfolgung sind auch umbkommen Gregorius von Alexandria, Eusebius, Nestorius, Zeno. Basilius von Ancyra, und Cyrillus Kirchendiener zu Jerusalem. An etlichen orten sonderlich aber zu Heliopolis hat man vil Christliche Jungfrauen und Matronen naket und bloß auff den Schauplaz geführet/ und dieselben auffgeschnitten/ sie mit haber und gersten gefüllet/ und den Säüen zufressen fürgeworffen.

Es waren dazumahl drey Christen/ ehrliche Burger mit nam̃en Macedonius, Theodorus und Tatianus, die giengen zu Meroe in Phrigia bej nacht in ein Gözen-Hauß/ daß biß daher verschlossen/ und den vorigen tag durch den Schultheissen der Statt eröffnet war/ daß man hinführo darin opffern solte/ und wurffen alda die Gözenbilder herunder/ und zerschlugen sie zu stuken/ und giengen darvon. Wurden derwegen deß folgenden Tags viel andere Christen eingezogen und gemartert/ auff daß man also die Rechtschuldigen erforschen möchte. Da daß Macedonius und seine Ge-

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[195/0225] Darüber begab sich/ daß etliche Christliche Soldaten/ die dauß unbedacht solches gethan hatten/ für den Käiser tratten/ und wurffen ihm das angenommene gelt für die Füsse/ und sprachen: Sie weren Christen: Wolten derowegen auch alß Christen sterben: Julianus befihlt/ man solte sie köpffen. Aber in dem man sie hinführet/ endert er den befehl und lesst sie lauffen: doch mit dem bescheid/ daß man sie dermassen außmustere / daß weder sie noch andere Christen hinführo zum krieg solten zugelassen werden. Im ganzen Römischen Reich wurden vil Christen übel geplaget/ geschmähet/ gemartert / und jämmerlich zum Tod hingerichtet. Vnder welchen war ein fürtrefflicher uud alter diener Christi/ mit Nam̃en Marcus/ Bischoff zu Arethusa. Welcher auff eine zeit der Heidnischen Gozen-Hauß zu Arethusa hette helffen zerstören. Darumb ihn Julianus für anderen hasset/ und rieth den Burgeren/ sie solten gemelten Marcum/ daß nieder gerissene Gözen-Hauß auff seinen kosten wider zubauen/ anhalten. Welches alß es ihm unmüglich war/ begehrten sie/ er solte ein theil unkostens erlegen. Darauff er ihnen geantwortet: Er wolte ihnen nicht ein heller darzu geben. Derhalben sie ihn greülich marterten und mit gewalt zum tod hinriessen. Zur zeit diser verfolgung sind auch umbkommen Gregorius von Alexandria, Eusebius, Nestorius, Zeno. Basilius von Ancyra, und Cyrillus Kirchendiener zu Jerusalem. An etlichen orten sonderlich aber zu Heliopolis hat man vil Christliche Jungfrauen und Matronen naket und bloß auff den Schauplaz geführet/ und dieselben auffgeschnitten/ sie mit haber und gersten gefüllet/ und den Säüen zufressen fürgeworffen. Es waren dazumahl drey Christen/ ehrliche Burger mit nam̃en Macedonius, Theodorus und Tatianus, die giengen zu Meroe in Phrigia bej nacht in ein Gözen-Hauß/ daß biß daher verschlossen/ und den vorigen tag durch den Schultheissen der Statt eröffnet war/ daß man hinführo darin opffern solte/ und wurffen alda die Gözenbilder herunder/ und zerschlugen sie zu stuken/ und giengen darvon. Wurden derwegen deß folgenden Tags viel andere Christen eingezogen und gemartert/ auff daß man also die Rechtschuldigen erforschen möchte. Da daß Macedonius und seine Ge-

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/225>, abgerufen am 23.11.2024.