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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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gebreitet hat. Sind also dise wunde rzeichen diser Prophecejung vorbotten gewesen/ von welcher unser Heiland und Seeligmacher Jesus Christus Math XXIV. geredt hat. Es wird alßdann eine grosse trübsal sein die nie gewesen ist.

Folget die zerstörung an ihr selbsten.

Allhier sind alle dise Prophecejungen erfült! Dann alß Vespasianus, welcher damals von Nerone zu einem Feldobersten über das Kriegsheer im ganzen Jüdischen Land erwehlet/ ist er mit seinem Sohn Tito für Jerusalem gerukt/ um selbige zu belägeren/ so bald er alldar angelangt/ sihe da haben sich schon allerhand rädliführer herfürgethan welche rebellionen und auffruhren angestelt/ also daß wil tausend der verstokten Juden sich selbst haben auffgeriben/ und jämerlich ermördet/ und ums leben gebracht/ wordurch die Statt verheeret/ und das herrliche gabäu der Tempel verwüstet worden.

Vil von den Juden sind zu den Römeren getretten/ wegen underschidlichen todschlägen / diebstälen/ Tyrannej/ auffruhr/ ungerechtigkeit und abscheülichen lasteren/ daß auch etwan der Tempel vollen bluts floß wie ein Ste.

Dises hat Vespasianus nicht ungern gehabt/ welcher lieber wollen daß die Juden durch sich selbsten auffgeriben wurden/ alß durch sein Kriegsvolk. Vnderdessen haben die Römer andere Jüdische Stätte erobert und zerstört. Die ganze Statt war durch Schwert und hunger und brunst geschwecht/ kein ort war ohne gefahr/ kein zeit zu rahtschlagen / keine hoffnung der besserung/ kein gelegenheit zu flichen. Es war alles voll traurigkeit / voller schreken/ voller grusamkeit/ allethalben leid/ allenthalben forcht / allenthalben weibergeschrej der alten heülen/ der

gebreitet hat. Sind also dise wunde rzeichen diser Prophecejung vorbotten gewesen/ von welcher unser Heiland und Seeligmacher Jesus Christus Math XXIV. geredt hat. Es wird alßdann eine grosse trübsal sein die nie gewesen ist.

Folget die zerstörung an ihr selbsten.

Allhier sind alle dise Prophecejungen erfült! Dann alß Vespasianus, welcher damals von Nerone zu einem Feldobersten über das Kriegsheer im ganzen Jüdischen Land erwehlet/ ist er mit seinem Sohn Tito für Jerusalem gerukt/ um selbige zu belägeren/ so bald er alldar angelangt/ sihe da haben sich schon allerhand rädliführer herfürgethan welche rebellionen und auffruhren angestelt/ also daß wil tausend der verstokten Juden sich selbst haben auffgeriben/ und jämerlich ermördet/ und ums leben gebracht/ wordurch die Statt verheeret/ und das herrliche gabäu der Tempel verwüstet worden.

Vil von den Juden sind zu den Römeren getretten/ wegen underschidlichen todschlägen / diebstälen/ Tyrannej/ auffruhr/ ungerechtigkeit und abscheülichen lasteren/ daß auch etwan der Tempel vollen bluts floß wie ein Ste.

Dises hat Vespasianus nicht ungern gehabt/ welcher lieber wollen daß die Juden durch sich selbsten auffgeriben wurdẽ/ alß durch sein Kriegsvolk. Vnderdessen haben die Römer andere Jüdische Stätte erobert und zerstört. Die ganze Statt war durch Schwert und hunger und brunst geschwecht/ kein ort war ohne gefahr/ kein zeit zu rahtschlagen / keine hoffnung der besserung/ kein gelegenheit zu flichen. Es war alles voll traurigkeit / voller schreken/ voller grusamkeit/ allethalben leid/ allenthalben forcht / allenthalben weibergeschrej der altẽ heülen/ der

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[161/0190] gebreitet hat. Sind also dise wunde rzeichen diser Prophecejung vorbotten gewesen/ von welcher unser Heiland und Seeligmacher Jesus Christus Math XXIV. geredt hat. Es wird alßdann eine grosse trübsal sein die nie gewesen ist. Folget die zerstörung an ihr selbsten. Allhier sind alle dise Prophecejungen erfült! Dann alß Vespasianus, welcher damals von Nerone zu einem Feldobersten über das Kriegsheer im ganzen Jüdischen Land erwehlet/ ist er mit seinem Sohn Tito für Jerusalem gerukt/ um selbige zu belägeren/ so bald er alldar angelangt/ sihe da haben sich schon allerhand rädliführer herfürgethan welche rebellionen und auffruhren angestelt/ also daß wil tausend der verstokten Juden sich selbst haben auffgeriben/ und jämerlich ermördet/ und ums leben gebracht/ wordurch die Statt verheeret/ und das herrliche gabäu der Tempel verwüstet worden. Vil von den Juden sind zu den Römeren getretten/ wegen underschidlichen todschlägen / diebstälen/ Tyrannej/ auffruhr/ ungerechtigkeit und abscheülichen lasteren/ daß auch etwan der Tempel vollen bluts floß wie ein Ste. Dises hat Vespasianus nicht ungern gehabt/ welcher lieber wollen daß die Juden durch sich selbsten auffgeriben wurdẽ/ alß durch sein Kriegsvolk. Vnderdessen haben die Römer andere Jüdische Stätte erobert und zerstört. Die ganze Statt war durch Schwert und hunger und brunst geschwecht/ kein ort war ohne gefahr/ kein zeit zu rahtschlagen / keine hoffnung der besserung/ kein gelegenheit zu flichen. Es war alles voll traurigkeit / voller schreken/ voller grusamkeit/ allethalben leid/ allenthalben forcht / allenthalben weibergeschrej der altẽ heülen/ der

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/190>, abgerufen am 23.11.2024.