Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.priester Herodes wird verklagt aber vergebens. gemacht. Darauff ward Herodes von Mariamne / Aristobuli Schwöster/ samt den vornemsten der Statt/ bej Marco Antonio verklagt/ und darauff nach Rom citirt. Herodes ganz bestürzet und sorchtsam kame nach Rom/ und da er mit einem unseglichen Schaz Antonium außgesühnt/ ist er ohne sein verhoffen/ ohnverlezt zu Jerusalem wider ankommen. Er hat sich besudlet mit dem blut seines Schwähers Hyrcani, den er ließ in dem 80. jahr Laßt Tyrannisch sein Schwäher / Schwiger und weib hinrichten seines alters hinrichten/ da er sich disem wüterich mit der flucht entziehen wolte. Bald hernach ließ der Tyrann auch sein schöne Mariamnem töden/ angereizet durch verleümdung und betrug von seiner Schwöster Salome wider die unschuldig Mariamnem angebracht. Die unrühige Alexandra seine Schwiger müßte auch herhalten und den halß geben. Und alß Herodes alß ein erzheüchler und blutdurstiger Mann um diser und anderer ursachen halben sehr Herodes haut den Tempel zu Jerusalem. verhaßt ware/ wolte er deß gemeinen Volks gunsten wider verdienen mit erneüerung deß Tempels zu Jezusalem und desselben wider erbauung. Darzu er dann so vil unkostens angewendet/ daß es ein herrliches und fast unvergleichliches gebäüw zur selbigen zeit ware. Römische geschichten. Nun kommen wir wider zu den Römeren/ und hatte es das ansehen/ ob solte nunmehr friden im Land sein/ und aber nichts wenigers. Die zwej Augustus und Antonius schaffeten erstlich ihnen von der seiten weg den dritmann Lepidum, weil er nicht in der schlacht mit ihnen wider Brutum und Cassium gestanden. Fulvia deß Antonij Weib/ aber unrühig/ Soldatisch mehr als Das spil geht zwischen Augusto und Antonio such an. Weibisch/ und deß Augusti er wehnte Schwiger/ machte diese bede Augustum und Antonium auch uneinig/ also daß Augustus nicht mehr wolte der Fulviae Tochtermann sein/ sonder fieng wider dises Weib und ihren Schwager Lucium Antonium in offentlichen streit und Krieg zugerahten. Antonius nimt sich beider an/ und überwand Augustum/ also das nach dem indessen Fulvia starb/ Antonius Augusti Schwöster Antonius wil für ein Bott gehalten sein/ begehrt von den Atheniensern ein w[unleserliches Material]derliches Heyrat gut. die Octaviam zum Weibe nam/ und wurden auffs neüe wider freünd. Der hoch mühtige Antonius durch das glük erhaben/ wil für ein Abgott und mit nammen für den Bachum angebetten sein. Die Athenienser wolten ihm schmeichlen/ und vertrauten ihm ihre Abgöttin Minervam. Antonius ist zu friden/ begehrte aber dar- priester Herodes wird verklagt aber vergebens. gemacht. Darauff ward Herodes von Mariamne / Aristobuli Schwöster/ samt den vornemsten der Statt/ bej Marco Antonio verklagt/ und darauff nach Rom citirt. Herodes ganz bestürzet und sorchtsam kame nach Rom/ und da er mit einem unseglichen Schaz Antonium außgesühnt/ ist er ohne sein verhoffen/ ohnverlezt zu Jerusalem wider ankommen. Er hat sich besudlet mit dem blut seines Schwähers Hyrcani, den er ließ in dem 80. jahr Laßt Tyrañisch sein Schwäher / Schwiger und weib hinrichten seines alters hinrichten/ da er sich disem wüterich mit der flucht entziehen wolte. Bald hernach ließ der Tyrann auch sein schöne Mariamnem töden/ angereizet durch verleümdung und betrug von seiner Schwöster Salome wider die unschuldig Mariamnem angebracht. Die unrühige Alexandra seine Schwiger müßte auch herhalten und den halß geben. Und alß Herodes alß ein erzheüchler und blutdurstiger Mann um diser und anderer ursachen halben sehr Herodes haut den Tempel zu Jerusalem. verhaßt ware/ wolte er deß gemeinen Volks gunsten wider verdienen mit erneüerung deß Tempels zu Jezusalem und desselben wider erbauung. Darzu er dann so vil unkostens angewendet/ daß es ein herrliches und fast unvergleichliches gebäüw zur selbigen zeit ware. Römische geschichten. Nun kommen wir wider zu den Römeren/ und hatte es das ansehen/ ob solte nunmehr friden im Land sein/ und aber nichts wenigers. Die zwej Augustus und Antonius schaffeten erstlich ihnen von der seiten weg den dritmann Lepidum, weil er nicht in der schlacht mit ihnen wider Brutum und Cassium gestanden. Fulvia deß Antonij Weib/ aber unrühig/ Soldatisch mehr als Das spil geht zwischen Augusto und Antonio such an. Weibisch/ und deß Augusti er wehnte Schwiger/ machte diese bede Augustum und Antonium auch uneinig/ also daß Augustus nicht mehr wolte der Fulviae Tochtermann sein/ sonder fieng wider dises Weib und ihren Schwager Lucium Antonium in offentlichen streit und Krieg zugerahten. Antonius nimt sich beider an/ und überwand Augustum/ also das nach dem indessen Fulvia starb/ Antonius Augusti Schwöster Antonius wil für ein Bott gehalten sein/ begëhrt von den Atheniensern ein w[unleserliches Material]derliches Heyrat gut. die Octaviam zum Weibe nam/ und wurden auffs neüe wider freünd. Der hoch mühtige Antonius durch das glük erhaben/ wil für ein Abgott und mit nammen für den Bachum angebetten sein. Die Athenienser wolten ihm schmeichlen/ und vertrauten ihm ihre Abgöttin Minervam. Antonius ist zu friden/ begehrte aber dar- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0154" n="125"/> priester <note place="left">Herodes wird verklagt aber vergebens.</note> gemacht. Darauff ward Herodes von Mariamne / Aristobuli Schwöster/ samt den vornemsten der Statt/ bej Marco Antonio verklagt/ und darauff nach Rom citirt. Herodes ganz bestürzet und sorchtsam kame nach Rom/ und da er mit einem unseglichen Schaz Antonium außgesühnt/ ist er ohne sein verhoffen/ ohnverlezt zu Jerusalem wider ankommen. Er hat sich besudlet mit dem blut seines Schwähers Hyrcani, den er ließ in dem 80. jahr <note place="left">Laßt Tyrañisch sein Schwäher / Schwiger und weib hinrichten</note> seines alters hinrichten/ da er sich disem wüterich mit der flucht entziehen wolte. Bald hernach ließ der Tyrann auch sein schöne Mariamnem töden/ angereizet durch verleümdung und betrug von seiner Schwöster Salome wider die unschuldig Mariamnem angebracht. Die unrühige Alexandra seine Schwiger müßte auch herhalten und den halß geben. Und alß Herodes alß ein erzheüchler und blutdurstiger Mann um diser und anderer ursachen halben sehr <note place="left">Herodes haut den Tempel zu Jerusalem.</note> verhaßt ware/ wolte er deß gemeinen Volks gunsten wider verdienen mit erneüerung deß Tempels zu Jezusalem und desselben wider erbauung. Darzu er dann so vil unkostens angewendet/ daß es ein herrliches und fast unvergleichliches gebäüw zur selbigen zeit ware.</p> <p><note place="left">Römische geschichten.</note> Nun kommen wir wider zu den Römeren/ und hatte es das ansehen/ ob solte nunmehr friden im Land sein/ und aber nichts wenigers. Die zwej Augustus und Antonius schaffeten erstlich ihnen von der seiten weg den dritmann Lepidum, weil er nicht in der schlacht mit ihnen wider Brutum und Cassium gestanden.</p> <p>Fulvia deß Antonij Weib/ aber unrühig/ Soldatisch mehr als <note place="left">Das spil geht zwischen Augusto und Antonio such an.</note> Weibisch/ und deß Augusti er wehnte Schwiger/ machte diese bede Augustum und Antonium auch uneinig/ also daß Augustus nicht mehr wolte der Fulviae Tochtermann sein/ sonder fieng wider dises Weib und ihren Schwager Lucium Antonium in offentlichen streit und Krieg zugerahten.</p> <p>Antonius nimt sich beider an/ und überwand Augustum/ also das nach dem indessen Fulvia starb/ Antonius Augusti Schwöster <note place="left">Antonius wil für ein Bott gehalten sein/ begëhrt von den Atheniensern ein w<gap reason="illegible"/>derliches Heyrat gut.</note> die Octaviam zum Weibe nam/ und wurden auffs neüe wider freünd. Der hoch mühtige Antonius durch das glük erhaben/ wil für ein Abgott und mit nammen für den Bachum angebetten sein. Die Athenienser wolten ihm schmeichlen/ und vertrauten ihm ihre Abgöttin Minervam. Antonius ist zu friden/ begehrte aber dar- </p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0154]
priester gemacht. Darauff ward Herodes von Mariamne / Aristobuli Schwöster/ samt den vornemsten der Statt/ bej Marco Antonio verklagt/ und darauff nach Rom citirt. Herodes ganz bestürzet und sorchtsam kame nach Rom/ und da er mit einem unseglichen Schaz Antonium außgesühnt/ ist er ohne sein verhoffen/ ohnverlezt zu Jerusalem wider ankommen. Er hat sich besudlet mit dem blut seines Schwähers Hyrcani, den er ließ in dem 80. jahr seines alters hinrichten/ da er sich disem wüterich mit der flucht entziehen wolte. Bald hernach ließ der Tyrann auch sein schöne Mariamnem töden/ angereizet durch verleümdung und betrug von seiner Schwöster Salome wider die unschuldig Mariamnem angebracht. Die unrühige Alexandra seine Schwiger müßte auch herhalten und den halß geben. Und alß Herodes alß ein erzheüchler und blutdurstiger Mann um diser und anderer ursachen halben sehr verhaßt ware/ wolte er deß gemeinen Volks gunsten wider verdienen mit erneüerung deß Tempels zu Jezusalem und desselben wider erbauung. Darzu er dann so vil unkostens angewendet/ daß es ein herrliches und fast unvergleichliches gebäüw zur selbigen zeit ware.
Herodes wird verklagt aber vergebens.
Laßt Tyrañisch sein Schwäher / Schwiger und weib hinrichten
Herodes haut den Tempel zu Jerusalem. Nun kommen wir wider zu den Römeren/ und hatte es das ansehen/ ob solte nunmehr friden im Land sein/ und aber nichts wenigers. Die zwej Augustus und Antonius schaffeten erstlich ihnen von der seiten weg den dritmann Lepidum, weil er nicht in der schlacht mit ihnen wider Brutum und Cassium gestanden.
Römische geschichten. Fulvia deß Antonij Weib/ aber unrühig/ Soldatisch mehr als Weibisch/ und deß Augusti er wehnte Schwiger/ machte diese bede Augustum und Antonium auch uneinig/ also daß Augustus nicht mehr wolte der Fulviae Tochtermann sein/ sonder fieng wider dises Weib und ihren Schwager Lucium Antonium in offentlichen streit und Krieg zugerahten.
Das spil geht zwischen Augusto und Antonio such an. Antonius nimt sich beider an/ und überwand Augustum/ also das nach dem indessen Fulvia starb/ Antonius Augusti Schwöster die Octaviam zum Weibe nam/ und wurden auffs neüe wider freünd. Der hoch mühtige Antonius durch das glük erhaben/ wil für ein Abgott und mit nammen für den Bachum angebetten sein. Die Athenienser wolten ihm schmeichlen/ und vertrauten ihm ihre Abgöttin Minervam. Antonius ist zu friden/ begehrte aber dar-
Antonius wil für ein Bott gehalten sein/ begëhrt von den Atheniensern ein w_ derliches Heyrat gut.
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