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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Darius Co domannus von Alexandro überwunden. Hierauf geschahe zwüschen Alexandri und Darii Kriegsheer ein sehr grausames blutiges Treffen/ nicht nur ein/ sonder wol zwej und drejmahl: Alexander selbst ist in einem obern Schenkel verwundet worden/ Darius hat sich mit der flucht salviert/ auf den Alexander in dem dritten Treffen seinen Spieß geschossen/ da indessen Darii ganze Armee über die 100000. und zu andernmalen vil 1000. zusammen gelesene zerstrenet und geschlagen/ seine beste Schäze/ kleinodien/ mutter/ weib und kinder/ alles in deß Alexanders gewalt kommen / welcher aber sie hat Königlich tractiren und bej ehren Darii Tod gelassen/ worfür Darius/ als er von einem abtrünnigen mit pfeilen tödlich verlezt/ durch Polystratum dem Alexander hat grossen dank sagen lassen/ ist darauf verschieden/ und hat Alexander/ nach dem er bald darzu kommen/ den Darium betrauret / seinen Käniglichen Rok über den Leichnam geworffen/ den seinen zugeschtket/ welcher auch Königlich in dem schloß Susa bejgesezt worden.

Persepolis hat den Macedoniern wol zugeschlagen/ in welcher Statt ungläubliche Reichthumm bekommen/ und das gewaltige Schloß auf der unkeuschen Thais begehren von Alexandro verbrannt worden/ doch mit seinem spathen Reuen.

Alexander nimt die strätte Tyrü und Gazam ein/ ruket für Jerusalem und was da geschehen. Darbej bleibte es nicht/ Tyrus und Gaza die nammhaffte Stätt mußten Alexandro auch under geben sejn/ nahme seinen Zug fort in das Jüdische Land gegen Jerusalem. Da ihm dann der Hohepriester Jaddus/ in dem Hohenpriesterlichen Kleid und Schmuk sehr prächtig sammt der übrigen Priesterschafft entgegen zogen/ welchem Alexander/ von dem Pferd absteigend/ und mit zur erden geneigtem leib/ gewaltige Ehrerbietung thate/ so daß es auch die grossen Herren bej Ihme verdrosse/ denen Alexander zur antwort gab/ Er hatte einen solchen in seinem Lande nachts im traum gesehen/ der Ihn auch hätte heissen hierüber in Asiam ziehen / und alles guts versprochen/ und diese Ehr habe er nicht so sehr dem Priester/ als dem jenigen Gott/ welchem er diene/ anthun/ und in dessen namen er ihme alles glük angewünscht habe. Darauf kam er in die Statt Jerusalem/ besichtigt den Tempel/ ließ opfern/ uun wurd ihm aus dem H. Propheten Daniel gewiesen/ daß er der Meden und Persen Reich nach Gottes Regierung hab sollen be-

Darius Co domannus von Alexandro überwunden. Hierauf geschahe zwüschen Alexandri und Darii Kriegsheer ein sehr grausames blutiges Treffen/ nicht nur ein/ sonder wol zwej und drejmahl: Alexander selbst ist in einem obern Schenkel verwundet worden/ Darius hat sich mit der flucht salviert/ auf den Alexander in dem dritten Treffen seinen Spieß geschossen/ da indessen Darii ganze Armee über die 100000. und zu andernmalen vil 1000. zusam̃en gelesene zerstrenet und geschlagen/ seine beste Schäze/ kleinodien/ mutter/ weib und kinder/ alles in deß Alexanders gewalt kommen / welcher aber sie hat Königlich tractiren und bej ehren Darii Tod gelassen/ worfür Darius/ als er von einem abtrünnigen mit pfeilen tödlich verlezt/ durch Polystratum dem Alexander hat grossen dank sagen lassen/ ist darauf verschieden/ und hat Alexander/ nach dem er bald darzu kommen/ den Darium betrauret / seinen Käniglichen Rok über den Leichnam geworffen/ den seinen zugeschtket/ welcher auch Königlich in dem schloß Susa bejgesezt worden.

Persepolis hat den Macedoniern wol zugeschlagen/ in welcher Statt ungläubliche Reichthum̃ bekommen/ und das gewaltige Schloß auf der unkeuschen Thais begehren von Alexandro verbrannt worden/ doch mit seinem spathen Reuen.

Alexander nimt die strätte Tyrü und Gazam ein/ ruket für Jerusalem und was da geschehen. Darbej bleibte es nicht/ Tyrus und Gaza die nam̃haffte Stätt mußten Alexandro auch under geben sejn/ nahme seinen Zug fort in das Jüdische Land gegen Jerusalem. Da ihm dann der Hohepriester Jaddus/ in dem Hohenpriesterlichen Kleid und Schmuk sehr prächtig sam̃t der übrigen Priesterschafft entgegen zogen/ welchem Alexander/ von dem Pferd absteigend/ und mit zur erden geneigtem leib/ gewaltige Ehrerbietung thate/ so daß es auch die grossen Herren bej Ihme verdrosse/ denen Alexander zur antwort gab/ Er hatte einen solchen in seinem Lande nachts im traum gesehen/ der Ihn auch hätte heissen hierüber in Asiam ziehen / und alles guts versprochen/ und diese Ehr habe er nicht so sehr dem Priester/ als dem jenigen Gott/ welchem er diene/ anthun/ und in dessen namen er ihme alles glük angewünscht habe. Darauf kam er in die Statt Jerusalem/ besichtigt den Tempel/ ließ opfern/ uũ wurd ihm aus dem H. Propheten Daniel gewiesen/ daß er der Meden und Persen Reich nach Gottes Regierung hab sollen be-

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[89/0119] Hierauf geschahe zwüschen Alexandri und Darii Kriegsheer ein sehr grausames blutiges Treffen/ nicht nur ein/ sonder wol zwej und drejmahl: Alexander selbst ist in einem obern Schenkel verwundet worden/ Darius hat sich mit der flucht salviert/ auf den Alexander in dem dritten Treffen seinen Spieß geschossen/ da indessen Darii ganze Armee über die 100000. und zu andernmalen vil 1000. zusam̃en gelesene zerstrenet und geschlagen/ seine beste Schäze/ kleinodien/ mutter/ weib und kinder/ alles in deß Alexanders gewalt kommen / welcher aber sie hat Königlich tractiren und bej ehren gelassen/ worfür Darius/ als er von einem abtrünnigen mit pfeilen tödlich verlezt/ durch Polystratum dem Alexander hat grossen dank sagen lassen/ ist darauf verschieden/ und hat Alexander/ nach dem er bald darzu kommen/ den Darium betrauret / seinen Käniglichen Rok über den Leichnam geworffen/ den seinen zugeschtket/ welcher auch Königlich in dem schloß Susa bejgesezt worden. Darius Co domannus von Alexandro überwunden. Darii Tod Persepolis hat den Macedoniern wol zugeschlagen/ in welcher Statt ungläubliche Reichthum̃ bekommen/ und das gewaltige Schloß auf der unkeuschen Thais begehren von Alexandro verbrannt worden/ doch mit seinem spathen Reuen. Darbej bleibte es nicht/ Tyrus und Gaza die nam̃haffte Stätt mußten Alexandro auch under geben sejn/ nahme seinen Zug fort in das Jüdische Land gegen Jerusalem. Da ihm dann der Hohepriester Jaddus/ in dem Hohenpriesterlichen Kleid und Schmuk sehr prächtig sam̃t der übrigen Priesterschafft entgegen zogen/ welchem Alexander/ von dem Pferd absteigend/ und mit zur erden geneigtem leib/ gewaltige Ehrerbietung thate/ so daß es auch die grossen Herren bej Ihme verdrosse/ denen Alexander zur antwort gab/ Er hatte einen solchen in seinem Lande nachts im traum gesehen/ der Ihn auch hätte heissen hierüber in Asiam ziehen / und alles guts versprochen/ und diese Ehr habe er nicht so sehr dem Priester/ als dem jenigen Gott/ welchem er diene/ anthun/ und in dessen namen er ihme alles glük angewünscht habe. Darauf kam er in die Statt Jerusalem/ besichtigt den Tempel/ ließ opfern/ uũ wurd ihm aus dem H. Propheten Daniel gewiesen/ daß er der Meden und Persen Reich nach Gottes Regierung hab sollen be- Alexander nimt die strätte Tyrü und Gazam ein/ ruket für Jerusalem und was da geschehen.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/119>, abgerufen am 23.11.2024.