Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Darij Tod. Alß Darius der gewaltige Monarch vil jahr alüklich regiert/ starb er/ und hatte vor bin Xerxem zum nachfolger im reich verordnet/ welcher seinen elteren Bruder Artabazanem darvon gebracht auß der ursach/ weilen Darius ihn erzeüget/ ehe er zur Kron kommen/ Xerxes aber wurde gebohren von Dario alß einem schon inthronisierten Jahr der Welt 3493. König/ auch weilen seine Mutter Atossa, Cyri Dochter solle gewesen sein. Xerxes solle der Ahasverus gewesen sein. Xerxes, welchen etliche für den Ahasverum angeben/ der die Esther geheyrahtet/ wie dann auch Herodotus und Ctesias die zweite gemahlin Ahasveri, Amestrin nennen/ solle auff Persische benamsung Ham Esther lauten. Diser Xerxes bezwange Egypten/ wolte die Griechen mit grosser Kriegs macht überzichen/ darum er zwey Jos Scaliger Deodatus. Iunius. Reinoldus. Emmius. wunderliche gewaltige werk verschaffte/ er liesse den berg Athos umgraben/ daß Galeen neben einander fahren könten/ um die gefahr abzulehnen / welche in selbigem Isthmo oder engen hals/ den schiffen entstunde/ auch hat er mit Schiffbruggen über das Meer Hellespontum schlagenlassen/ da es am engsten ist/ zwischen den beiden Stätten Sestus und Abydus, so heüt zu tag die zwei Feste Schlosser Dardanelli sind. Mit welcher bruggen er gleichsam Europam und Asiam aneinander gehenkt. Alß aber das Meer durch seine ungestumme die Bruggen zerrissen und abgeworffen/ hat der thorechte Xerxes nicht allein die Bruggen und Schiffmeister lassen bej dem Xerxes wit dem Meer geb[unleserliches Material] ten/ darbe[unleserliches Material] seine de[unleserliches Material]wurdige wort. Kopf nemmen/ sonder ließ das Meer mit ruhten streichen/ und eiserne fessel/ selbiges anzufeslen/ hinein werffen. Bald darauff hat sich die Sonn am himmel mit ihrem schein verlohren / da sie deß Schöpfers aller dingen verachtung nicht ansehen kan. Da diser Xerxes bej der Stett Abydo, von einem hohen berg sein ganz Kriegsheer übersahe/ wie auch die vilfaltige Schiff/ darmit das ganze Meer Hellespontus überfült war/ hat er sich zwaren erstlich herzlich darüber erfreüt/ bald aber darauff bitterlich geweint/ Artabano de[unleserliches Material]ihn darum befragte/ geantwortet: S[unleserliches Material]lt ich nicht weinen/ so ich gedenke der kürze deß menschlichen lebens/ da es ja gewüß/ daß umder diser grosse menge Volks/ keiner über hundert jahr wird mehr vorhanden sein. Der Griechen [unleserliches Material]ed von X[unleserliches Material]rxe/ [unleserliches Material]nn wie de[unleserliches Material]eg [unleserliches Material]thnen algelossen. Die Griechen/ welche Xerxes bezwingen wolte/ sagten sie förchten sich nicht so sehr vor Xerxe, dann er nicht Gott/ sonder ein Mensch wie andere were. Welches sich auch wol erscheint/ dann Darij Tod. Alß Darius der gewaltige Monarch vil jahr alüklich regiert/ starb er/ und hatte vor bin Xerxem zum nachfolger im reich verordnet/ welcher seinen elteren Bruder Artabazanem darvon gebracht auß der ursach/ weilen Darius ihn erzeüget/ ehe er zur Kron kommen/ Xerxes aber wurde gebohren von Dario alß einem schon inthronisierten Jahr der Welt 3493. König/ auch weilen seine Mutter Atossa, Cyri Dochter solle gewesen sein. Xerxes solle der Ahasverus gewesen sein. Xerxes, welchen etliche für den Ahasverum angeben/ der die Esther geheyrahtet/ wie dann auch Herodotus und Ctesias die zweite gemahlin Ahasveri, Amestrin nennen/ solle auff Persische benamsung Ham Esther lauten. Diser Xerxes bezwange Egypten/ wolte die Griechen mit grosser Kriegs macht überzichen/ darum er zwey Jos Scaliger Deodatus. Iunius. Reinoldus. Emmius. wunderliche gewaltige werk verschaffte/ er liesse den berg Athos umgraben/ daß Galeen neben einander fahren könten/ um die gefahr abzulehnen / welche in selbigem Isthmo oder engen hals/ den schiffen entstunde/ auch hat er mit Schiffbruggen über das Meer Hellespontum schlagenlassen/ da es am engsten ist/ zwischen den beiden Stätten Sestus und Abydus, so heüt zu tag die zwei Feste Schlosser Dardanelli sind. Mit welcher bruggen er gleichsam Europam und Asiam aneinander gehenkt. Alß aber das Meer durch seine ungestumme die Bruggen zerrissen und abgeworffen/ hat der thorechte Xerxes nicht allein die Bruggen und Schiffmeister lassen bej dem Xerxes wit dem Meer geb[unleserliches Material] ten/ darbe[unleserliches Material] seine de[unleserliches Material]wurdige wort. Kopf nemmen/ sonder ließ das Meer mit ruhten streichen/ und eiserne fessel/ selbiges anzufeslen/ hinein werffen. Bald darauff hat sich die Soñ am him̃el mit ihrem schein verlohren / da sie deß Schöpfers aller dingen verachtung nicht ansehen kan. Da diser Xerxes bej der Stett Abydo, von einem hohen berg sein ganz Kriegsheer übersahe/ wie auch die vilfaltige Schiff/ darmit das ganze Meer Hellespontus überfült war/ hat er sich zwaren erstlich herzlich darüber erfreüt/ bald aber darauff bitterlich geweint/ Artabano de[unleserliches Material]ihn darum befragte/ geantwortet: S[unleserliches Material]lt ich nicht weinen/ so ich gedenke der kürze deß menschlichen lebens/ da es ja gewüß/ daß umder diser grosse menge Volks/ keiner über hundert jahr wird mehr vorhanden sein. Der Griechen [unleserliches Material]ed von X[unleserliches Material]rxe/ [unleserliches Material]ñ wie de[unleserliches Material]eg [unleserliches Material]thnen algelossen. Die Griechen/ welche Xerxes bezwingen wolte/ sagten sie förchten sich nicht so sehr vor Xerxe, dann er nicht Gott/ sonder ein Mensch wie andere were. Welches sich auch wol erscheint/ dann <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0104" n="74"/> <p><note place="left">Darij Tod.</note> Alß Darius der gewaltige Monarch vil jahr alüklich regiert/ starb er/ und hatte vor bin Xerxem zum nachfolger im reich verordnet/ welcher seinen elteren Bruder Artabazanem darvon gebracht auß der ursach/ weilen Darius ihn erzeüget/ ehe er zur Kron kommen/ Xerxes aber wurde gebohren von Dario alß einem schon inthronisierten <note place="left">Jahr der Welt 3493.</note> König/ auch weilen seine Mutter Atossa, Cyri Dochter solle gewesen sein.</p> <p><note place="left">Xerxes solle der Ahasverus gewesen sein.</note> Xerxes, welchen etliche für den Ahasverum angeben/ der die Esther geheyrahtet/ wie dann auch Herodotus und Ctesias die zweite gemahlin Ahasveri, Amestrin nennen/ solle auff Persische benamsung Ham Esther lauten. Diser Xerxes bezwange Egypten/ wolte die Griechen mit grosser Kriegs macht überzichen/ darum er zwey <note place="left">Jos Scaliger Deodatus. Iunius. Reinoldus. Emmius.</note> wunderliche gewaltige werk verschaffte/ er liesse den berg Athos umgraben/ daß Galeen neben einander fahren könten/ um die gefahr abzulehnen / welche in selbigem Isthmo oder engen hals/ den schiffen entstunde/ auch hat er mit Schiffbruggen über das Meer Hellespontum schlagenlassen/ da es am engsten ist/ zwischen den beiden Stätten Sestus und Abydus, so heüt zu tag die zwei Feste Schlosser Dardanelli sind. Mit welcher bruggen er gleichsam Europam und Asiam aneinander gehenkt. Alß aber das Meer durch seine ungestumme die Bruggen zerrissen und abgeworffen/ hat der thorechte Xerxes nicht allein die Bruggen und Schiffmeister lassen bej dem <note place="left">Xerxes wit dem Meer geb<gap reason="illegible"/> ten/ darbe<gap reason="illegible"/> seine de<gap reason="illegible"/>wurdige wort.</note> Kopf nemmen/ sonder ließ das Meer mit ruhten streichen/ und eiserne fessel/ selbiges anzufeslen/ hinein werffen. Bald darauff hat sich die Soñ am him̃el mit ihrem schein verlohren / da sie deß Schöpfers aller dingen verachtung nicht ansehen kan. Da diser Xerxes bej der Stett Abydo, von einem hohen berg sein ganz Kriegsheer übersahe/ wie auch die vilfaltige Schiff/ darmit das ganze Meer Hellespontus überfült war/ hat er sich zwaren erstlich herzlich darüber erfreüt/ bald aber darauff bitterlich geweint/ Artabano de<gap reason="illegible"/>ihn darum befragte/ geantwortet: S<gap reason="illegible"/>lt ich nicht weinen/ so ich gedenke der kürze deß menschlichen lebens/ da es ja gewüß/ daß umder diser grosse menge Volks/ keiner über hundert jahr wird mehr vorhanden sein.</p> <p><note place="left">Der Griechen <gap reason="illegible"/>ed von X<gap reason="illegible"/>rxe/ <gap reason="illegible"/>ñ wie de<gap reason="illegible"/>eg <gap reason="illegible"/>thnen algelossen.</note> Die Griechen/ welche Xerxes bezwingen wolte/ sagten sie förchten sich nicht so sehr vor Xerxe, dann er nicht Gott/ sonder ein Mensch wie andere were. Welches sich auch wol erscheint/ dann </p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0104]
Alß Darius der gewaltige Monarch vil jahr alüklich regiert/ starb er/ und hatte vor bin Xerxem zum nachfolger im reich verordnet/ welcher seinen elteren Bruder Artabazanem darvon gebracht auß der ursach/ weilen Darius ihn erzeüget/ ehe er zur Kron kommen/ Xerxes aber wurde gebohren von Dario alß einem schon inthronisierten König/ auch weilen seine Mutter Atossa, Cyri Dochter solle gewesen sein.
Darij Tod.
Jahr der Welt 3493. Xerxes, welchen etliche für den Ahasverum angeben/ der die Esther geheyrahtet/ wie dann auch Herodotus und Ctesias die zweite gemahlin Ahasveri, Amestrin nennen/ solle auff Persische benamsung Ham Esther lauten. Diser Xerxes bezwange Egypten/ wolte die Griechen mit grosser Kriegs macht überzichen/ darum er zwey wunderliche gewaltige werk verschaffte/ er liesse den berg Athos umgraben/ daß Galeen neben einander fahren könten/ um die gefahr abzulehnen / welche in selbigem Isthmo oder engen hals/ den schiffen entstunde/ auch hat er mit Schiffbruggen über das Meer Hellespontum schlagenlassen/ da es am engsten ist/ zwischen den beiden Stätten Sestus und Abydus, so heüt zu tag die zwei Feste Schlosser Dardanelli sind. Mit welcher bruggen er gleichsam Europam und Asiam aneinander gehenkt. Alß aber das Meer durch seine ungestumme die Bruggen zerrissen und abgeworffen/ hat der thorechte Xerxes nicht allein die Bruggen und Schiffmeister lassen bej dem Kopf nemmen/ sonder ließ das Meer mit ruhten streichen/ und eiserne fessel/ selbiges anzufeslen/ hinein werffen. Bald darauff hat sich die Soñ am him̃el mit ihrem schein verlohren / da sie deß Schöpfers aller dingen verachtung nicht ansehen kan. Da diser Xerxes bej der Stett Abydo, von einem hohen berg sein ganz Kriegsheer übersahe/ wie auch die vilfaltige Schiff/ darmit das ganze Meer Hellespontus überfült war/ hat er sich zwaren erstlich herzlich darüber erfreüt/ bald aber darauff bitterlich geweint/ Artabano de_ ihn darum befragte/ geantwortet: S_ lt ich nicht weinen/ so ich gedenke der kürze deß menschlichen lebens/ da es ja gewüß/ daß umder diser grosse menge Volks/ keiner über hundert jahr wird mehr vorhanden sein.
Xerxes solle der Ahasverus gewesen sein.
Jos Scaliger Deodatus. Iunius. Reinoldus. Emmius.
Xerxes wit dem Meer geb_ ten/ darbe_ seine de_ wurdige wort. Die Griechen/ welche Xerxes bezwingen wolte/ sagten sie förchten sich nicht so sehr vor Xerxe, dann er nicht Gott/ sonder ein Mensch wie andere were. Welches sich auch wol erscheint/ dann
Der Griechen _ ed von X_ rxe/ _ ñ wie de_ eg _ thnen algelossen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |