sich die Militärstraße von seinem Mailand ins Tyrol durch unser Veltlin, über unser Gebirg, um jeden Preis zu sichern, und zur Lebensfrage für uns, dies um jeden Preis zu verhindern. Unsere spanische Partei mußte zum Nimmerwiederaufstehn niedergeschmettert werden!"
"Ganz richtig," sagte der Zürcher, "wenn ihr nur nicht zu so gar gewaltthätigen Mitteln gegriffen hättet, wenn nur euer Volksgericht in Thusis weniger form- und regellos und seine Strafen weniger blutig gewesen wären!"
"Wasche mir den Pelz, ohne ihn naß zu machen! Wenn du kannst! Uebrigens war es nicht so schlimm. Wir wurden durch übertriebene Berichte verleumdet und die beiden Planta zogen an euern Tagsatzungen und in aller Herren Länder herum, uns anzuschwär¬ zen und schlecht zu machen." --
"Der keiner Partei verfallene und von allen Recht¬ schaffenen geachtete Fortunatus Juvalt hat nach Zürich geschrieben, ihr wäret unbarmherzig mit ihm umge¬ gangen." --
"Geschah dem Pedanten Recht! In einer kritischen Zeit muß man Partei zu ergreifen wissen. Da heißt es: Die Lauen werd' ich aus dem Munde speien." --
"Er klagte, es wären falsche Zeugen gegen ihn aufgestanden." --
ſich die Militärſtraße von ſeinem Mailand ins Tyrol durch unſer Veltlin, über unſer Gebirg, um jeden Preis zu ſichern, und zur Lebensfrage für uns, dies um jeden Preis zu verhindern. Unſere ſpaniſche Partei mußte zum Nimmerwiederaufſtehn niedergeſchmettert werden!“
„Ganz richtig,“ ſagte der Zürcher, „wenn ihr nur nicht zu ſo gar gewaltthätigen Mitteln gegriffen hättet, wenn nur euer Volksgericht in Thuſis weniger form- und regellos und ſeine Strafen weniger blutig geweſen wären!“
„Waſche mir den Pelz, ohne ihn naß zu machen! Wenn du kannſt! Uebrigens war es nicht ſo ſchlimm. Wir wurden durch übertriebene Berichte verleumdet und die beiden Planta zogen an euern Tagſatzungen und in aller Herren Länder herum, uns anzuſchwär¬ zen und ſchlecht zu machen.“ —
„Der keiner Partei verfallene und von allen Recht¬ ſchaffenen geachtete Fortunatus Juvalt hat nach Zürich geſchrieben, ihr wäret unbarmherzig mit ihm umge¬ gangen.“ —
„Geſchah dem Pedanten Recht! In einer kritiſchen Zeit muß man Partei zu ergreifen wiſſen. Da heißt es: Die Lauen werd' ich aus dem Munde ſpeien.“ —
„Er klagte, es wären falſche Zeugen gegen ihn aufgeſtanden.“ —
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[52/0062]
ſich die Militärſtraße von ſeinem Mailand ins Tyrol
durch unſer Veltlin, über unſer Gebirg, um jeden Preis
zu ſichern, und zur Lebensfrage für uns, dies um jeden
Preis zu verhindern. Unſere ſpaniſche Partei mußte
zum Nimmerwiederaufſtehn niedergeſchmettert werden!“
„Ganz richtig,“ ſagte der Zürcher, „wenn ihr
nur nicht zu ſo gar gewaltthätigen Mitteln gegriffen
hättet, wenn nur euer Volksgericht in Thuſis weniger
form- und regellos und ſeine Strafen weniger blutig
geweſen wären!“
„Waſche mir den Pelz, ohne ihn naß zu machen!
Wenn du kannſt! Uebrigens war es nicht ſo ſchlimm.
Wir wurden durch übertriebene Berichte verleumdet
und die beiden Planta zogen an euern Tagſatzungen
und in aller Herren Länder herum, uns anzuſchwär¬
zen und ſchlecht zu machen.“ —
„Der keiner Partei verfallene und von allen Recht¬
ſchaffenen geachtete Fortunatus Juvalt hat nach Zürich
geſchrieben, ihr wäret unbarmherzig mit ihm umge¬
gangen.“ —
„Geſchah dem Pedanten Recht! In einer kritiſchen
Zeit muß man Partei zu ergreifen wiſſen. Da heißt
es: Die Lauen werd' ich aus dem Munde ſpeien.“ —
„Er klagte, es wären falſche Zeugen gegen ihn
aufgeſtanden.“ —
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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/62>, abgerufen am 22.11.2024.
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