der Festung Fuentes, beide mit Uebermacht. Auf ein Wort von mir überschreiten sie die Grenze. -- Seht hier meine spanisch-österreichischen vom Kaiser selbst und vom Gubernatore Serbelloni unterzeichneten Voll¬ machten!" -- und er entfaltete zwei Papiere. "Lecques kann Euch nicht befreien, denn bei seiner ersten Be¬ wegung gegen die Alpenpässe rücken die Spanier von Fuentes her ins Veltlin. -- Ihr seht, Euer Heer ist von allen Seiten eingeklemmt; nur Ihr könnt es Euerm Könige retten, und Ihr thut es, wenn Ihr dieses Uebereinkommen unterzeichnet." --
Jenatsch nahm ein drittes Papier aus der Hand des Bürgermeisters von Chur und las:
"Die Rheinschanze und das Veltlin werden von den Fran¬ zosen geräumt.
Sie verlassen Bünden als Freunde und in kürzester Frist.
Der Herzog Heinrich Rohan, Pair von Frankreich und Generallieutenant der französischen Armee, bleibt als unser Bürge in Chur bis zur Vollziehung dieses seines mit uns geschlossenen Uebereinkommens.
Und dies Uebereinkommen verspricht der erlauchte Herzog bei seiner Ehre auch dann in Treuen zu vollziehen, wenn Gegen¬ befehl vom französischen Hofe einträfe," --
So steht es. Wir haben nicht das Recht, er¬ lauchter Herr, Eure Liebe zu Bünden anzurufen, denn
der Feſtung Fuentes, beide mit Uebermacht. Auf ein Wort von mir überſchreiten ſie die Grenze. — Seht hier meine ſpaniſch-öſterreichiſchen vom Kaiſer ſelbſt und vom Gubernatore Serbelloni unterzeichneten Voll¬ machten!“ — und er entfaltete zwei Papiere. „Lecques kann Euch nicht befreien, denn bei ſeiner erſten Be¬ wegung gegen die Alpenpäſſe rücken die Spanier von Fuentes her ins Veltlin. — Ihr ſeht, Euer Heer iſt von allen Seiten eingeklemmt; nur Ihr könnt es Euerm Könige retten, und Ihr thut es, wenn Ihr dieſes Uebereinkommen unterzeichnet.“ —
Jenatſch nahm ein drittes Papier aus der Hand des Bürgermeiſters von Chur und las:
„Die Rheinſchanze und das Veltlin werden von den Fran¬ zoſen geräumt.
Sie verlaſſen Bünden als Freunde und in kürzeſter Friſt.
Der Herzog Heinrich Rohan, Pair von Frankreich und Generallieutenant der franzöſiſchen Armee, bleibt als unſer Bürge in Chur bis zur Vollziehung dieſes ſeines mit uns geſchloſſenen Uebereinkommens.
Und dies Uebereinkommen verſpricht der erlauchte Herzog bei ſeiner Ehre auch dann in Treuen zu vollziehen, wenn Gegen¬ befehl vom franzöſiſchen Hofe einträfe,“ —
So ſteht es. Wir haben nicht das Recht, er¬ lauchter Herr, Eure Liebe zu Bünden anzurufen, denn
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der Feſtung Fuentes, beide mit Uebermacht. Auf ein
Wort von mir überſchreiten ſie die Grenze. — Seht
hier meine ſpaniſch-öſterreichiſchen vom Kaiſer ſelbſt
und vom Gubernatore Serbelloni unterzeichneten Voll¬
machten!“ — und er entfaltete zwei Papiere. „Lecques
kann Euch nicht befreien, denn bei ſeiner erſten Be¬
wegung gegen die Alpenpäſſe rücken die Spanier von
Fuentes her ins Veltlin. — Ihr ſeht, Euer Heer iſt
von allen Seiten eingeklemmt; nur Ihr könnt es Euerm
Könige retten, und Ihr thut es, wenn Ihr dieſes
Uebereinkommen unterzeichnet.“ —
Jenatſch nahm ein drittes Papier aus der Hand
des Bürgermeiſters von Chur und las:
„Die Rheinſchanze und das Veltlin werden von den Fran¬
zoſen geräumt.
Sie verlaſſen Bünden als Freunde und in kürzeſter Friſt.
Der Herzog Heinrich Rohan, Pair von Frankreich und
Generallieutenant der franzöſiſchen Armee, bleibt als unſer
Bürge in Chur bis zur Vollziehung dieſes ſeines mit uns
geſchloſſenen Uebereinkommens.
Und dies Uebereinkommen verſpricht der erlauchte Herzog
bei ſeiner Ehre auch dann in Treuen zu vollziehen, wenn Gegen¬
befehl vom franzöſiſchen Hofe einträfe,“ —
So ſteht es. Wir haben nicht das Recht, er¬
lauchter Herr, Eure Liebe zu Bünden anzurufen, denn
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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/328>, abgerufen am 22.11.2024.
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