Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.Viertes Kapitel. Der Auftrag des Herzogs war der unruhigen Neu¬ In seiner Heimat hatte er vordem den bündne¬ Noch war ihm gegenwärtig, wie einst die un¬ Viertes Kapitel. Der Auftrag des Herzogs war der unruhigen Neu¬ In ſeiner Heimat hatte er vordem den bündne¬ Noch war ihm gegenwärtig, wie einſt die un¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0159"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #fr">Viertes Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Der Auftrag des Herzogs war der unruhigen Neu¬<lb/> gier des jungen Zürchers in hohem Grade willkommen.</p><lb/> <p>In ſeiner Heimat hatte er vordem den bündne¬<lb/> riſchen Parteiführer aufs Verſchiedenſte beurtheilen hören.<lb/> Auf den lärmenden Zunftſtuben der Handwerker galt<lb/> damals Jürg Jenatſch als ein volksthümlicher Held, in<lb/> den landesväterlichen diplomatiſch gefärbten Kreiſen als<lb/> ein gewiſſenloſer, blutbefleckter Abenteurer. Aber Ru¬<lb/> dolf Wertmüller hatte ſeiner Heimat frühzeitig den<lb/> Rücken gewandt, um einen militäriſchen Bildungsgang<lb/> anzutreten, der den Begünſtigten ſchon mit ſechszehn<lb/> Jahren in das Kriegsgefolge und die perſönliche Nähe<lb/> des edeln Herzogs Heinrich geführt hatte.</p><lb/> <p>Noch war ihm gegenwärtig, wie einſt die un¬<lb/> glaubliche Verwegenheit und Zähigkeit, welche Jenatſch<lb/> in den Volkskämpfen gegen die Spanier bewieſen, ſeine<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0159]
Viertes Kapitel.
Der Auftrag des Herzogs war der unruhigen Neu¬
gier des jungen Zürchers in hohem Grade willkommen.
In ſeiner Heimat hatte er vordem den bündne¬
riſchen Parteiführer aufs Verſchiedenſte beurtheilen hören.
Auf den lärmenden Zunftſtuben der Handwerker galt
damals Jürg Jenatſch als ein volksthümlicher Held, in
den landesväterlichen diplomatiſch gefärbten Kreiſen als
ein gewiſſenloſer, blutbefleckter Abenteurer. Aber Ru¬
dolf Wertmüller hatte ſeiner Heimat frühzeitig den
Rücken gewandt, um einen militäriſchen Bildungsgang
anzutreten, der den Begünſtigten ſchon mit ſechszehn
Jahren in das Kriegsgefolge und die perſönliche Nähe
des edeln Herzogs Heinrich geführt hatte.
Noch war ihm gegenwärtig, wie einſt die un¬
glaubliche Verwegenheit und Zähigkeit, welche Jenatſch
in den Volkskämpfen gegen die Spanier bewieſen, ſeine
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Zitationshilfe: | Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/159>, abgerufen am 16.02.2025. |