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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Der Berg der Seligkeiten.
Ein Bergesrücken still besonnt,
Allum der duft'ge Horizont --
Hier saß der Christ und rings im Kreis
Die Galiläer stufenweis
Gelagert auf den steilen Triften --
Der Meister lobt' der Lilie Kleid,
Hieß göttlich Werk das Friedestiften
Und rühmte die Barmherzigkeit.
Er ließ die Segensschwingen breiten
All seines Reiches Seligkeiten.
Dann ist er sacht hinabgegangen ...
Und hat am Kreuzesstamm gehangen.
Am Berg der Seligkeiten irrten
Der Hirtin Stapfen und des Hirten,
Wie Wolken still, wie Stürme brausend,
Zog dran vorüber ein Jahrtausend,
Die Lilie blieb des Lobes froh,
Sie kleide sich wie Salomo,
Die Luft, drin nie das Erz erscholl,
Ist noch von Friedeworten voll.
Der Berg der Seligkeiten.
Ein Bergesrücken ſtill beſonnt,
Allum der duft'ge Horizont —
Hier ſaß der Chriſt und rings im Kreis
Die Galiläer ſtufenweis
Gelagert auf den ſteilen Triften —
Der Meiſter lobt' der Lilie Kleid,
Hieß göttlich Werk das Friedeſtiften
Und rühmte die Barmherzigkeit.
Er ließ die Segensſchwingen breiten
All ſeines Reiches Seligkeiten.
Dann iſt er ſacht hinabgegangen ...
Und hat am Kreuzesſtamm gehangen.
Am Berg der Seligkeiten irrten
Der Hirtin Stapfen und des Hirten,
Wie Wolken ſtill, wie Stürme brauſend,
Zog dran vorüber ein Jahrtauſend,
Die Lilie blieb des Lobes froh,
Sie kleide ſich wie Salomo,
Die Luft, drin nie das Erz erſcholl,
Iſt noch von Friedeworten voll.
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[226/0240] Der Berg der Seligkeiten. Ein Bergesrücken ſtill beſonnt, Allum der duft'ge Horizont — Hier ſaß der Chriſt und rings im Kreis Die Galiläer ſtufenweis Gelagert auf den ſteilen Triften — Der Meiſter lobt' der Lilie Kleid, Hieß göttlich Werk das Friedeſtiften Und rühmte die Barmherzigkeit. Er ließ die Segensſchwingen breiten All ſeines Reiches Seligkeiten. Dann iſt er ſacht hinabgegangen ... Und hat am Kreuzesſtamm gehangen. Am Berg der Seligkeiten irrten Der Hirtin Stapfen und des Hirten, Wie Wolken ſtill, wie Stürme brauſend, Zog dran vorüber ein Jahrtauſend, Die Lilie blieb des Lobes froh, Sie kleide ſich wie Salomo, Die Luft, drin nie das Erz erſcholl, Iſt noch von Friedeworten voll.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/240>, abgerufen am 28.11.2024.