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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Der Hengert.
Vater Lucas sprach beim Frühstück:
"Heute, Herr, ist hier ein Hengert!"
Und ich fragte: "Was ist Hengert?"
Mich belehrte Vater Lucas:
"Hengert, Herr, bedeutet Reigen,
Ball und Sprung und Fußgezappel
In der Sprache der Grisonen
Und Ihr möchtet böse schlummern,
Sucht Ihr heut nicht still're Ruhstatt!"
"Vater Lucas, keine Sorge!
Hab' ich erst mich müd' gewandert,
Schlief' ich auch in einem Meersturm!"
Freudig nahm ich meinen Bergstock,
Stieg hinan die saft'gen Weiden,
Wo sich tummeln braune Fohlen,
Durch bewegliches Gerölle
Der Hengert.
Vater Lucas ſprach beim Frühſtück:
„Heute, Herr, iſt hier ein Hengert!“
Und ich fragte: „Was iſt Hengert?“
Mich belehrte Vater Lucas:
„Hengert, Herr, bedeutet Reigen,
Ball und Sprung und Fußgezappel
In der Sprache der Griſonen
Und Ihr möchtet böſe ſchlummern,
Sucht Ihr heut nicht ſtill're Ruhſtatt!“
„Vater Lucas, keine Sorge!
Hab' ich erſt mich müd' gewandert,
Schlief' ich auch in einem Meerſturm!“
Freudig nahm ich meinen Bergſtock,
Stieg hinan die ſaft'gen Weiden,
Wo ſich tummeln braune Fohlen,
Durch bewegliches Gerölle
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[89/0103] Der Hengert. Vater Lucas ſprach beim Frühſtück: „Heute, Herr, iſt hier ein Hengert!“ Und ich fragte: „Was iſt Hengert?“ Mich belehrte Vater Lucas: „Hengert, Herr, bedeutet Reigen, Ball und Sprung und Fußgezappel In der Sprache der Griſonen Und Ihr möchtet böſe ſchlummern, Sucht Ihr heut nicht ſtill're Ruhſtatt!“ „Vater Lucas, keine Sorge! Hab' ich erſt mich müd' gewandert, Schlief' ich auch in einem Meerſturm!“ Freudig nahm ich meinen Bergſtock, Stieg hinan die ſaft'gen Weiden, Wo ſich tummeln braune Fohlen, Durch bewegliches Gerölle

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/103>, abgerufen am 23.11.2024.