Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

fand so gar, durch die schwarze Kunstgriffe, zu
denen sich Herr Paradis brauchen ließ, Glau-
ben; ohne daß es mir möglich gewesen wäre,
der Wahrheit, durch die Zeugnisse der schätzbar-
sten Personen, z. E. des Kays. Königl. Herrn
Hofrath und Staats-Canzley-Directors Spiel-
manns
, der Kays. Königl. Räthe, Herrn von
Molitor und Umlauer Kays. Königl. Arztes;
Herrn von Boulanger, von Heufeld, und der
Herrn Barons von Colnbach und von Weber,
den Sieg zu verschaffen, welche doch, (nicht
von vielen andern Personen zu sprechen) aus
eigener Bewegung, fast täglich, mein Verfah-
ren und seine Wirkungen beobachtet hatten.

Auf diese Art, kam man endlich, trotz al-
ler meiner standhafften Bemühungen, so weit,
die aufs unwiderleglichste bewiesene Wahrheit
unter die Classe der Betrügereyen, wenigstens
der allerungewissesten Dinge zu versetzen. Je-
derman begreifft, welch einen Eindruck, die
wüthende Begierde meiner Gegner, mir zu
schaden, und die Undankbarkeit eines Hauses,
welches ich mit Wohlthaten überhäuft hatte,
auf mich machen mußte. Und dannoch setzt
ich, während der letzten Hälfte 1777, die Cur
der Jungfer Ossine und Zwelferinn fort. Die-
se letztere, hatte, wie ich schon gesagt habe,

fand ſo gar, durch die ſchwarze Kunſtgriffe, zu
denen ſich Herr Paradis brauchen ließ, Glau-
ben; ohne daß es mir moͤglich geweſen waͤre,
der Wahrheit, durch die Zeugniſſe der ſchaͤtzbar-
ſten Perſonen, z. E. des Kayſ. Koͤnigl. Herrn
Hofrath und Staats-Canzley-Directors Spiel-
manns
, der Kayſ. Koͤnigl. Raͤthe, Herrn von
Molitor und Umlauer Kayſ. Koͤnigl. Arztes;
Herrn von Boulanger, von Heufeld, und der
Herrn Barons von Colnbach und von Weber,
den Sieg zu verſchaffen, welche doch, (nicht
von vielen andern Perſonen zu ſprechen) aus
eigener Bewegung, faſt taͤglich, mein Verfah-
ren und ſeine Wirkungen beobachtet hatten.

Auf dieſe Art, kam man endlich, trotz al-
ler meiner ſtandhafften Bemuͤhungen, ſo weit,
die aufs unwiderleglichſte bewieſene Wahrheit
unter die Claſſe der Betruͤgereyen, wenigſtens
der allerungewiſſeſten Dinge zu verſetzen. Je-
derman begreifft, welch einen Eindruck, die
wuͤthende Begierde meiner Gegner, mir zu
ſchaden, und die Undankbarkeit eines Hauſes,
welches ich mit Wohlthaten uͤberhaͤuft hatte,
auf mich machen mußte. Und dannoch ſetzt
ich, waͤhrend der letzten Haͤlfte 1777, die Cur
der Jungfer Oſſine und Zwelferinn fort. Die-
ſe letztere, hatte, wie ich ſchon geſagt habe,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0048" n="54"/>
fand &#x017F;o gar, durch die &#x017F;chwarze Kun&#x017F;tgriffe, zu<lb/>
denen &#x017F;ich Herr Paradis brauchen ließ, Glau-<lb/>
ben; ohne daß es mir mo&#x0364;glich gewe&#x017F;en wa&#x0364;re,<lb/>
der Wahrheit, durch die Zeugni&#x017F;&#x017F;e der &#x017F;cha&#x0364;tzbar-<lb/>
&#x017F;ten Per&#x017F;onen, z. E. des Kay&#x017F;. Ko&#x0364;nigl. Herrn<lb/>
Hofrath und Staats-Canzley-Directors <hi rendition="#fr">Spiel-<lb/>
manns</hi>, der Kay&#x017F;. Ko&#x0364;nigl. Ra&#x0364;the, Herrn von<lb/><hi rendition="#fr">Molitor</hi> und <hi rendition="#fr">Umlauer</hi> Kay&#x017F;. Ko&#x0364;nigl. Arztes;<lb/>
Herrn von <hi rendition="#fr">Boulanger</hi>, von <hi rendition="#fr">Heufeld</hi>, und der<lb/>
Herrn Barons von <hi rendition="#fr">Colnbach</hi> und von <hi rendition="#fr">Weber</hi>,<lb/>
den Sieg zu ver&#x017F;chaffen, welche doch, (nicht<lb/>
von vielen andern Per&#x017F;onen zu &#x017F;prechen) aus<lb/>
eigener Bewegung, fa&#x017F;t ta&#x0364;glich, mein Verfah-<lb/>
ren und &#x017F;eine Wirkungen beobachtet hatten.</p><lb/>
        <p>Auf die&#x017F;e Art, kam man endlich, trotz al-<lb/>
ler meiner &#x017F;tandhafften Bemu&#x0364;hungen, &#x017F;o weit,<lb/>
die aufs unwiderleglich&#x017F;te bewie&#x017F;ene Wahrheit<lb/>
unter die Cla&#x017F;&#x017F;e der Betru&#x0364;gereyen, wenig&#x017F;tens<lb/>
der allerungewi&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten Dinge zu ver&#x017F;etzen. Je-<lb/>
derman begreifft, welch einen Eindruck, die<lb/>
wu&#x0364;thende Begierde meiner Gegner, mir zu<lb/>
&#x017F;chaden, und die Undankbarkeit eines Hau&#x017F;es,<lb/>
welches ich mit Wohlthaten u&#x0364;berha&#x0364;uft hatte,<lb/>
auf mich machen mußte. Und dannoch &#x017F;etzt<lb/>
ich, wa&#x0364;hrend der letzten Ha&#x0364;lfte 1777, die Cur<lb/>
der Jungfer <hi rendition="#fr">O&#x017F;&#x017F;ine</hi> und <hi rendition="#fr">Zwelferinn</hi> fort. Die-<lb/>
&#x017F;e letztere, hatte, wie ich &#x017F;chon ge&#x017F;agt habe,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0048] fand ſo gar, durch die ſchwarze Kunſtgriffe, zu denen ſich Herr Paradis brauchen ließ, Glau- ben; ohne daß es mir moͤglich geweſen waͤre, der Wahrheit, durch die Zeugniſſe der ſchaͤtzbar- ſten Perſonen, z. E. des Kayſ. Koͤnigl. Herrn Hofrath und Staats-Canzley-Directors Spiel- manns, der Kayſ. Koͤnigl. Raͤthe, Herrn von Molitor und Umlauer Kayſ. Koͤnigl. Arztes; Herrn von Boulanger, von Heufeld, und der Herrn Barons von Colnbach und von Weber, den Sieg zu verſchaffen, welche doch, (nicht von vielen andern Perſonen zu ſprechen) aus eigener Bewegung, faſt taͤglich, mein Verfah- ren und ſeine Wirkungen beobachtet hatten. Auf dieſe Art, kam man endlich, trotz al- ler meiner ſtandhafften Bemuͤhungen, ſo weit, die aufs unwiderleglichſte bewieſene Wahrheit unter die Claſſe der Betruͤgereyen, wenigſtens der allerungewiſſeſten Dinge zu verſetzen. Je- derman begreifft, welch einen Eindruck, die wuͤthende Begierde meiner Gegner, mir zu ſchaden, und die Undankbarkeit eines Hauſes, welches ich mit Wohlthaten uͤberhaͤuft hatte, auf mich machen mußte. Und dannoch ſetzt ich, waͤhrend der letzten Haͤlfte 1777, die Cur der Jungfer Oſſine und Zwelferinn fort. Die- ſe letztere, hatte, wie ich ſchon geſagt habe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

lebendige-ethik.net: Bereitstellung der Texttranskription von lebendige-ethik.net. (2013-01-16T10:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-16T10:54:31Z)
Frederike Neuber, Susanne Wind, Matthias Boenig, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2016-12-07T10:54:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/48
Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/48>, abgerufen am 24.11.2024.