Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.denheit darüber. Herr Paradis, der von dem denheit daruͤber. Herr Paradis, der von dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="43"/> denheit daruͤber. Herr Paradis, der von dem<lb/> Herrn Oſt, welcher auf ſein Erſuchen, mit mei-<lb/> ner Bewilligung die ganze Cur beobachte-<lb/> te, die gute Umſtaͤnde ſeiner Tochter er-<lb/> fuhr, dankte meiner Frau ſchrifftlich fuͤr ihre<lb/> muͤtterliche Sorgfalt. Auch mir dankte er,<lb/> mit der Bitte: Jch moͤchte das geſchehene guͤ-<lb/> tigſt entſchuldigen, von ſeiner kuͤnftigen Dank-<lb/> barkeit verſichert ſeyn, und ſchloß zuletzt mit der<lb/> Bitte: Jhm ſeine Tochter zu ſchicken. Er ge-<lb/> daͤchte ſich aufs Land zu begeben, und wuͤnſch-<lb/> te, daß ſie mit Jhm die Landluft genieſſen koͤnn-<lb/> te. Von da aus, wuͤrde er ſie, mir ſo oft zu-<lb/> ruͤcke ſchicken, als ich es fuͤr noͤthig erachten<lb/> wuͤrde, ſie noch ferner zu unterrichten, ja er<lb/> hoffe, daß ich die Guͤte haben wuͤrde, Sie nicht<lb/> zu verlaſſen. Jch war gutherzig genug ihm zu<lb/> glauben, und ſchickt' ihm ſeine Tochter den 8ten<lb/> Junius, erfuhr aber gleich den folgenden Tag,<lb/> daß ſein ganzes Haus ſich bemuͤhete, das Ge-<lb/> ruͤcht auszubreiten: Jhre Tochter ſeye noch<lb/> blind und von den Gichtern geplagt, ja daß<lb/> man ſie noͤthige, gichteriſche Bewegungen und<lb/> das Betragen einer Blinden nachzuahmen, und<lb/> ſo den Leuten zeige. Jm Anfang wurde dieſem<lb/> Maͤrchen von denen Perſonen widerſprochen,<lb/> welche ſelbſt das Gegentheil geſehen hatten.<lb/> Allein es wurde nicht nur unterſtuͤtzt, ſondern </p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0047]
denheit daruͤber. Herr Paradis, der von dem
Herrn Oſt, welcher auf ſein Erſuchen, mit mei-
ner Bewilligung die ganze Cur beobachte-
te, die gute Umſtaͤnde ſeiner Tochter er-
fuhr, dankte meiner Frau ſchrifftlich fuͤr ihre
muͤtterliche Sorgfalt. Auch mir dankte er,
mit der Bitte: Jch moͤchte das geſchehene guͤ-
tigſt entſchuldigen, von ſeiner kuͤnftigen Dank-
barkeit verſichert ſeyn, und ſchloß zuletzt mit der
Bitte: Jhm ſeine Tochter zu ſchicken. Er ge-
daͤchte ſich aufs Land zu begeben, und wuͤnſch-
te, daß ſie mit Jhm die Landluft genieſſen koͤnn-
te. Von da aus, wuͤrde er ſie, mir ſo oft zu-
ruͤcke ſchicken, als ich es fuͤr noͤthig erachten
wuͤrde, ſie noch ferner zu unterrichten, ja er
hoffe, daß ich die Guͤte haben wuͤrde, Sie nicht
zu verlaſſen. Jch war gutherzig genug ihm zu
glauben, und ſchickt' ihm ſeine Tochter den 8ten
Junius, erfuhr aber gleich den folgenden Tag,
daß ſein ganzes Haus ſich bemuͤhete, das Ge-
ruͤcht auszubreiten: Jhre Tochter ſeye noch
blind und von den Gichtern geplagt, ja daß
man ſie noͤthige, gichteriſche Bewegungen und
das Betragen einer Blinden nachzuahmen, und
ſo den Leuten zeige. Jm Anfang wurde dieſem
Maͤrchen von denen Perſonen widerſprochen,
welche ſelbſt das Gegentheil geſehen hatten.
Allein es wurde nicht nur unterſtuͤtzt, ſondern
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Zitationshilfe: | Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/47>, abgerufen am 27.07.2024. |