Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Die Steine werden in Prahmen 21 Fuß lang 71/2 Fuß breit Man muß nie mehr Gypsmehl anmachen als man eben ver- Ein Centner roher Gypsstein soll 13 7/8 Metzen gebrannten Wo der Gyps häufig ist wird er zu Mauermörtel verbraucht, Der Gyps wird entweder ohne Zusatz von Sand verbraucht, Da der Gyps im Aeußern nicht dauerhaft ist, und im entge- Des schnelleren Bindens wegen nimmt man zu gerohrten Stu- Zu feinen Arbeiten erhitzt man den Gyps in einem Kessel über Menzel, der praktische Maurer. 5
Die Steine werden in Prahmen 21 Fuß lang 7½ Fuß breit Man muß nie mehr Gypsmehl anmachen als man eben ver- Ein Centner roher Gypsſtein ſoll 13⅞ Metzen gebrannten Wo der Gyps häufig iſt wird er zu Mauermörtel verbraucht, Der Gyps wird entweder ohne Zuſatz von Sand verbraucht, Da der Gyps im Aeußern nicht dauerhaft iſt, und im entge- Des ſchnelleren Bindens wegen nimmt man zu gerohrten Stu- Zu feinen Arbeiten erhitzt man den Gyps in einem Keſſel über Menzel, der praktiſche Maurer. 5
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Die Steine werden in Prahmen 21 Fuß lang 7½ Fuß breit
2½ Fuß hoch geſetzt, im Verkauf wird ein Prahm 210 Centner ge-
ſchätzt. Der gebrannte und pulveriſirte Gyps wird für gut gehalten,
wenn derſelbe in der Hand gedrückt und gerieben, eine Art von Fet-
tigkeit ſpüren läßt. Jſt er rauh und trocken ſo taugt er nicht.
Man muß nie mehr Gypsmehl anmachen als man eben ver-
brauchen will, weil er ſogleich ſteif wird und dann nicht mehr zu brau-
chen iſt. Das Volumen des Gypſes fällt um ¼ zuſammen, wenn
er mit Waſſer angemacht wird.
Ein Centner roher Gypsſtein ſoll 13⅞ Metzen gebrannten
und pulveriſirten Gyps geben, man kann aber nur 12 Metzen rechnen.
Das Gypsmehl wird in Tonnen zu 5 Scheffeln verkauft.
Wo der Gyps häufig iſt wird er zu Mauermörtel verbraucht,
auch zu Fußböden und Eſtrichen.
Der Gyps wird entweder ohne Zuſatz von Sand verbraucht,
oder dem Mauermörtel zugeſetzt. Braucht man den Gyps zu Mauern
welche der Feuchtigkeit ausgeſetzt ſind, ſo trocknet der Mörtel nie
und bindet auch nicht.
Da der Gyps im Aeußern nicht dauerhaft iſt, und im entge-
gengeſetzten Falle zu ſchnell bindet, ſo pflegt man äußere Verzierun-
gen aus ⅔ Gyps und ⅓ Kalkmörtel mit ſtarkem Leimwaſſer ange-
rührt zu fertigen.
Des ſchnelleren Bindens wegen nimmt man zu gerohrten Stu-
bendecken etwas Gyps, obgleich bei gutem Kalk derſelbe nicht eben
erforderlich iſt.
Zu feinen Arbeiten erhitzt man den Gyps in einem Keſſel über
dem Feuer, wodurch er förmlich wie kochend aufwellt, und ſowohl an
Feinheit als an Feſtigkeit gewinnt.
Menzel, der praktiſche Maurer. 5
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