sem Ofen befindet sich ein Rauchmantel, welcher den aus den Oeffnun- gen ccc. strömenden Rauch aufnimmt, und in den über dem Rauch- mantel stehenden Schornstein abführt.
Fig. 280 B. ist der Querdurchschnitt des Ofens, worin ccc. die über dem Gewölbe des Ofens liegenden Rauchzüge zeigen. Das Ge- wölbe ist 1 Stein stark, und 15 Zoll beträgt die Bogenhöhe, bei ei- ner Breite des Bogens von 6 Fuß.
Fig. 280 C. zeigt den Grundriß. Die eingeschriebenen Maaße machen alles deutlich. Hinten bemerkt man die Kreise ccc., welche man sich als Löcher in der Gewölbedecke denken muß, durch welche der Rauch abzieht.
Fig. 280 D. zeigt den Durchschnitt nach der Länge. ccc. ist der mittelste Rauchzug, welcher hinten am Ofen durch das Gewölbe steigt, und über dem Gewölbe hinweg unter den Rauchmantel f. geht.
Gleichlaufend mit diesem Zuge liegen die beiden andern auf jeder Seite desselben. Der Herd des Ofens ist mit einem Pflaster von Mauersteinen, flach in Lehm, versehen, und steigt nach hinten um 6 Zoll.
Die oberste Decke des Ofens bildet wieder eine Pflasterung von Mauersteinen, flach in Lehm gelegt. Die Rauchzüge ccc., welche über das Gewölbe gehen, erhitzen dasselbe von oben her und verhin- dern das Auskühlen des Ofens. Das Reinigen der Rauchzüge ccc. geschieht, wenn man vor dem Ofen stehend die Stöpsel aus ihnen zieht, und den Ruß nach dem Herde hinunter stößt. Der Ofen selbst wird durch die Heizthür gereinigt. Bei der Anlage rechnet man auf jedes rundes Brod von gewöhnlicher Größe 1 Fuß im Quadrat. Man kann solche Ofen in jedem Wohngebäude anlegen, woraus ihre große Bequemlichkeit gegen die in 1) beschriebenen, wohl hinläng- lich einleuchtet.
Es giebt auch in neuerer Zeit erfundene Backofen, wo das Feuer nicht im Ofen selbst brennt, wie hier, sondern den Herd, wel- cher aus Eisenplatten besteht, von unten her erwärmt. Da sie aber noch selten sind, haben wir sie übergangen und verweisen deshalb auf die mannigfaltigen Zeitschriften, in welchen dergleichen Vorrichtungen beschrieben sind.
3) Taf. XI. Fig. 292 A. B. C. D. E. zeigt eine andere Einrich- tung eines solchen flachen Backofens, wie ihn die Bäcker jetzt gewöhn- lich haben.
A. ist der Grundriß, B. die vordere Ansicht, C. die Construction des Gewölbes, D. der Längendurchschnitt durch die Mitte des Grund-
ſem Ofen befindet ſich ein Rauchmantel, welcher den aus den Oeffnun- gen ccc. ſtrömenden Rauch aufnimmt, und in den über dem Rauch- mantel ſtehenden Schornſtein abführt.
Fig. 280 B. iſt der Querdurchſchnitt des Ofens, worin ccc. die über dem Gewölbe des Ofens liegenden Rauchzüge zeigen. Das Ge- wölbe iſt 1 Stein ſtark, und 15 Zoll beträgt die Bogenhöhe, bei ei- ner Breite des Bogens von 6 Fuß.
Fig. 280 C. zeigt den Grundriß. Die eingeſchriebenen Maaße machen alles deutlich. Hinten bemerkt man die Kreiſe ccc., welche man ſich als Löcher in der Gewölbedecke denken muß, durch welche der Rauch abzieht.
Fig. 280 D. zeigt den Durchſchnitt nach der Länge. ccc. iſt der mittelſte Rauchzug, welcher hinten am Ofen durch das Gewölbe ſteigt, und über dem Gewölbe hinweg unter den Rauchmantel f. geht.
Gleichlaufend mit dieſem Zuge liegen die beiden andern auf jeder Seite deſſelben. Der Herd des Ofens iſt mit einem Pflaſter von Mauerſteinen, flach in Lehm, verſehen, und ſteigt nach hinten um 6 Zoll.
Die oberſte Decke des Ofens bildet wieder eine Pflaſterung von Mauerſteinen, flach in Lehm gelegt. Die Rauchzüge ccc., welche über das Gewölbe gehen, erhitzen daſſelbe von oben her und verhin- dern das Auskühlen des Ofens. Das Reinigen der Rauchzüge ccc. geſchieht, wenn man vor dem Ofen ſtehend die Stöpſel aus ihnen zieht, und den Ruß nach dem Herde hinunter ſtößt. Der Ofen ſelbſt wird durch die Heizthür gereinigt. Bei der Anlage rechnet man auf jedes rundes Brod von gewöhnlicher Größe 1 Fuß im Quadrat. Man kann ſolche Ofen in jedem Wohngebäude anlegen, woraus ihre große Bequemlichkeit gegen die in 1) beſchriebenen, wohl hinläng- lich einleuchtet.
Es giebt auch in neuerer Zeit erfundene Backofen, wo das Feuer nicht im Ofen ſelbſt brennt, wie hier, ſondern den Herd, wel- cher aus Eiſenplatten beſteht, von unten her erwärmt. Da ſie aber noch ſelten ſind, haben wir ſie übergangen und verweiſen deshalb auf die mannigfaltigen Zeitſchriften, in welchen dergleichen Vorrichtungen beſchrieben ſind.
3) Taf. XI. Fig. 292 A. B. C. D. E. zeigt eine andere Einrich- tung eines ſolchen flachen Backofens, wie ihn die Bäcker jetzt gewöhn- lich haben.
A. iſt der Grundriß, B. die vordere Anſicht, C. die Conſtruction des Gewölbes, D. der Längendurchſchnitt durch die Mitte des Grund-
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ſem Ofen befindet ſich ein Rauchmantel, welcher den aus den Oeffnun-
gen ccc. ſtrömenden Rauch aufnimmt, und in den über dem Rauch-
mantel ſtehenden Schornſtein abführt.
Fig. 280 B. iſt der Querdurchſchnitt des Ofens, worin ccc. die
über dem Gewölbe des Ofens liegenden Rauchzüge zeigen. Das Ge-
wölbe iſt 1 Stein ſtark, und 15 Zoll beträgt die Bogenhöhe, bei ei-
ner Breite des Bogens von 6 Fuß.
Fig. 280 C. zeigt den Grundriß. Die eingeſchriebenen Maaße
machen alles deutlich. Hinten bemerkt man die Kreiſe ccc., welche
man ſich als Löcher in der Gewölbedecke denken muß, durch welche der
Rauch abzieht.
Fig. 280 D. zeigt den Durchſchnitt nach der Länge. ccc. iſt der
mittelſte Rauchzug, welcher hinten am Ofen durch das Gewölbe ſteigt,
und über dem Gewölbe hinweg unter den Rauchmantel f. geht.
Gleichlaufend mit dieſem Zuge liegen die beiden andern auf jeder
Seite deſſelben. Der Herd des Ofens iſt mit einem Pflaſter von
Mauerſteinen, flach in Lehm, verſehen, und ſteigt nach hinten um
6 Zoll.
Die oberſte Decke des Ofens bildet wieder eine Pflaſterung von
Mauerſteinen, flach in Lehm gelegt. Die Rauchzüge ccc., welche
über das Gewölbe gehen, erhitzen daſſelbe von oben her und verhin-
dern das Auskühlen des Ofens. Das Reinigen der Rauchzüge ccc.
geſchieht, wenn man vor dem Ofen ſtehend die Stöpſel aus ihnen
zieht, und den Ruß nach dem Herde hinunter ſtößt. Der Ofen ſelbſt
wird durch die Heizthür gereinigt. Bei der Anlage rechnet man auf
jedes rundes Brod von gewöhnlicher Größe 1 Fuß im Quadrat.
Man kann ſolche Ofen in jedem Wohngebäude anlegen, woraus ihre
große Bequemlichkeit gegen die in 1) beſchriebenen, wohl hinläng-
lich einleuchtet.
Es giebt auch in neuerer Zeit erfundene Backofen, wo das
Feuer nicht im Ofen ſelbſt brennt, wie hier, ſondern den Herd, wel-
cher aus Eiſenplatten beſteht, von unten her erwärmt. Da ſie aber
noch ſelten ſind, haben wir ſie übergangen und verweiſen deshalb auf
die mannigfaltigen Zeitſchriften, in welchen dergleichen Vorrichtungen
beſchrieben ſind.
3) Taf. XI. Fig. 292 A. B. C. D. E. zeigt eine andere Einrich-
tung eines ſolchen flachen Backofens, wie ihn die Bäcker jetzt gewöhn-
lich haben.
A. iſt der Grundriß, B. die vordere Anſicht, C. die Conſtruction
des Gewölbes, D. der Längendurchſchnitt durch die Mitte des Grund-
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/338>, abgerufen am 28.07.2024.
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