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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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tigkeit des Winters wieder in dieselbe durch den erfolgten Abputz ein-
geschlossen wird, auch werden sie bei längerem Stehen mürbe, welches
den Putz abfallen macht.

Jm Spätherbst Mauern abzuputzen, ist ebenfalls nicht rath-
sam. Theils sind sie dann feucht, theils friert der Abputz leicht durch,
wird dadurch gänzlich unbrauchbar und fällt ab.

Die heiße Jahreszeit eignet sich am besten zu Herstellung des
Putzes. Jm Winter dagegen kann im Aeußern gar nicht, und im
Jnnern nur in stark geheizten Räumen geputzt werden, welches aber,
nebenbei gesagt, im höchsten Grade ungesund für die dabei Beschäf-
tigten ist.

Der Mauerabputz besteht gewöhnlich aus einem mäßig dünnen
Mörtelbrei, wie man ihn auch zum Mauern selbst verwendet. Damit
er auf der Mauerfläche einen hinlänglichen Anhalt finde, müssen die
Fugen der Mauersteine nach außen hin einen Zoll tief ohne Mörtel
bei dem Vermauern belassen werden, damit der Putzanwurf in diese
Vertiefungen eindringen, und desto fester sitzen kann. Sollen alte
Mauern, wovon der Putz abgefallen ist, aufs neue mit Bewurf ver-
sehen werden, so ist es doppelt nothwendig, die Mauerfugen vorher
einen Zoll tief auszukratzen. Erstens, weil eine alte Mauer den Ab-
putz ohnehin schlechter ansaugt als neue Steine, und weil ohne das
Auskratzen der Fugen der neue Bewurf gar keinen Halt an der Mauer
haben würde.

Der Abputz darf auch nicht zu dick sein, weil er sonst leichter
abfällt, indem eine große Mörtelmasse schwerer an der Mauer haftet,
als eine dünnere, und weil es überhaupt überflüssig ist, einen Putz
stärker zu machen als 3/4 Zoll.

Die abzuputzenden Mauern müssen deshalb möglichst eben sein,
weil wenn man die Unebenheiten durch Kalkputz ausgleichen soll, der-
selbe zu stark wird und abfällt.

Die abzuputzende Mauer muß vor dem Bewurf gehörig mit
einem stumpfen Besen abgestäubt und dann mit dem Maurerpinsel an-
genäßt werden, weil sonst der Putz nicht anzieht.

Man unterscheidet gewöhnlich zwei Hauptarten des Bewurfs,
entweder ist er ein Rappputz (Spritzbewurf, Krausbewurf, rauher
oder gestippter Putz, Rauchwerk), oder er ist ein glatter Putz.

Der Rappputz wird blos mit der Kelle scharf angeworfen,
und bleibt ganz rauh stehen.

Bei dem glatten Putz wird erst ein schwacher Anwurf ge-
macht, und wenn dieser so trocken ist, daß er kleine Risse bekommt,

tigkeit des Winters wieder in dieſelbe durch den erfolgten Abputz ein-
geſchloſſen wird, auch werden ſie bei längerem Stehen mürbe, welches
den Putz abfallen macht.

Jm Spätherbſt Mauern abzuputzen, iſt ebenfalls nicht rath-
ſam. Theils ſind ſie dann feucht, theils friert der Abputz leicht durch,
wird dadurch gänzlich unbrauchbar und fällt ab.

Die heiße Jahreszeit eignet ſich am beſten zu Herſtellung des
Putzes. Jm Winter dagegen kann im Aeußern gar nicht, und im
Jnnern nur in ſtark geheizten Räumen geputzt werden, welches aber,
nebenbei geſagt, im höchſten Grade ungeſund für die dabei Beſchäf-
tigten iſt.

Der Mauerabputz beſteht gewöhnlich aus einem mäßig dünnen
Mörtelbrei, wie man ihn auch zum Mauern ſelbſt verwendet. Damit
er auf der Mauerfläche einen hinlänglichen Anhalt finde, müſſen die
Fugen der Mauerſteine nach außen hin einen Zoll tief ohne Mörtel
bei dem Vermauern belaſſen werden, damit der Putzanwurf in dieſe
Vertiefungen eindringen, und deſto feſter ſitzen kann. Sollen alte
Mauern, wovon der Putz abgefallen iſt, aufs neue mit Bewurf ver-
ſehen werden, ſo iſt es doppelt nothwendig, die Mauerfugen vorher
einen Zoll tief auszukratzen. Erſtens, weil eine alte Mauer den Ab-
putz ohnehin ſchlechter anſaugt als neue Steine, und weil ohne das
Auskratzen der Fugen der neue Bewurf gar keinen Halt an der Mauer
haben würde.

Der Abputz darf auch nicht zu dick ſein, weil er ſonſt leichter
abfällt, indem eine große Mörtelmaſſe ſchwerer an der Mauer haftet,
als eine dünnere, und weil es überhaupt überflüſſig iſt, einen Putz
ſtärker zu machen als ¾ Zoll.

Die abzuputzenden Mauern müſſen deshalb möglichſt eben ſein,
weil wenn man die Unebenheiten durch Kalkputz ausgleichen ſoll, der-
ſelbe zu ſtark wird und abfällt.

Die abzuputzende Mauer muß vor dem Bewurf gehörig mit
einem ſtumpfen Beſen abgeſtäubt und dann mit dem Maurerpinſel an-
genäßt werden, weil ſonſt der Putz nicht anzieht.

Man unterſcheidet gewöhnlich zwei Hauptarten des Bewurfs,
entweder iſt er ein Rappputz (Spritzbewurf, Krausbewurf, rauher
oder geſtippter Putz, Rauchwerk), oder er iſt ein glatter Putz.

Der Rappputz wird blos mit der Kelle ſcharf angeworfen,
und bleibt ganz rauh ſtehen.

Bei dem glatten Putz wird erſt ein ſchwacher Anwurf ge-
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[298/0308] tigkeit des Winters wieder in dieſelbe durch den erfolgten Abputz ein- geſchloſſen wird, auch werden ſie bei längerem Stehen mürbe, welches den Putz abfallen macht. Jm Spätherbſt Mauern abzuputzen, iſt ebenfalls nicht rath- ſam. Theils ſind ſie dann feucht, theils friert der Abputz leicht durch, wird dadurch gänzlich unbrauchbar und fällt ab. Die heiße Jahreszeit eignet ſich am beſten zu Herſtellung des Putzes. Jm Winter dagegen kann im Aeußern gar nicht, und im Jnnern nur in ſtark geheizten Räumen geputzt werden, welches aber, nebenbei geſagt, im höchſten Grade ungeſund für die dabei Beſchäf- tigten iſt. Der Mauerabputz beſteht gewöhnlich aus einem mäßig dünnen Mörtelbrei, wie man ihn auch zum Mauern ſelbſt verwendet. Damit er auf der Mauerfläche einen hinlänglichen Anhalt finde, müſſen die Fugen der Mauerſteine nach außen hin einen Zoll tief ohne Mörtel bei dem Vermauern belaſſen werden, damit der Putzanwurf in dieſe Vertiefungen eindringen, und deſto feſter ſitzen kann. Sollen alte Mauern, wovon der Putz abgefallen iſt, aufs neue mit Bewurf ver- ſehen werden, ſo iſt es doppelt nothwendig, die Mauerfugen vorher einen Zoll tief auszukratzen. Erſtens, weil eine alte Mauer den Ab- putz ohnehin ſchlechter anſaugt als neue Steine, und weil ohne das Auskratzen der Fugen der neue Bewurf gar keinen Halt an der Mauer haben würde. Der Abputz darf auch nicht zu dick ſein, weil er ſonſt leichter abfällt, indem eine große Mörtelmaſſe ſchwerer an der Mauer haftet, als eine dünnere, und weil es überhaupt überflüſſig iſt, einen Putz ſtärker zu machen als ¾ Zoll. Die abzuputzenden Mauern müſſen deshalb möglichſt eben ſein, weil wenn man die Unebenheiten durch Kalkputz ausgleichen ſoll, der- ſelbe zu ſtark wird und abfällt. Die abzuputzende Mauer muß vor dem Bewurf gehörig mit einem ſtumpfen Beſen abgeſtäubt und dann mit dem Maurerpinſel an- genäßt werden, weil ſonſt der Putz nicht anzieht. Man unterſcheidet gewöhnlich zwei Hauptarten des Bewurfs, entweder iſt er ein Rappputz (Spritzbewurf, Krausbewurf, rauher oder geſtippter Putz, Rauchwerk), oder er iſt ein glatter Putz. Der Rappputz wird blos mit der Kelle ſcharf angeworfen, und bleibt ganz rauh ſtehen. Bei dem glatten Putz wird erſt ein ſchwacher Anwurf ge- macht, und wenn dieſer ſo trocken iſt, daß er kleine Riſſe bekommt,

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/308>, abgerufen am 23.11.2024.