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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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kann sie höchstens für ganz gewöhnliche Gebäude als anpassend gel-
ten, indem nicht nur durch die nothwendige schräge Lage derselben, als
auch dadurch daß sie fast das ganze Gesims bedeckt, ein großer
Uebelstand für das gute Aussehen des Gebäudes entsteht. Sie
müßte deshalb bei besseren Gebäuden nie in dieser Art angebracht
werden.

Eine 2te Art die Dachrinnen zu legen, geschieht in der Weise
wie Tafel XII. Fig. 311. vorgestellt ist. Um die Rinne nicht vor
das Gesims zu bringen, legt man sie einige Steinschichten höher hin-
auf auf das Dach selbst, bei a. Hieraus aber entstehen folgende
Nachtheile: Vermöge der schrägen Lage, welche die Rinne haben muß,
durchschneidet sie die Dachsteinschichten in schräger Richtung, woraus
Verhau der Steine und Schwierigkeiten in der Eindeckung entstehen,
die fast immer damit endigen, daß es an solchen Rinnen einregnet.

Ferner hat die Verbindung solcher Rinnen mit den Abfallröh-
ren Schwierigkeiten, so daß man besser thut auch diese Art nicht zu
wählen, sondern die Tafel XII. Fig. 308. gezeichnete Art, welche der
Verfasser Dieses mehrfach hat ausführen lassen und bewährt gefun-
den hat.

a. bezeichnet den Balken, b. den Sparren, c. den Drempel,
welcher den Aufschiebling unterstützt und e. die Blechrinne selbst.

Der Aufschiebling d. wird an seinem untern Ende bei g. senk-
recht abgeschnitten und dann wird ein, einen Zoll starkes Brett vor
die Köpfe der Aufschieblinge genagelt, so daß die Zwischenräume der-
selben gedeckt werden. Von der Ecke h. an bis g. und f. wird eine
Zinkbekleidung herabgeführt, welche bei f. 3 Zoll nach unten umgebogen
wird, damit der Sturm den Zink nicht abreißen kann. Die Befesti-
gung des Zinks am Mauerwerk geschieht wie gewöhnlich durch eiserne
Haken, welche aber mindestens 3 Mauersteinschichten tief gehen müssen,
weil der Sturm sie sonst ausreißt. Nun befestigt man die Blechrinne
eh. an den Aufschieblingen und läßt die unterste Dachsteinschicht 4 Zoll
höchstens über dieselbe hineinreichen. Auf diese Art erreicht man al-
les, was man wünschen muß. Die Rinne hängt fest, man kann ihr
so viel Neigung geben als man will, wenn man die Höhe gh. dar-
nach einrichtet. Die Rinne hängt nicht vor dem Gesimse und gewährt
durchaus keinen üblen, sondern einen guten Anblick. Die Vermehrung
der Kosten ist rücksichtlich der erlangten Vortheile nur unbedeutend.

Die Abfallröhren werden wo sie eintreten, entweder durch das
Gesims durchgesteckt, oder man kann noch eine besondere Anordnung
treffen, daß die Einlaufskasten eine Verzierung des Hauses zugleich

kann ſie höchſtens für ganz gewöhnliche Gebäude als anpaſſend gel-
ten, indem nicht nur durch die nothwendige ſchräge Lage derſelben, als
auch dadurch daß ſie faſt das ganze Geſims bedeckt, ein großer
Uebelſtand für das gute Ausſehen des Gebäudes entſteht. Sie
müßte deshalb bei beſſeren Gebäuden nie in dieſer Art angebracht
werden.

Eine 2te Art die Dachrinnen zu legen, geſchieht in der Weiſe
wie Tafel XII. Fig. 311. vorgeſtellt iſt. Um die Rinne nicht vor
das Geſims zu bringen, legt man ſie einige Steinſchichten höher hin-
auf auf das Dach ſelbſt, bei a. Hieraus aber entſtehen folgende
Nachtheile: Vermöge der ſchrägen Lage, welche die Rinne haben muß,
durchſchneidet ſie die Dachſteinſchichten in ſchräger Richtung, woraus
Verhau der Steine und Schwierigkeiten in der Eindeckung entſtehen,
die faſt immer damit endigen, daß es an ſolchen Rinnen einregnet.

Ferner hat die Verbindung ſolcher Rinnen mit den Abfallröh-
ren Schwierigkeiten, ſo daß man beſſer thut auch dieſe Art nicht zu
wählen, ſondern die Tafel XII. Fig. 308. gezeichnete Art, welche der
Verfaſſer Dieſes mehrfach hat ausführen laſſen und bewährt gefun-
den hat.

a. bezeichnet den Balken, b. den Sparren, c. den Drempel,
welcher den Aufſchiebling unterſtützt und e. die Blechrinne ſelbſt.

Der Aufſchiebling d. wird an ſeinem untern Ende bei g. ſenk-
recht abgeſchnitten und dann wird ein, einen Zoll ſtarkes Brett vor
die Köpfe der Aufſchieblinge genagelt, ſo daß die Zwiſchenräume der-
ſelben gedeckt werden. Von der Ecke h. an bis g. und f. wird eine
Zinkbekleidung herabgeführt, welche bei f. 3 Zoll nach unten umgebogen
wird, damit der Sturm den Zink nicht abreißen kann. Die Befeſti-
gung des Zinks am Mauerwerk geſchieht wie gewöhnlich durch eiſerne
Haken, welche aber mindeſtens 3 Mauerſteinſchichten tief gehen müſſen,
weil der Sturm ſie ſonſt ausreißt. Nun befeſtigt man die Blechrinne
eh. an den Aufſchieblingen und läßt die unterſte Dachſteinſchicht 4 Zoll
höchſtens über dieſelbe hineinreichen. Auf dieſe Art erreicht man al-
les, was man wünſchen muß. Die Rinne hängt feſt, man kann ihr
ſo viel Neigung geben als man will, wenn man die Höhe gh. dar-
nach einrichtet. Die Rinne hängt nicht vor dem Geſimſe und gewährt
durchaus keinen üblen, ſondern einen guten Anblick. Die Vermehrung
der Koſten iſt rückſichtlich der erlangten Vortheile nur unbedeutend.

Die Abfallröhren werden wo ſie eintreten, entweder durch das
Geſims durchgeſteckt, oder man kann noch eine beſondere Anordnung
treffen, daß die Einlaufskaſten eine Verzierung des Hauſes zugleich

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[284/0294] kann ſie höchſtens für ganz gewöhnliche Gebäude als anpaſſend gel- ten, indem nicht nur durch die nothwendige ſchräge Lage derſelben, als auch dadurch daß ſie faſt das ganze Geſims bedeckt, ein großer Uebelſtand für das gute Ausſehen des Gebäudes entſteht. Sie müßte deshalb bei beſſeren Gebäuden nie in dieſer Art angebracht werden. Eine 2te Art die Dachrinnen zu legen, geſchieht in der Weiſe wie Tafel XII. Fig. 311. vorgeſtellt iſt. Um die Rinne nicht vor das Geſims zu bringen, legt man ſie einige Steinſchichten höher hin- auf auf das Dach ſelbſt, bei a. Hieraus aber entſtehen folgende Nachtheile: Vermöge der ſchrägen Lage, welche die Rinne haben muß, durchſchneidet ſie die Dachſteinſchichten in ſchräger Richtung, woraus Verhau der Steine und Schwierigkeiten in der Eindeckung entſtehen, die faſt immer damit endigen, daß es an ſolchen Rinnen einregnet. Ferner hat die Verbindung ſolcher Rinnen mit den Abfallröh- ren Schwierigkeiten, ſo daß man beſſer thut auch dieſe Art nicht zu wählen, ſondern die Tafel XII. Fig. 308. gezeichnete Art, welche der Verfaſſer Dieſes mehrfach hat ausführen laſſen und bewährt gefun- den hat. a. bezeichnet den Balken, b. den Sparren, c. den Drempel, welcher den Aufſchiebling unterſtützt und e. die Blechrinne ſelbſt. Der Aufſchiebling d. wird an ſeinem untern Ende bei g. ſenk- recht abgeſchnitten und dann wird ein, einen Zoll ſtarkes Brett vor die Köpfe der Aufſchieblinge genagelt, ſo daß die Zwiſchenräume der- ſelben gedeckt werden. Von der Ecke h. an bis g. und f. wird eine Zinkbekleidung herabgeführt, welche bei f. 3 Zoll nach unten umgebogen wird, damit der Sturm den Zink nicht abreißen kann. Die Befeſti- gung des Zinks am Mauerwerk geſchieht wie gewöhnlich durch eiſerne Haken, welche aber mindeſtens 3 Mauerſteinſchichten tief gehen müſſen, weil der Sturm ſie ſonſt ausreißt. Nun befeſtigt man die Blechrinne eh. an den Aufſchieblingen und läßt die unterſte Dachſteinſchicht 4 Zoll höchſtens über dieſelbe hineinreichen. Auf dieſe Art erreicht man al- les, was man wünſchen muß. Die Rinne hängt feſt, man kann ihr ſo viel Neigung geben als man will, wenn man die Höhe gh. dar- nach einrichtet. Die Rinne hängt nicht vor dem Geſimſe und gewährt durchaus keinen üblen, ſondern einen guten Anblick. Die Vermehrung der Koſten iſt rückſichtlich der erlangten Vortheile nur unbedeutend. Die Abfallröhren werden wo ſie eintreten, entweder durch das Geſims durchgeſteckt, oder man kann noch eine beſondere Anordnung treffen, daß die Einlaufskaſten eine Verzierung des Hauſes zugleich

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/294>, abgerufen am 23.11.2024.