Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.kürlich lange NMD. in N., so ist M. zugleich der Mittelpunkt von 13) Eine Kettenlinie zu beschreiben. Zuerst bestimmt Es ist hierbei zu bemerken: Da die Kette eine bestimmte Breite §. 39. Die Widerlager der Gewölbe. Jeder gewölbte Bogen, welcher aus einzelnen Steinen besteht, Unter Widerlager des Gewölbes versteht man diejenige Ver- kürlich lange NMD. in N., ſo iſt M. zugleich der Mittelpunkt von 13) Eine Kettenlinie zu beſchreiben. Zuerſt beſtimmt Es iſt hierbei zu bemerken: Da die Kette eine beſtimmte Breite §. 39. Die Widerlager der Gewölbe. Jeder gewölbte Bogen, welcher aus einzelnen Steinen beſteht, Unter Widerlager des Gewölbes verſteht man diejenige Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0181" n="171"/> kürlich lange <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NMD.</hi></hi> in <hi rendition="#aq">N.,</hi> ſo iſt <hi rendition="#aq">M.</hi> zugleich der Mittelpunkt von<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AC.</hi></hi> Hierauf zeichne man ſich (Fig. 132.) auf der Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AB.</hi></hi> (welche<lb/> gleich lang mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AB.</hi></hi> in Fig. 131. iſt) einen Halbkreis <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ADB.</hi></hi> Jn<lb/> dieſem Halbkreiſe ziehe man die Linien <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">abc. def. ghi.,</hi></hi> in unter ſich<lb/> gleichen oder ungleichen Abſtänden, aber parallel mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AB.,</hi></hi> bis ſie die<lb/> Peripherie des Halbkreiſes berühren. Ferner trage man die Abſtände<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Mb. be. eh. hD.</hi></hi> aus Fig. 132. auf die Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MD.</hi></hi> in Fig. 131.<lb/> ab, ziehe daſelbſt mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AC.</hi></hi> parallel durch <hi rendition="#aq">b. e. h.</hi> die beliebig lan-<lb/> gen Linien <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">abc. def. ghi.,</hi></hi> mache dann <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ba.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">bc.</hi></hi> in Fig. 132.<lb/> = <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ba.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">bc.</hi></hi> in Fig. 131. u. ſ. w., und ziehe durch die ſo erhal-<lb/> tenen Durchſchnittspunkte aus freier Hand die ſteigende Bogenlinie<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">AadgDifc.,</hi></hi> ſo iſt die Aufgabe gelöſet.</p><lb/> <p>13) <hi rendition="#g">Eine Kettenlinie zu beſchreiben.</hi> Zuerſt beſtimmt<lb/> man an einer ſenkrechten Holzſchalung die <hi rendition="#g">wagerechte</hi> Länge, wel-<lb/> che die Breite des Bogens bezeichnet, den man der Kettenlinie geben<lb/> will. Jn der Mitte dieſer wagerechten Linie fällt man eine ſenkrechte,<lb/> willkürlich lange Linie nach unten, und ſteckt auf dieſer die verlangte<lb/> Höhe des Kettenbogens ab. Alsdann hängt man eine eiſerne Kette<lb/> an den Endpunkten der wagerechten Linie ſo auf: daß die Kette auch<lb/> den unterſten Punkt der ſenkrechten Linie berührt, welcher die Höhe<lb/> des Bogens bezeichnet. Dann zieht man aus freier Hand die Linie<lb/> nach der Lage der Kette und ſchneidet den Lehrbogen darnach aus.</p><lb/> <p>Es iſt hierbei zu bemerken: Da die Kette eine beſtimmte Breite<lb/> hat, ſo hängt man ſie am beſten ſo, daß ſie den Kettenbogen im<lb/> Lichten gemeſſen einſchließt, weil ſonſt die Linie größer oder kleiner<lb/> als die vorgeſchriebenen Abmeſſungen werden würde.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 39. Die Widerlager der Gewölbe.</hi> </head><lb/> <p>Jeder gewölbte Bogen, welcher aus einzelnen Steinen beſteht,<lb/> übt, wie wir bereits in §. 37. erwähnten, einen ſenkrechten <hi rendition="#g">Druck,</hi><lb/> welcher mit dem Gewicht des Bogens in einem beſtimmten Verhält-<lb/> niß ſteht, und außerdem einen <hi rendition="#g">Seitenſchub,</hi> welcher theils mit dem<lb/> Gewichte des Bogens, theils mit der größeren oder geringeren Höhe<lb/> der Wölbung im Verhältniſſe ſteht.</p><lb/> <p>Unter <hi rendition="#g">Widerlager</hi> des Gewölbes verſteht man diejenige <hi rendition="#g">Ver-<lb/> ſtärkung</hi> desjenigen Mauerwerkes, worauf der Bogen ruht, damit<lb/> der Seitenſchub des Bogens nicht im Stande iſt, das Mauerwerk um-<lb/> zuſchieben. Wir haben bereits (§. 37. 2.) geſehen, daß wenn die<lb/> Steine mit Mörtel verbunden werden, der Seitenſchub des Gewölbes<lb/> nach und nach mit der Erhärtung des Mörtels aufhört, bei ſolchen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0181]
kürlich lange NMD. in N., ſo iſt M. zugleich der Mittelpunkt von
AC. Hierauf zeichne man ſich (Fig. 132.) auf der Linie AB. (welche
gleich lang mit AB. in Fig. 131. iſt) einen Halbkreis ADB. Jn
dieſem Halbkreiſe ziehe man die Linien abc. def. ghi., in unter ſich
gleichen oder ungleichen Abſtänden, aber parallel mit AB., bis ſie die
Peripherie des Halbkreiſes berühren. Ferner trage man die Abſtände
Mb. be. eh. hD. aus Fig. 132. auf die Linie MD. in Fig. 131.
ab, ziehe daſelbſt mit AC. parallel durch b. e. h. die beliebig lan-
gen Linien abc. def. ghi., mache dann ba. und bc. in Fig. 132.
= ba. und bc. in Fig. 131. u. ſ. w., und ziehe durch die ſo erhal-
tenen Durchſchnittspunkte aus freier Hand die ſteigende Bogenlinie
AadgDifc., ſo iſt die Aufgabe gelöſet.
13) Eine Kettenlinie zu beſchreiben. Zuerſt beſtimmt
man an einer ſenkrechten Holzſchalung die wagerechte Länge, wel-
che die Breite des Bogens bezeichnet, den man der Kettenlinie geben
will. Jn der Mitte dieſer wagerechten Linie fällt man eine ſenkrechte,
willkürlich lange Linie nach unten, und ſteckt auf dieſer die verlangte
Höhe des Kettenbogens ab. Alsdann hängt man eine eiſerne Kette
an den Endpunkten der wagerechten Linie ſo auf: daß die Kette auch
den unterſten Punkt der ſenkrechten Linie berührt, welcher die Höhe
des Bogens bezeichnet. Dann zieht man aus freier Hand die Linie
nach der Lage der Kette und ſchneidet den Lehrbogen darnach aus.
Es iſt hierbei zu bemerken: Da die Kette eine beſtimmte Breite
hat, ſo hängt man ſie am beſten ſo, daß ſie den Kettenbogen im
Lichten gemeſſen einſchließt, weil ſonſt die Linie größer oder kleiner
als die vorgeſchriebenen Abmeſſungen werden würde.
§. 39. Die Widerlager der Gewölbe.
Jeder gewölbte Bogen, welcher aus einzelnen Steinen beſteht,
übt, wie wir bereits in §. 37. erwähnten, einen ſenkrechten Druck,
welcher mit dem Gewicht des Bogens in einem beſtimmten Verhält-
niß ſteht, und außerdem einen Seitenſchub, welcher theils mit dem
Gewichte des Bogens, theils mit der größeren oder geringeren Höhe
der Wölbung im Verhältniſſe ſteht.
Unter Widerlager des Gewölbes verſteht man diejenige Ver-
ſtärkung desjenigen Mauerwerkes, worauf der Bogen ruht, damit
der Seitenſchub des Bogens nicht im Stande iſt, das Mauerwerk um-
zuſchieben. Wir haben bereits (§. 37. 2.) geſehen, daß wenn die
Steine mit Mörtel verbunden werden, der Seitenſchub des Gewölbes
nach und nach mit der Erhärtung des Mörtels aufhört, bei ſolchen
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