Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.gebrannt, und kommt in diesem Zustande in die Hände der Maurer, "Einige sind der Meinung, daß die obenerwähnte Mischung zu "Der Gußmörtel erhärtet, nachdem er 8 bis 10 Tage unter "Bevor aber weiter darauf gebaut wird, ist es nöthig die Be- "Das Aufführen der Kaimauern zu Straßburg wird nach den Man hat auch künstliche Quadersteine aus Beton gefertigt, je- Menzel, der praktische Maurer, 7
gebrannt, und kommt in dieſem Zuſtande in die Hände der Maurer, „Einige ſind der Meinung, daß die obenerwähnte Miſchung zu „Der Gußmörtel erhärtet, nachdem er 8 bis 10 Tage unter „Bevor aber weiter darauf gebaut wird, iſt es nöthig die Bé- „Das Aufführen der Kaimauern zu Straßburg wird nach den Man hat auch künſtliche Quaderſteine aus Béton gefertigt, je- Menzel, der praktiſche Maurer, 7
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="97"/> gebrannt, und kommt in dieſem Zuſtande in die Hände der Maurer,<lb/> die ihn jedoch mit (trocknem) Sande bedecken, damit er keine Feuch-<lb/> tigkeit aus der Luft einſauge; es verſteht ſich daß er unter einem<lb/> Dache liegen muß. Zum Sande nimmt man gern ſcharfen, groben<lb/> Sand, der, wenn er Humustheile enthalten ſollte, geſiebt werden muß.<lb/> Was die Steine betrifft, ſo nimmt man zwar abgerundete Flußkieſel,<lb/> von etwa ½ Cubikzoll groß, jedoch ſind dieſe am wenigſten gut und<lb/> alle ſcharfen polygonartigen Körper vorzuziehen. Dann hat man be-<lb/> ſonders zerſchlagne Feldſteine oder auch Stücke von rothem Sandſtein,<lb/> der auch viele Ecken beim Zerſchlagen bekommt, in verſchiedenen Grö-<lb/> ßen von ½ bis 2 und 2½ Cubikzoll; eben ſo kann man zerſchlagene<lb/> Ziegel nehmen.‟</p><lb/> <p>„Einige ſind der Meinung, daß die obenerwähnte Miſchung zu<lb/> wenig Kalk enthalte, und miſchen daher 0,35 bis 0,40 Meter Kalk,<lb/> 0,70 Meter Sand und 0,80 Meter Steine. Andere halten diejenige<lb/> Miſchung für die beſte, wo ſtatt 0,70 nur 0,35 Meter Sand und<lb/> 0,35 Meter klein geſtoßene Ziegel, welche jedoch <hi rendition="#g">nicht ſtark</hi> ge-<lb/> brannt ſein dürfen, genommen werden. Der Jngenieur Herr Legrom<lb/> läßt ſolche Ziegel für ſeine Bauten eigens zu dieſem Behufe brennen.<lb/> Die zerſchlagenen Steine müſſen übrigens auch durch ein Sieb gewor-<lb/> fen werden, um ſie von Staub und Pulver zu befreien.‟</p><lb/> <p>„Der Gußmörtel erhärtet, nachdem er 8 bis 10 Tage unter<lb/> Waſſer ſteht ſo, daß das Bauen darauf fortgeſetzt werden kann.‟</p><lb/> <p>„Bevor aber weiter darauf gebaut wird, iſt es nöthig die B<hi rendition="#aq">é</hi>-<lb/> tonlage zu ebenen, und wenn die Ebene derſelben tiefer ſein ſollte,<lb/> als der gewöhnliche Waſſerſtand, ſo daß man nicht im Trocknen ar-<lb/> beiten könnte, ſo werden die Pfähle (<hi rendition="#aq">a</hi>) weiter von der Mauer ein-<lb/> geſchlagen, etwa bei <hi rendition="#aq">a′.</hi> und ſo hoch gelaſſen, daß ſie noch etwas über<lb/> dem höchſten Waſſerſpiegel vorragen. Es wird nun eine Abſchrägung<lb/> von B<hi rendition="#aq">é</hi>ton wie bei <hi rendition="#aq">c.</hi> und auf dieſe Weiſe ein Kaſten gebildet, aus<lb/> welchem das Waſſer ausgepumpt werden kann. Es verſteht ſich von<lb/> ſelbſt, daß, um den Kaſten zu bilden, oberhalb und unterhalb der<lb/> Strecke, wo man ſo eben bauen will, Dämme von B<hi rendition="#aq">é</hi>ton oder we-<lb/> nigſtens von Thon aufgefüllt werden. Aus der Zeichnung geht die<lb/> übrige Conſtruction der Kaimauern hervor. Dieſe wurden im Niveau<lb/> der Straße mit großen Sandſteinplatten (<hi rendition="#aq">d.</hi>) belegt.‟</p><lb/> <p>„Das Aufführen der Kaimauern zu Straßburg wird nach den<lb/> Plänen des Architekten Herrn F. Fries und unter deſſen ſpezieller Lei-<lb/> tung beſorgt.‟</p><lb/> <p>Man hat auch künſtliche Quaderſteine aus B<hi rendition="#aq">é</hi>ton gefertigt, je-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Menzel,</hi> der praktiſche Maurer, 7</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0107]
gebrannt, und kommt in dieſem Zuſtande in die Hände der Maurer,
die ihn jedoch mit (trocknem) Sande bedecken, damit er keine Feuch-
tigkeit aus der Luft einſauge; es verſteht ſich daß er unter einem
Dache liegen muß. Zum Sande nimmt man gern ſcharfen, groben
Sand, der, wenn er Humustheile enthalten ſollte, geſiebt werden muß.
Was die Steine betrifft, ſo nimmt man zwar abgerundete Flußkieſel,
von etwa ½ Cubikzoll groß, jedoch ſind dieſe am wenigſten gut und
alle ſcharfen polygonartigen Körper vorzuziehen. Dann hat man be-
ſonders zerſchlagne Feldſteine oder auch Stücke von rothem Sandſtein,
der auch viele Ecken beim Zerſchlagen bekommt, in verſchiedenen Grö-
ßen von ½ bis 2 und 2½ Cubikzoll; eben ſo kann man zerſchlagene
Ziegel nehmen.‟
„Einige ſind der Meinung, daß die obenerwähnte Miſchung zu
wenig Kalk enthalte, und miſchen daher 0,35 bis 0,40 Meter Kalk,
0,70 Meter Sand und 0,80 Meter Steine. Andere halten diejenige
Miſchung für die beſte, wo ſtatt 0,70 nur 0,35 Meter Sand und
0,35 Meter klein geſtoßene Ziegel, welche jedoch nicht ſtark ge-
brannt ſein dürfen, genommen werden. Der Jngenieur Herr Legrom
läßt ſolche Ziegel für ſeine Bauten eigens zu dieſem Behufe brennen.
Die zerſchlagenen Steine müſſen übrigens auch durch ein Sieb gewor-
fen werden, um ſie von Staub und Pulver zu befreien.‟
„Der Gußmörtel erhärtet, nachdem er 8 bis 10 Tage unter
Waſſer ſteht ſo, daß das Bauen darauf fortgeſetzt werden kann.‟
„Bevor aber weiter darauf gebaut wird, iſt es nöthig die Bé-
tonlage zu ebenen, und wenn die Ebene derſelben tiefer ſein ſollte,
als der gewöhnliche Waſſerſtand, ſo daß man nicht im Trocknen ar-
beiten könnte, ſo werden die Pfähle (a) weiter von der Mauer ein-
geſchlagen, etwa bei a′. und ſo hoch gelaſſen, daß ſie noch etwas über
dem höchſten Waſſerſpiegel vorragen. Es wird nun eine Abſchrägung
von Béton wie bei c. und auf dieſe Weiſe ein Kaſten gebildet, aus
welchem das Waſſer ausgepumpt werden kann. Es verſteht ſich von
ſelbſt, daß, um den Kaſten zu bilden, oberhalb und unterhalb der
Strecke, wo man ſo eben bauen will, Dämme von Béton oder we-
nigſtens von Thon aufgefüllt werden. Aus der Zeichnung geht die
übrige Conſtruction der Kaimauern hervor. Dieſe wurden im Niveau
der Straße mit großen Sandſteinplatten (d.) belegt.‟
„Das Aufführen der Kaimauern zu Straßburg wird nach den
Plänen des Architekten Herrn F. Fries und unter deſſen ſpezieller Lei-
tung beſorgt.‟
Man hat auch künſtliche Quaderſteine aus Béton gefertigt, je-
Menzel, der praktiſche Maurer, 7
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