wärts zu dem geheimsten Wesen der Materie führt, und in der Richtung, welche von den physischen Er¬ scheinungen im Menschen zu den psychischen führt. In allen diesen Richtungen reicht die menschliche Er¬ kenntniß nur bis zu einer gewissen Gränze und jen¬ seit derselben beginnt statt der Wissenschaft die Hy¬ pothesenjägerei oder die Poesie, an deren Resultate man nur noch einen ästhetischen Maaßstab anlegen kann, die aber allerdings zu den reizendsten Dichtun¬ gen gehören.
In drei Richtungen gränzt das Reich des Wis¬ sens an ein unbekanntes Reich, wo nur die Ahnung eindringt. Zuerst in der Astronomie. Wir haben nur einen Punkt, von wo aus unser schwacher, kur¬ zer Blick eine verhältnißmäßig nur enge Sphäre in der Unermeßlichkeit des Weltalls überschaut; und was wir schauen, sind nur Wirkungen unbekannter Ursachen, und ihre Erkenntniß ist durch das relative Verhältniß unsres Planeten und unsres Erkenntni߬ vermögens bedingt. Nur in der kleinen Sphäre un¬ sres Sonnensystems ist es uns möglich, die Erschei¬ nungen der darin begriffenen Himmelskörper zu er¬ kennen, und sofern dieselben regelmäßig erfolgen, ist es uns möglich, auch diese Regel zu begreifen. Die wahre Ursache dieser Erscheinungen aber, wie das Unregelmäßige daran, z. B. der Cometen, bleibt uns ein Räthsel. Endlich bleibt uns alles, was jenseits unsers Sonnensystems liegt, ewig verborgen. Wir sehn einige benachbarte Fixsterne, wir bemerken hin
waͤrts zu dem geheimſten Weſen der Materie fuͤhrt, und in der Richtung, welche von den phyſiſchen Er¬ ſcheinungen im Menſchen zu den pſychiſchen fuͤhrt. In allen dieſen Richtungen reicht die menſchliche Er¬ kenntniß nur bis zu einer gewiſſen Graͤnze und jen¬ ſeit derſelben beginnt ſtatt der Wiſſenſchaft die Hy¬ potheſenjaͤgerei oder die Poeſie, an deren Reſultate man nur noch einen aͤſthetiſchen Maaßſtab anlegen kann, die aber allerdings zu den reizendſten Dichtun¬ gen gehoͤren.
In drei Richtungen graͤnzt das Reich des Wiſ¬ ſens an ein unbekanntes Reich, wo nur die Ahnung eindringt. Zuerſt in der Aſtronomie. Wir haben nur einen Punkt, von wo aus unſer ſchwacher, kur¬ zer Blick eine verhaͤltnißmaͤßig nur enge Sphaͤre in der Unermeßlichkeit des Weltalls uͤberſchaut; und was wir ſchauen, ſind nur Wirkungen unbekannter Urſachen, und ihre Erkenntniß iſt durch das relative Verhaͤltniß unſres Planeten und unſres Erkenntni߬ vermoͤgens bedingt. Nur in der kleinen Sphaͤre un¬ ſres Sonnenſyſtems iſt es uns moͤglich, die Erſchei¬ nungen der darin begriffenen Himmelskoͤrper zu er¬ kennen, und ſofern dieſelben regelmaͤßig erfolgen, iſt es uns moͤglich, auch dieſe Regel zu begreifen. Die wahre Urſache dieſer Erſcheinungen aber, wie das Unregelmaͤßige daran, z. B. der Cometen, bleibt uns ein Raͤthſel. Endlich bleibt uns alles, was jenſeits unſers Sonnenſyſtems liegt, ewig verborgen. Wir ſehn einige benachbarte Fixſterne, wir bemerken hin
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waͤrts zu dem geheimſten Weſen der Materie fuͤhrt,
und in der Richtung, welche von den phyſiſchen Er¬
ſcheinungen im Menſchen zu den pſychiſchen fuͤhrt.
In allen dieſen Richtungen reicht die menſchliche Er¬
kenntniß nur bis zu einer gewiſſen Graͤnze und jen¬
ſeit derſelben beginnt ſtatt der Wiſſenſchaft die Hy¬
potheſenjaͤgerei oder die Poeſie, an deren Reſultate
man nur noch einen aͤſthetiſchen Maaßſtab anlegen
kann, die aber allerdings zu den reizendſten Dichtun¬
gen gehoͤren.
In drei Richtungen graͤnzt das Reich des Wiſ¬
ſens an ein unbekanntes Reich, wo nur die Ahnung
eindringt. Zuerſt in der Aſtronomie. Wir haben
nur einen Punkt, von wo aus unſer ſchwacher, kur¬
zer Blick eine verhaͤltnißmaͤßig nur enge Sphaͤre in
der Unermeßlichkeit des Weltalls uͤberſchaut; und
was wir ſchauen, ſind nur Wirkungen unbekannter
Urſachen, und ihre Erkenntniß iſt durch das relative
Verhaͤltniß unſres Planeten und unſres Erkenntni߬
vermoͤgens bedingt. Nur in der kleinen Sphaͤre un¬
ſres Sonnenſyſtems iſt es uns moͤglich, die Erſchei¬
nungen der darin begriffenen Himmelskoͤrper zu er¬
kennen, und ſofern dieſelben regelmaͤßig erfolgen, iſt
es uns moͤglich, auch dieſe Regel zu begreifen. Die
wahre Urſache dieſer Erſcheinungen aber, wie das
Unregelmaͤßige daran, z. B. der Cometen, bleibt uns
ein Raͤthſel. Endlich bleibt uns alles, was jenſeits
unſers Sonnenſyſtems liegt, ewig verborgen. Wir
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Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. Bd. 2. Stuttgart, 1828, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_literatur02_1828/17>, abgerufen am 22.11.2024.
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