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Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

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CCCLXIX. Von Francisco.

VOn Francisco haben die Mönnich ein
eigen Buch geschrieben/ dessen titul ist:
Gleichmessigkeit Francisci mit dem Herrn
Christ. Darin melden sie/ wie Franciscus
Petri Renardon is Sohn in entzückung gefallen/
hab gleich wie Jsrael mit dem Herrn Christo gerun-
gen/ vnd hab in solchem ringen eben so viel wunden/
an eben den orthen bekommen/ so viel wunden vnnd
an denen orthen der Herr Christus am stamm des
Creutzes seinen allerheiligsten glidmassen entpfan-
gen hat daher nennen sie Franciscum anders nicht/
als Christum Typtcum/ welches so viel ist/ als Chri-
sti des gecreutzigten figur vnd Ebenbild. Dann sie
sagen: Gleich wie der ewige Vatter durch seines
eingebornen Sohns wunden sein vnaußsprechli-
che grosse lieb gegen das Menschlich geschlecht hat
wöllen zuerkennen geben/ also hab Christus durch
Francisci wunden sein gemüth gegen vns/ gleich
samb in einem Hellen Spiegel/ vor Augen stellen
wöllen/ welches als bald im anfang des Buchs auß
diesem verfluchten Carmine ab zunehmen.

Francisce lesu Typice, dux normaque mino-
rum,
Sedes nobis perpetuo da regni caelorum.

Es were viel zu weitlaufftig vnd langweilig die
[t]hörichte vergleichunge einzuführen/ wie auch die
grewliche lästerwort gegen den verdienst
Christi/ so man in gemeltem Buch
lieset.

Von
E e ij
CCCLXIX. Von Franciſco.

VOn Franciſco haben die Moͤnnich ein
eigen Buch geſchrieben/ deſſen titul iſt:
Gleichmeſſigkeit Franciſci mit dem Herꝛn
Chriſt. Darin melden ſie/ wie Franciſcus
Petri Renardon is Sohn in entzuͤckung gefallen/
hab gleich wie Jſrael mit dem Herꝛn Chriſto gerũ-
gen/ vnd hab in ſolchem ringen eben ſo viel wunden/
an eben den orthen bekommen/ ſo viel wunden vnnd
an denen orthen der Herꝛ Chriſtus am ſtamm des
Creutzes ſeinen allerheiligſten glidmaſſen entpfan-
gen hat daher nennen ſie Franciſcum anders nicht/
als Chriſtum Typtcum/ welches ſo viel iſt/ als Chri-
ſti des gecreutzigten figur vnd Ebenbild. Dann ſie
ſagen: Gleich wie der ewige Vatter durch ſeines
eingebornen Sohns wunden ſein vnaußſprechli-
che groſſe lieb gegen das Menſchlich geſchlecht hat
woͤllen zuerkennen geben/ alſo hab Chriſtus durch
Franciſci wunden ſein gemuͤth gegen vns/ gleich
ſamb in einem Hellen Spiegel/ vor Augen ſtellen
woͤllen/ welches als bald im anfang des Buchs auß
dieſem verfluchten Carmine ab zunehmen.

Franciſce leſu Typice, dux normaque mino-
rum,
Sedes nobis perpetuo da regni cælorum.

Es were viel zu weitlaufftig vnd langweilig die
[t]hoͤrichte vergleichunge einzufuͤhren/ wie auch die
grewliche laͤſterwort gegen den verdienſt
Chriſti/ ſo man in gemeltem Buch
lieſet.

Von
E e ij
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[413/0439] CCCLXIX. Von Franciſco. VOn Franciſco haben die Moͤnnich ein eigen Buch geſchrieben/ deſſen titul iſt: Gleichmeſſigkeit Franciſci mit dem Herꝛn Chriſt. Darin melden ſie/ wie Franciſcus Petri Renardon is Sohn in entzuͤckung gefallen/ hab gleich wie Jſrael mit dem Herꝛn Chriſto gerũ- gen/ vnd hab in ſolchem ringen eben ſo viel wunden/ an eben den orthen bekommen/ ſo viel wunden vnnd an denen orthen der Herꝛ Chriſtus am ſtamm des Creutzes ſeinen allerheiligſten glidmaſſen entpfan- gen hat daher nennen ſie Franciſcum anders nicht/ als Chriſtum Typtcum/ welches ſo viel iſt/ als Chri- ſti des gecreutzigten figur vnd Ebenbild. Dann ſie ſagen: Gleich wie der ewige Vatter durch ſeines eingebornen Sohns wunden ſein vnaußſprechli- che groſſe lieb gegen das Menſchlich geſchlecht hat woͤllen zuerkennen geben/ alſo hab Chriſtus durch Franciſci wunden ſein gemuͤth gegen vns/ gleich ſamb in einem Hellen Spiegel/ vor Augen ſtellen woͤllen/ welches als bald im anfang des Buchs auß dieſem verfluchten Carmine ab zunehmen. Franciſce leſu Typice, dux normaque mino- rum, Sedes nobis perpetuo da regni cælorum. Es were viel zu weitlaufftig vnd langweilig die thoͤrichte vergleichunge einzufuͤhren/ wie auch die grewliche laͤſterwort gegen den verdienſt Chriſti/ ſo man in gemeltem Buch lieſet. Von E e ij

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Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/439>, abgerufen am 25.11.2024.