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Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

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CCLXX. Felix Malleolus.

FElix Malleolus beider Rechter Doctor
Babst zu Solothurn vnnd Thumb Herr zu
Zurich ein belesener Mann/ als man wol
auß seinen Schrifften siehet/ die noch für-
handen sind/ er hat aber gelebt vmb die zeit des Ba-
siliensischen Concilii/ der Schreibet in seinem Buch
de nobilitate c. 3. Es stehe in der Historien Rudol-
phi Römischen Königs/ als er Otthackern Köni-
gen in Bohem in einer Schlacht vberwunden/
daß er auff dem Feldt/ wo die Schlacht geschehen/
sey vber Nacht gelegen/ vnnd zu mitternacht
haben die Nacht Geister vnnd Gespenß ein er-
schrecklich geschrey vnnd getümmel gehalten vnnd
das Kriegs Volck fast bekümmert/ Lauater. de
spect.

CCLXXI. Von einem Zauberer.

JOhannes Trishemius beschreibet/ daß im
Jahr Christi 1323. Friderich H. zu Oester-
reich welchen/ gegen Ludovicum zum Kei-
ser gewehlt worden/ zwischen Oettingen
vnd Möllndorff in einer Schlacht vberwunden/
vnd Ludovico vorliffert geworden sey/ welcher jnen
in eim Festen Schloß verwarlich gehalten hat. Es
hat sich hernach begeben/ daß ein Zauberer zu H.
Lupolden seinem Bruder in Oestereich gezogen
ist/ hat jm verheisen/ er wolte mit seiner Kunst H.
Friderichen ohn allen schaden frisch vnd Gesund
auß der gefengnis/ durch Hülff eines Geistes/ in
einer stunde/ bringen/ wenn er jhm verheissen
wolt/ daß ers jhm woll wolte belohnen. Hat der
Hertzog geantwortet: Wen du thust was du ver-

heissest/
CCLXX. Felix Malleolus.

FElix Malleolus beider Rechter Doctor
Babſt zu Solothurn vnnd Thumb Herꝛ zu
Zurich ein beleſener Mann/ als man wol
auß ſeinen Schrifften ſiehet/ die noch fuͤr-
handen ſind/ er hat aber gelebt vmb die zeit des Ba-
ſilienſiſchen Concilii/ der Schreibet in ſeinem Buch
de nobilitate c. 3. Es ſtehe in der Hiſtorien Rudol-
phi Roͤmiſchen Koͤnigs/ als er Otthackern Koͤni-
gen in Bohem in einer Schlacht vberwunden/
daſz er auff dem Feldt/ wo die Schlacht geſchehen/
ſey vber Nacht gelegen/ vnnd zu mitternacht
haben die Nacht Geiſter vnnd Geſpenß ein er-
ſchrecklich geſchrey vnnd getuͤmmel gehalten vnnd
das Kriegs Volck faſt bekuͤmmert/ Lauater. de
ſpect.

CCLXXI. Von einem Zauberer.

JOhannes Triſhemius beſchreibet/ daß im
Jahr Chriſti 1323. Friderich H. zu Oeſter-
reich welchen/ gegen Ludovicum zum Kei-
ſer gewehlt worden/ zwiſchen Oettingen
vnd Moͤllndorff in einer Schlacht vberwunden/
vnd Ludovico vorliffert geworden ſey/ welcher jnen
in eim Feſten Schloß verwarlich gehalten hat. Es
hat ſich hernach begeben/ daß ein Zauberer zu H.
Lupolden ſeinem Bruder in Oeſtereich gezogen
iſt/ hat jm verheiſen/ er wolte mit ſeiner Kunſt H.
Friderichen ohn allen ſchaden friſch vnd Geſund
auß der gefengnis/ durch Huͤlff eines Geiſtes/ in
einer ſtunde/ bringen/ wenn er jhm verheiſſen
wolt/ daß ers jhm woll wolte belohnen. Hat der
Hertzog geantwortet: Wen du thuſt was du ver-

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[286/0312] CCLXX. Felix Malleolus. FElix Malleolus beider Rechter Doctor Babſt zu Solothurn vnnd Thumb Herꝛ zu Zurich ein beleſener Mann/ als man wol auß ſeinen Schrifften ſiehet/ die noch fuͤr- handen ſind/ er hat aber gelebt vmb die zeit des Ba- ſilienſiſchen Concilii/ der Schreibet in ſeinem Buch de nobilitate c. 3. Es ſtehe in der Hiſtorien Rudol- phi Roͤmiſchen Koͤnigs/ als er Otthackern Koͤni- gen in Bohem in einer Schlacht vberwunden/ daſz er auff dem Feldt/ wo die Schlacht geſchehen/ ſey vber Nacht gelegen/ vnnd zu mitternacht haben die Nacht Geiſter vnnd Geſpenß ein er- ſchrecklich geſchrey vnnd getuͤmmel gehalten vnnd das Kriegs Volck faſt bekuͤmmert/ Lauater. de ſpect. CCLXXI. Von einem Zauberer. JOhannes Triſhemius beſchreibet/ daß im Jahr Chriſti 1323. Friderich H. zu Oeſter- reich welchen/ gegen Ludovicum zum Kei- ſer gewehlt worden/ zwiſchen Oettingen vnd Moͤllndorff in einer Schlacht vberwunden/ vnd Ludovico vorliffert geworden ſey/ welcher jnen in eim Feſten Schloß verwarlich gehalten hat. Es hat ſich hernach begeben/ daß ein Zauberer zu H. Lupolden ſeinem Bruder in Oeſtereich gezogen iſt/ hat jm verheiſen/ er wolte mit ſeiner Kunſt H. Friderichen ohn allen ſchaden friſch vnd Geſund auß der gefengnis/ durch Huͤlff eines Geiſtes/ in einer ſtunde/ bringen/ wenn er jhm verheiſſen wolt/ daß ers jhm woll wolte belohnen. Hat der Hertzog geantwortet: Wen du thuſt was du ver- heiſſeſt/

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Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/312>, abgerufen am 22.11.2024.