Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.hette/ also thut er auch am Sontag in der Predigt/ Wie diese angemaste gespeuß sollen entpfangen D. Bullingerus in seiner Predigt/ von rechter CCXXXVII. Von einem andern angemastem vnd erdichtem Geist. ES hat ein Bawersman ein langes gerathes lete S iij
hette/ alſo thut er auch am Sontag in der Predigt/ Wie dieſe angemaſte geſpeuß ſollen entpfangen D. Bullingerus in ſeiner Predigt/ von rechter CCXXXVII. Von einem andern angemaſtem vnd erdichtem Geiſt. ES hat ein Bawersmã ein langes gerathes lete S iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0281" n="255"/> hette/ alſo thut er auch am Sontag in der Predigt/<lb/> vnnd ſagt/ der Teuffel war ein anfenger deſſelben.<lb/> Was geſchihet aber? Nach etlichen Monathen v-<lb/> berkomt des Doctors Magd ein Jungen Sohn/ da<lb/> kommen die practiken des Geſpenſtes herfuͤr/ hier-<lb/> uber wird der Doctor nit allein von ſtudenten/ ſon-<lb/> dern auch von andern Leuthen dermaſſen vexiret/<lb/> daß jhn gerewet/ daß er jemals des Zwingliſchen<lb/> Teuffels in der Predigt gedacht hatte.</p><lb/> <p>Wie dieſe angemaſte geſpeuß ſollen entpfangen<lb/><hi rendition="#c">vnd tractirt werden.</hi></p><lb/> <p>D. Bullingerus in ſeiner Predigt/ von rechter<lb/> huͤlff vnd errettung in noͤthen Anno 1552. zu Zurich<lb/> getruckt. b 3. Etwan iſt ein Huren vnnd Buben<lb/> Volck/ das jhr Bulerey/ das iſt/ Buberey mit ein-<lb/> ander treibet/ vnd die einfeltigen Leuth im Hauß/ in<lb/> dem wahn laͤſt/ es gehe bey nacht ein Geiſt oder vn-<lb/> gehewr im Haus. Ein ſomlicher Geiſt were gut mit<lb/> Geißlen zubeſchweren.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCXXXVII.</hi></hi> Von einem andern<lb/> angemaſtem vnd erdichtem<lb/> Geiſt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S hat ein Bawersmã ein langes gerathes<lb/> Weib/ welches ſeiner leng halben die lang<lb/> Marth genennet ward. Der man ſtarb an<lb/> der Waſſerſucht/ vnnd verließ vier kleine<lb/> Kinder/ das Weib gehielt ſich dermaſſen vbel/ dz es<lb/> vberlaut weinet vnd heulet/ wolt ſich nit troͤſten laſ-<lb/> ſen/ alſo/ dz niemand gemeinet hette/ daß ſie ſich je-<lb/> mals widerumb ſolt beſtattet haben. Es verlaufft<lb/> aber kaum ein Monat/ ſie gehet zur Obrigkeit<lb/> vnd bitt/ daß man den vnd den jhr vnd jhren<lb/> Kindern zum Vormund ordnen wolte: Weil<lb/> ſie ſich dann ſo klaͤglich bey der Obrigkeit ſtel-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S iij</fw><fw place="bottom" type="catch">lete</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [255/0281]
hette/ alſo thut er auch am Sontag in der Predigt/
vnnd ſagt/ der Teuffel war ein anfenger deſſelben.
Was geſchihet aber? Nach etlichen Monathen v-
berkomt des Doctors Magd ein Jungen Sohn/ da
kommen die practiken des Geſpenſtes herfuͤr/ hier-
uber wird der Doctor nit allein von ſtudenten/ ſon-
dern auch von andern Leuthen dermaſſen vexiret/
daß jhn gerewet/ daß er jemals des Zwingliſchen
Teuffels in der Predigt gedacht hatte.
Wie dieſe angemaſte geſpeuß ſollen entpfangen
vnd tractirt werden.
D. Bullingerus in ſeiner Predigt/ von rechter
huͤlff vnd errettung in noͤthen Anno 1552. zu Zurich
getruckt. b 3. Etwan iſt ein Huren vnnd Buben
Volck/ das jhr Bulerey/ das iſt/ Buberey mit ein-
ander treibet/ vnd die einfeltigen Leuth im Hauß/ in
dem wahn laͤſt/ es gehe bey nacht ein Geiſt oder vn-
gehewr im Haus. Ein ſomlicher Geiſt were gut mit
Geißlen zubeſchweren.
CCXXXVII. Von einem andern
angemaſtem vnd erdichtem
Geiſt.
ES hat ein Bawersmã ein langes gerathes
Weib/ welches ſeiner leng halben die lang
Marth genennet ward. Der man ſtarb an
der Waſſerſucht/ vnnd verließ vier kleine
Kinder/ das Weib gehielt ſich dermaſſen vbel/ dz es
vberlaut weinet vnd heulet/ wolt ſich nit troͤſten laſ-
ſen/ alſo/ dz niemand gemeinet hette/ daß ſie ſich je-
mals widerumb ſolt beſtattet haben. Es verlaufft
aber kaum ein Monat/ ſie gehet zur Obrigkeit
vnd bitt/ daß man den vnd den jhr vnd jhren
Kindern zum Vormund ordnen wolte: Weil
ſie ſich dann ſo klaͤglich bey der Obrigkeit ſtel-
lete
S iij
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