Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.mit den Eyern vnd Most voll gefressen hatte/ fieng Wer sich befleißt Biernmost zu trincken/ Dem werden die Hosen vbel stincken. CCXXXIII. Von einem Müller/ welcher mit eines andern Weib Ehebruch trieb/ vnd wegen deß Ehemanns an- kunfft bloß dauon lauffen must. ZV Honen ist auff ein zeit ein Müller gewesen/ Also R iiij
mit den Eyern vnd Moſt voll gefreſſen hatte/ fieng Wer ſich befleißt Biernmoſt zu trincken/ Dem werden die Hoſen vbel ſtincken. CCXXXIII. Von einem Muͤller/ welcher mit eines andern Weib Ehebruch trieb/ vnd wegen deß Ehemanns an- kunfft bloß dauon lauffen muſt. ZV Honen iſt auff ein zeit ein Muͤller geweſen/ Alſo R iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0267" n="243"/> mit den Eyern vnd Moſt voll gefreſſen hatte/ fieng<lb/> es jhm an im leib zu rumpeln/ deßwegen ſprach er/<lb/> datt juck gucken die ſtertte ſucke rohre/ wie hefft huͤ<lb/> den duͤfell im liefe (daß euch junge Huͤnlein die ra-<lb/> ſende ſucht ruͤhr/ wie habt jhr den Teuffel im Lei-<lb/> be) ſagt bald darauff/ oder Beermoſt/ es ein duͤfe-<lb/> liſch boſe thuch/ wer em ſupet/ der mot kotten vnnd<lb/> ſeytten (der Biernmoſt iſt ein ſchendlicher teuffe-<lb/> liſcher trauck/ wer jhn ſeufft/ der muß ſpeyen vnnd<lb/> ſcheiſſen. Den andern tag bey der Suppen ſtanck<lb/> er wie ein Widhoff/ vnd macht jhm der Wirth ein<lb/> ſolches liedlein:</p><lb/> <p>Wer ſich befleißt Biernmoſt zu trincken/</p><lb/> <p>Dem werden die Hoſen vbel ſtincken.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCXXXIII.</hi></hi> Von einem Muͤller/<lb/> welcher mit eines andern Weib Ehebruch<lb/> trieb/ vnd wegen deß Ehemanns an-<lb/> kunfft bloß dauon lauffen<lb/> muſt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi>V Honen iſt auff ein zeit ein Muͤller geweſen/<lb/> welcher zwar wol Mahlen kondte/ aber ſonſt<lb/> war er ein vnzuͤchtiger Menſch/ ſonderlich aber<lb/> hieng er fleiſſig an eines Gerichtsverwandẽ Weib<lb/> in einem andern Flecken. Ob nun gleich ſolches faſt<lb/> allen Nachbarn im Flecken vnd derſelben Gegend<lb/> bewußt war/ ſo war es doch dem Ehemann verbor-<lb/> gen. Auff ein zeit begibt ſichs/ daß auff einem Fleckẽ<lb/> Gericht gehalten wird/ da der Ehemann auch bey<lb/> ſeyn muſte/ das mercket der Muͤller/ zeucht dahin/<lb/> gibt eigentlich acht/ ob er daſelſt vber nacht bleiben<lb/> werde oder nit: Dañ ſolcher pflegte mit ſeinẽ Mit-<lb/> geſellen daſelbſt zu zechen/ vnd da gleich die andern<lb/> zu Hauß giengen/ an dem ort zu bleiben/ da er war.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">R iiij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Alſo</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [243/0267]
mit den Eyern vnd Moſt voll gefreſſen hatte/ fieng
es jhm an im leib zu rumpeln/ deßwegen ſprach er/
datt juck gucken die ſtertte ſucke rohre/ wie hefft huͤ
den duͤfell im liefe (daß euch junge Huͤnlein die ra-
ſende ſucht ruͤhr/ wie habt jhr den Teuffel im Lei-
be) ſagt bald darauff/ oder Beermoſt/ es ein duͤfe-
liſch boſe thuch/ wer em ſupet/ der mot kotten vnnd
ſeytten (der Biernmoſt iſt ein ſchendlicher teuffe-
liſcher trauck/ wer jhn ſeufft/ der muß ſpeyen vnnd
ſcheiſſen. Den andern tag bey der Suppen ſtanck
er wie ein Widhoff/ vnd macht jhm der Wirth ein
ſolches liedlein:
Wer ſich befleißt Biernmoſt zu trincken/
Dem werden die Hoſen vbel ſtincken.
CCXXXIII. Von einem Muͤller/
welcher mit eines andern Weib Ehebruch
trieb/ vnd wegen deß Ehemanns an-
kunfft bloß dauon lauffen
muſt.
ZV Honen iſt auff ein zeit ein Muͤller geweſen/
welcher zwar wol Mahlen kondte/ aber ſonſt
war er ein vnzuͤchtiger Menſch/ ſonderlich aber
hieng er fleiſſig an eines Gerichtsverwandẽ Weib
in einem andern Flecken. Ob nun gleich ſolches faſt
allen Nachbarn im Flecken vnd derſelben Gegend
bewußt war/ ſo war es doch dem Ehemann verbor-
gen. Auff ein zeit begibt ſichs/ daß auff einem Fleckẽ
Gericht gehalten wird/ da der Ehemann auch bey
ſeyn muſte/ das mercket der Muͤller/ zeucht dahin/
gibt eigentlich acht/ ob er daſelſt vber nacht bleiben
werde oder nit: Dañ ſolcher pflegte mit ſeinẽ Mit-
geſellen daſelbſt zu zechen/ vnd da gleich die andern
zu Hauß giengen/ an dem ort zu bleiben/ da er war.
Alſo
R iiij
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