Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.kaufft daselbst schöne Bilder vnd figuren/ stelt XI. Von einem Magstro vnnd groben Bawern. ES begab sich im Winter/ da es sehr XLI. Von einem vnbedachten Weib. EJn Vnbedachtes Weib ward von jrer Von
kaufft daſelbſt ſchoͤne Bilder vnd figuren/ ſtelt XI. Von einem Magſtro vnnd groben Bawern. ES begab ſich im Winter/ da es ſehr XLI. Von einem vnbedachten Weib. EJn Vnbedachtes Weib ward von jrer Von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="43"/> kaufft daſelbſt ſchoͤne Bilder vnd figuren/ ſtelt<lb/> dieſelbe zu Hauß in ſein Schlaff kammer/ da-<lb/> mit die Fraw durch ſtettigs anſchawen gantz<lb/> vnd gar jhr derſelben geſtalt einbilden/ vnnd<lb/> alſo die Kinder nit nach der Mutter/ ſondern<lb/> viel mehr nach der bilder geſtalt moͤchten for-<lb/> mirt werden.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XI.</hi></hi> Von einem Magſtro vnnd groben<lb/> Bawern.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S begab ſich im Winter/ da es ſehr<lb/> geſchneet vnd die Bahn bedeckt war/<lb/> ein gelerter Mann irr gehet/ nach dem<lb/> jhm nun ein Bawersmann begegnete/<lb/> vnd vmb den rechten weg gefragt war/ ſprach<lb/> er/ hey/ ſeyt jhr ein Magiſter/ gehet Jrr/ vnnd<lb/> wiſt den Weg nicht? Meynet alſo der grobe<lb/> Bawr/ weil er ein Magiſter der freyen Kuͤn-<lb/> ſten were/ ſo muſt er alle Straſſen wiſſen/ hielt<lb/> vielleicht dafuͤr/ er muſte auch wol Schu ma-<lb/> chen koͤnnen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XLI.</hi></hi> Von einem vnbedachten Weib.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn Vnbedachtes Weib ward von jrer<lb/> Nachbarin geſtrafft/ daß ſie mit ei-<lb/> nem bloſſen vnnd Schebichten Kopff<lb/> vnder die Leuth ging. Da hebt ſie<lb/> die kleider auff/ meinte/ ſie hette nur den<lb/> Kittel/ hat aber das hembt auch mit genom-<lb/><hi rendition="#c">men/ deckt alſo den Kopff/ vnnd ent-<lb/> bloͤſet das geſaͤß.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [43/0051]
kaufft daſelbſt ſchoͤne Bilder vnd figuren/ ſtelt
dieſelbe zu Hauß in ſein Schlaff kammer/ da-
mit die Fraw durch ſtettigs anſchawen gantz
vnd gar jhr derſelben geſtalt einbilden/ vnnd
alſo die Kinder nit nach der Mutter/ ſondern
viel mehr nach der bilder geſtalt moͤchten for-
mirt werden.
XI. Von einem Magſtro vnnd groben
Bawern.
ES begab ſich im Winter/ da es ſehr
geſchneet vnd die Bahn bedeckt war/
ein gelerter Mann irr gehet/ nach dem
jhm nun ein Bawersmann begegnete/
vnd vmb den rechten weg gefragt war/ ſprach
er/ hey/ ſeyt jhr ein Magiſter/ gehet Jrr/ vnnd
wiſt den Weg nicht? Meynet alſo der grobe
Bawr/ weil er ein Magiſter der freyen Kuͤn-
ſten were/ ſo muſt er alle Straſſen wiſſen/ hielt
vielleicht dafuͤr/ er muſte auch wol Schu ma-
chen koͤnnen.
XLI. Von einem vnbedachten Weib.
EJn Vnbedachtes Weib ward von jrer
Nachbarin geſtrafft/ daß ſie mit ei-
nem bloſſen vnnd Schebichten Kopff
vnder die Leuth ging. Da hebt ſie
die kleider auff/ meinte/ ſie hette nur den
Kittel/ hat aber das hembt auch mit genom-
men/ deckt alſo den Kopff/ vnnd ent-
bloͤſet das geſaͤß.
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