Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.CCLXXVII. Von Palamede so durch seines Feindes Vlyssis list vnnd betrug vmbkom- men. VLysses schreibet in König Priamt Von
CCLXXVII. Von Palamede ſo durch ſeines Feindes Vlyſſis liſt vnnd betrug vmbkom- men. VLyſſes ſchreibet in Koͤnig Priamt Von
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0276" n="268"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCLXXVII.</hi></hi> Von Palamede ſo<lb/> durch ſeines Feindes Vlyſſis liſt<lb/> vnnd betrug vmbkom-<lb/> men.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>Lyſſes ſchreibet in Koͤnig Priamt<lb/> nahmen einen falſchen Brieff an Pa-<lb/> lamedem: darinn dancket er jhm we-<lb/> gen der verraͤtherey/ vnd vermeldet<lb/> daneben/ das Golt hab er jhm heimlich v-<lb/> berſchicket. Als nun ſolcher Brieff durch liſt<lb/> fuͤr der Griechen Raͤth kompt/ wird Palame-<lb/> des als ein verraͤther angeklagt: Vlyſſes ſtellt<lb/> ſich/ als ob er ſein Freundt ſey/ wand fuͤr/ dem<lb/> Brieff ſey nicht zutrawen/ weyl man nicht<lb/> vmbs Golt wiſſe/ hielt an/ man ſolt im zelt<lb/> nach ſuchen/ damit alſo/ wenn das Golt nicht<lb/> funden wurde/ ſein vnſchuld deſto beſſer<lb/> moͤcht an tag kommen. Aber da man das<lb/> Golt in der huͤtten fande/ darein es dann<lb/> Vlyſſes heimlich durch ſein Knecht begraben<lb/> laſſen/ wird endlich Palamedes vnſchuldig<lb/> als ein verraͤther zum Todt verdampt vnnd<lb/> geſteiniget. Julius Clarus in practic. crimin.<lb/> queſt. 64. v. ult. Schreibet/ daß viel wegen<lb/> der harten Tortur ſeyen verdampt worden/<lb/><hi rendition="#c">in dem ſie Mißhandtlungen be-<lb/> kannt/ die ſie nie getrie-<lb/> ben.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [268/0276]
CCLXXVII. Von Palamede ſo
durch ſeines Feindes Vlyſſis liſt
vnnd betrug vmbkom-
men.
VLyſſes ſchreibet in Koͤnig Priamt
nahmen einen falſchen Brieff an Pa-
lamedem: darinn dancket er jhm we-
gen der verraͤtherey/ vnd vermeldet
daneben/ das Golt hab er jhm heimlich v-
berſchicket. Als nun ſolcher Brieff durch liſt
fuͤr der Griechen Raͤth kompt/ wird Palame-
des als ein verraͤther angeklagt: Vlyſſes ſtellt
ſich/ als ob er ſein Freundt ſey/ wand fuͤr/ dem
Brieff ſey nicht zutrawen/ weyl man nicht
vmbs Golt wiſſe/ hielt an/ man ſolt im zelt
nach ſuchen/ damit alſo/ wenn das Golt nicht
funden wurde/ ſein vnſchuld deſto beſſer
moͤcht an tag kommen. Aber da man das
Golt in der huͤtten fande/ darein es dann
Vlyſſes heimlich durch ſein Knecht begraben
laſſen/ wird endlich Palamedes vnſchuldig
als ein verraͤther zum Todt verdampt vnnd
geſteiniget. Julius Clarus in practic. crimin.
queſt. 64. v. ult. Schreibet/ daß viel wegen
der harten Tortur ſeyen verdampt worden/
in dem ſie Mißhandtlungen be-
kannt/ die ſie nie getrie-
ben.
Von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |