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Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.

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dreissig tausent hauffen kräen seyn/ vnd acht
hundert tausent Geyer/ vnd noch so viel Sper-
ber. Also soll nun der gemeine Feind in der lufft
zu Wasser vnd zu Land angegriffen vnd belei-
digt werden. Der Löw soll Feldoberster seyn/
vnd soll sein Volck nach notturfft vnd gutdun-
cken zu mehren macht haben. Den es wird der
Pabst einen grossen anhang haben. Zu Wech-
teru wird er nehmen/ Genß/ Grannich/ vnnd
wilde thier. Also wöllen wir alle theil der welt
gegen ihn befestigen. Jn den Himmel soll er
nimmermehr kommen/ nit mehr als auch Lu-
cifer. Er soll auch entweder im leben oder im
tod vnser straff an leib vnd Seel nit entgehen/
(wiewol man sagt/ daß er auch schon ein hal-
ber Todter Mensch vnd Leichnam sey) diß
haben wir dir durch ein solch Kriegsschrei-
ben zur nachrichtung vns verhalten nicht mö-
gen. Gehab dich vbel vnd gehe zu grund Amen.
Wer diß Epistel geschrieben/ ist niemandts
wissent/ ist Anno 1559. getruckt worden/
weil vns aber beduncket/ das sie nicht mehr
zubekommen/ haben wir sie dem leser mit-
theilen wöllen.

CCLI. Jugent soll man zur Kirchen
halten.

ES ist kurtzlich geschehen im Schwei-
tzer Land/ auff den hohen Alpen/ da
hett ein Schweitzer ein Sohn der was
von jugendt auff in keine Kirch kom-
men/ sondern stets des Viehs gehütet/ vnnd
vnderweilen hin vnnd wider in den Dörffern
mit seinen Gesellen geschlembt vnd gezecht/

vnd

R ij

dreiſſig tauſent hauffen kraͤen ſeyn/ vnd acht
hundert tauſent Geyer/ vnd noch ſo viel Sper-
ber. Alſo ſoll nũ der gemeine Feind in der lufft
zu Waſſer vnd zu Land angegriffen vnd belei-
digt werden. Der Loͤw ſoll Feldoberſter ſeyn/
vnd ſoll ſein Volck nach notturfft vnd gutdun-
cken zu mehren macht haben. Den es wird der
Pabſt einen groſſen anhang haben. Zu Wech-
teru wird er nehmen/ Genß/ Grannich/ vnnd
wilde thier. Alſo woͤllen wir alle theil der welt
gegen ihn befeſtigen. Jn den Himmel ſoll er
nimmermehr kommen/ nit mehr als auch Lu-
cifer. Er ſoll auch entweder im leben oder im
tod vnſer ſtraff an leib vnd Seel nit entgehen/
(wiewol man ſagt/ daß er auch ſchon ein hal-
ber Todter Menſch vnd Leichnam ſey) diß
haben wir dir durch ein ſolch Kriegsſchrei-
ben zur nachrichtung vns verhalten nicht moͤ-
gẽ. Gehab dich vbel vnd gehe zu grũd Amen.
Wer diß Epiſtel geſchrieben/ iſt niemandts
wiſſent/ iſt Anno 1559. getruckt worden/
weil vns aber beduncket/ das ſie nicht mehr
zubekommen/ haben wir ſie dem leſer mit-
theilen woͤllen.

CCLI. Jugent ſoll man zur Kirchen
halten.

ES iſt kurtzlich geſchehen im Schwei-
tzer Land/ auff den hohen Alpen/ da
hett ein Schweitzer ein Sohn der was
von jugendt auff in keine Kirch kom-
men/ ſondern ſtets des Viehs gehuͤtet/ vnnd
vnderweilen hin vnnd wider in den Doͤrffern
mit ſeinen Geſellen geſchlembt vnd gezecht/

vnd

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[243/0251] dreiſſig tauſent hauffen kraͤen ſeyn/ vnd acht hundert tauſent Geyer/ vnd noch ſo viel Sper- ber. Alſo ſoll nũ der gemeine Feind in der lufft zu Waſſer vnd zu Land angegriffen vnd belei- digt werden. Der Loͤw ſoll Feldoberſter ſeyn/ vnd ſoll ſein Volck nach notturfft vnd gutdun- cken zu mehren macht haben. Den es wird der Pabſt einen groſſen anhang haben. Zu Wech- teru wird er nehmen/ Genß/ Grannich/ vnnd wilde thier. Alſo woͤllen wir alle theil der welt gegen ihn befeſtigen. Jn den Himmel ſoll er nimmermehr kommen/ nit mehr als auch Lu- cifer. Er ſoll auch entweder im leben oder im tod vnſer ſtraff an leib vnd Seel nit entgehen/ (wiewol man ſagt/ daß er auch ſchon ein hal- ber Todter Menſch vnd Leichnam ſey) diß haben wir dir durch ein ſolch Kriegsſchrei- ben zur nachrichtung vns verhalten nicht moͤ- gẽ. Gehab dich vbel vnd gehe zu grũd Amen. Wer diß Epiſtel geſchrieben/ iſt niemandts wiſſent/ iſt Anno 1559. getruckt worden/ weil vns aber beduncket/ das ſie nicht mehr zubekommen/ haben wir ſie dem leſer mit- theilen woͤllen. CCLI. Jugent ſoll man zur Kirchen halten. ES iſt kurtzlich geſchehen im Schwei- tzer Land/ auff den hohen Alpen/ da hett ein Schweitzer ein Sohn der was von jugendt auff in keine Kirch kom- men/ ſondern ſtets des Viehs gehuͤtet/ vnnd vnderweilen hin vnnd wider in den Doͤrffern mit ſeinen Geſellen geſchlembt vnd gezecht/ vnd R ij

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Zitationshilfe:	Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria01_1605/251>, abgerufen am 10.05.2024.

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