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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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"Wohlan," fuhr die Prinzessin muthiger fort. "Arbogast trat zuerst als Page in unsere Dienste und später, sobald es sein Alter erlaubte, in das Heer. Seine große Tapferkeit, mit seinen übrigen Vorzügen verbunden, machte ihn bald berühmt und zum Liebling des ganzen Hofes. Der König überhäufte ihn mit Ehren und schenkte ihm beträchtliche Ländereien. Als ich mich einmal nach dem Kloster der heiligen Katharina begeben mußte, stellte ihn mein Vater, als den vertrauenswürdigsten und verläßlichsten Mann an die Spitze der Leibwache, die mich begleiten sollte. Auf dem Rückwege wurden wir in später Nacht von einem weit überlegenen Haufen von Heiden unversehens angefallen. Mein Wagen war im Nu von ihnen umringt. Zwei starke, eiserne Hände packten mich, und ich war nahe daran, aus dem Wagen gerissen zu werden, als Arbogast heransprengte und dem Räuber den Kopf in zwei Hälften spaltete, sodaß das Blut über meine Kleider spritzte. Mein Wagen wurde bald frei gemacht und ich entkam der schrecklichen Gefahr; aber die ganze Leibwache fiel in dem Kampfe, - bis auf Arbogast. Sein Leichnam wurde an dem Orte nicht vorgefunden.

„Wohlan,“ fuhr die Prinzessin muthiger fort. „Arbogast trat zuerst als Page in unsere Dienste und später, sobald es sein Alter erlaubte, in das Heer. Seine große Tapferkeit, mit seinen übrigen Vorzügen verbunden, machte ihn bald berühmt und zum Liebling des ganzen Hofes. Der König überhäufte ihn mit Ehren und schenkte ihm beträchtliche Ländereien. Als ich mich einmal nach dem Kloster der heiligen Katharina begeben mußte, stellte ihn mein Vater, als den vertrauenswürdigsten und verläßlichsten Mann an die Spitze der Leibwache, die mich begleiten sollte. Auf dem Rückwege wurden wir in später Nacht von einem weit überlegenen Haufen von Heiden unversehens angefallen. Mein Wagen war im Nu von ihnen umringt. Zwei starke, eiserne Hände packten mich, und ich war nahe daran, aus dem Wagen gerissen zu werden, als Arbogast heransprengte und dem Räuber den Kopf in zwei Hälften spaltete, sodaß das Blut über meine Kleider spritzte. Mein Wagen wurde bald frei gemacht und ich entkam der schrecklichen Gefahr; aber die ganze Leibwache fiel in dem Kampfe, – bis auf Arbogast. Sein Leichnam wurde an dem Orte nicht vorgefunden.

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[87/0095] „Wohlan,“ fuhr die Prinzessin muthiger fort. „Arbogast trat zuerst als Page in unsere Dienste und später, sobald es sein Alter erlaubte, in das Heer. Seine große Tapferkeit, mit seinen übrigen Vorzügen verbunden, machte ihn bald berühmt und zum Liebling des ganzen Hofes. Der König überhäufte ihn mit Ehren und schenkte ihm beträchtliche Ländereien. Als ich mich einmal nach dem Kloster der heiligen Katharina begeben mußte, stellte ihn mein Vater, als den vertrauenswürdigsten und verläßlichsten Mann an die Spitze der Leibwache, die mich begleiten sollte. Auf dem Rückwege wurden wir in später Nacht von einem weit überlegenen Haufen von Heiden unversehens angefallen. Mein Wagen war im Nu von ihnen umringt. Zwei starke, eiserne Hände packten mich, und ich war nahe daran, aus dem Wagen gerissen zu werden, als Arbogast heransprengte und dem Räuber den Kopf in zwei Hälften spaltete, sodaß das Blut über meine Kleider spritzte. Mein Wagen wurde bald frei gemacht und ich entkam der schrecklichen Gefahr; aber die ganze Leibwache fiel in dem Kampfe, – bis auf Arbogast. Sein Leichnam wurde an dem Orte nicht vorgefunden.

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/95>, abgerufen am 23.11.2024.