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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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heftig. "Ein Engel müßte in einem solchen Falle auffahren und darein schlagen!"

"Was habe ich Euch denn gethan?" fragte die Prinzessin gekränkt und eingeschüchtert.

"Ihr habt mich aus das Tiefste gedemüthigt," hob der Graf in gleich hohem Tone an, "meinen Stolz mit Füßen getreten, mir eine unerhörte Schmach angethan -"

"Wie doch, mein Gott?" rief die Prinzessin ganz erschreckt.

"Daß Ihr mich in die erniedrigende Stellung bringt," fuhr der Graf fort, "Euch als Liebesvermittler zu dienen, und daß Ihr mich einem jungen Menschen, der lange nicht meinesgleichen ist, untergeordnet habt! Arbogast mag Euch sehr theuer sein, aber was kümmert er mich?"

"Ich begreife Euch nicht!" rief die Prinzessin.

"Und nun, um dieses Arbogast willen," tobte der Graf fort, "ist mir durch Euer Verschulden eine Verantwortlichkeit aufgeladen, die mich elend, rasend macht! Ich habe von Eurem Vater, dem Könige, Wohlthat auf Wohlthat empfangen, das Schiff, auf dem ich da sitze, ist sein großmüthiges Geschenk, und auf diesem Schiffe führe

heftig. „Ein Engel müßte in einem solchen Falle auffahren und darein schlagen!“

„Was habe ich Euch denn gethan?“ fragte die Prinzessin gekränkt und eingeschüchtert.

„Ihr habt mich aus das Tiefste gedemüthigt,“ hob der Graf in gleich hohem Tone an, „meinen Stolz mit Füßen getreten, mir eine unerhörte Schmach angethan –“

„Wie doch, mein Gott?“ rief die Prinzessin ganz erschreckt.

„Daß Ihr mich in die erniedrigende Stellung bringt,“ fuhr der Graf fort, „Euch als Liebesvermittler zu dienen, und daß Ihr mich einem jungen Menschen, der lange nicht meinesgleichen ist, untergeordnet habt! Arbogast mag Euch sehr theuer sein, aber was kümmert er mich?“

„Ich begreife Euch nicht!“ rief die Prinzessin.

„Und nun, um dieses Arbogast willen,“ tobte der Graf fort, „ist mir durch Euer Verschulden eine Verantwortlichkeit aufgeladen, die mich elend, rasend macht! Ich habe von Eurem Vater, dem Könige, Wohlthat auf Wohlthat empfangen, das Schiff, auf dem ich da sitze, ist sein großmüthiges Geschenk, und auf diesem Schiffe führe

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[101/0109] heftig. „Ein Engel müßte in einem solchen Falle auffahren und darein schlagen!“ „Was habe ich Euch denn gethan?“ fragte die Prinzessin gekränkt und eingeschüchtert. „Ihr habt mich aus das Tiefste gedemüthigt,“ hob der Graf in gleich hohem Tone an, „meinen Stolz mit Füßen getreten, mir eine unerhörte Schmach angethan –“ „Wie doch, mein Gott?“ rief die Prinzessin ganz erschreckt. „Daß Ihr mich in die erniedrigende Stellung bringt,“ fuhr der Graf fort, „Euch als Liebesvermittler zu dienen, und daß Ihr mich einem jungen Menschen, der lange nicht meinesgleichen ist, untergeordnet habt! Arbogast mag Euch sehr theuer sein, aber was kümmert er mich?“ „Ich begreife Euch nicht!“ rief die Prinzessin. „Und nun, um dieses Arbogast willen,“ tobte der Graf fort, „ist mir durch Euer Verschulden eine Verantwortlichkeit aufgeladen, die mich elend, rasend macht! Ich habe von Eurem Vater, dem Könige, Wohlthat auf Wohlthat empfangen, das Schiff, auf dem ich da sitze, ist sein großmüthiges Geschenk, und auf diesem Schiffe führe

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/109>, abgerufen am 23.11.2024.