Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.V. Ein Räuber, weil die menschliche Gesellschaft ohne Schuld ihn aus- stieß. Eine Räuberbande von zwölf Mann hatte *** *) Gegenwärtiger Aufsaz, mir (1779) aus der
Pfalz zugesendet, ist nur in einigen Kleinig- keiten, den Stil und die Ordnung der Jdeen betreffend, von mit abgeändert worden. Ge- wünscht hätte ich freilich, daß dem Hrn. Ein- sender gefällig gewesen wäre, die vielen N. N. und Lücken mit wirklichen Namen aus- zufüllen. Allzu ängstliche Vermeidung der- selben bringt so leicht im Verdacht der Er- dichtung; und ich begreife nicht, warum man in Fällen, wie gegenwärtiger ist, einer ängstlichen Verschwiegenheit bedarf. Jch selbst zwar hätte im Verfolg, da ich vor we- V. Ein Raͤuber, weil die menſchliche Geſellſchaft ohne Schuld ihn aus- ſtieß. Eine Raͤuberbande von zwoͤlf Mann hatte *** *) Gegenwärtiger Aufſaz, mir (1779) aus der
Pfalz zugeſendet, iſt nur in einigen Kleinig- keiten, den Stil und die Ordnung der Jdeen betreffend, von mit abgeaͤndert worden. Ge- wünſcht hätte ich freilich, daß dem Hrn. Ein- ſender gefällig geweſen wäre, die vielen N. N. und Lücken mit wirklichen Namen aus- zufüllen. Allzu ängſtliche Vermeidung der- ſelben bringt ſo leicht im Verdacht der Er- dichtung; und ich begreife nicht, warum man in Fällen, wie gegenwärtiger iſt, einer ängſtlichen Verſchwiegenheit bedarf. Jch ſelbſt zwar hätte im Verfolg, da ich vor we- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0050" n="42"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">V</hi>.<lb/> Ein Raͤuber, weil die menſchliche<lb/> Geſellſchaft ohne Schuld ihn aus-<lb/> ſtieß.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>ine Raͤuberbande von zwoͤlf Mann hatte<lb/> ſeit geraumer Zeit die Gegend um<note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="*** *)">Gegenwärtiger Aufſaz, mir (1779) aus der<lb/> Pfalz zugeſendet, iſt nur in einigen Kleinig-<lb/> keiten, den Stil und die Ordnung der Jdeen<lb/> betreffend, von mit abgeaͤndert worden. Ge-<lb/> wünſcht hätte ich freilich, daß dem Hrn. Ein-<lb/> ſender gefällig geweſen wäre, die vielen N.<lb/> N. und Lücken mit wirklichen Namen aus-<lb/> zufüllen. Allzu ängſtliche Vermeidung der-<lb/> ſelben bringt ſo leicht im Verdacht der Er-<lb/> dichtung; und ich begreife nicht, warum<lb/> man in Fällen, wie gegenwärtiger iſt, einer<lb/> ängſtlichen Verſchwiegenheit bedarf. Jch<lb/> ſelbſt zwar hätte im Verfolg, da ich vor we-</note> beun-<lb/> ruhigt. Man uͤberfiel ſie endlich in einem klei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0050]
V.
Ein Raͤuber, weil die menſchliche
Geſellſchaft ohne Schuld ihn aus-
ſtieß.
Eine Raͤuberbande von zwoͤlf Mann hatte
ſeit geraumer Zeit die Gegend um *** *) beun-
ruhigt. Man uͤberfiel ſie endlich in einem klei-
*** *) Gegenwärtiger Aufſaz, mir (1779) aus der
Pfalz zugeſendet, iſt nur in einigen Kleinig-
keiten, den Stil und die Ordnung der Jdeen
betreffend, von mit abgeaͤndert worden. Ge-
wünſcht hätte ich freilich, daß dem Hrn. Ein-
ſender gefällig geweſen wäre, die vielen N.
N. und Lücken mit wirklichen Namen aus-
zufüllen. Allzu ängſtliche Vermeidung der-
ſelben bringt ſo leicht im Verdacht der Er-
dichtung; und ich begreife nicht, warum
man in Fällen, wie gegenwärtiger iſt, einer
ängſtlichen Verſchwiegenheit bedarf. Jch
ſelbſt zwar hätte im Verfolg, da ich vor we-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |