Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.Diese Genesung verdros den Nichtswürdi- P
Dieſe Geneſung verdros den Nichtswuͤrdi- P
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0233" n="225"/> <p>Dieſe Geneſung verdros den Nichtswuͤrdi-<lb/> gen aͤußerſt. Er that nun So**rn, da ſelbſt<lb/> ſolche Mittel mislangen, immer noch gewalt-<lb/> thaͤtigere Vorſchlaͤge. Er wollte mit ſeiner<lb/> Frau auf ein, ohngefaͤhr zwei Meilen entleg-<lb/> nes Dorf gehn; auf den Heimweg ſollte<lb/> So**r im Walde aufpaſſen; ſollte ihn ſelbſt<lb/> mit Stricken binden, und die Frau todtſchla-<lb/> gen. Er brachte ihm ein paar neue Stricke<lb/> dazu; er bot ihm Geld uͤber Geld; dem<lb/> Knechte ſchien dieſes doch alzugewagt. —<lb/> Zen** ließ ſich nicht irren. Er hatte bald ei-<lb/> nen andern Plan. „Er wollte mit ſeinem Va-<lb/> „ter nach Prag gehn. Des Nachts ſollte So**r<lb/> „die Mutter in der Stube verſperren, die<lb/> „Frau in der Kammer erwuͤrgen. Damit der<lb/> „Verdacht auf Raͤuber falle, koͤnnten ja auch<lb/> „die Betten weggetragen und irgend wohin<lb/> „verſteckt werden.“ — So**rn ſchien die<lb/> Rolle, die er dabei zu ſpielen habe, ſo ge-<lb/> faͤhrlich, wie die vorige. Noch mehr, ſein<lb/> Gewiſſen erwachte abermals. Er machte ſich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [225/0233]
Dieſe Geneſung verdros den Nichtswuͤrdi-
gen aͤußerſt. Er that nun So**rn, da ſelbſt
ſolche Mittel mislangen, immer noch gewalt-
thaͤtigere Vorſchlaͤge. Er wollte mit ſeiner
Frau auf ein, ohngefaͤhr zwei Meilen entleg-
nes Dorf gehn; auf den Heimweg ſollte
So**r im Walde aufpaſſen; ſollte ihn ſelbſt
mit Stricken binden, und die Frau todtſchla-
gen. Er brachte ihm ein paar neue Stricke
dazu; er bot ihm Geld uͤber Geld; dem
Knechte ſchien dieſes doch alzugewagt. —
Zen** ließ ſich nicht irren. Er hatte bald ei-
nen andern Plan. „Er wollte mit ſeinem Va-
„ter nach Prag gehn. Des Nachts ſollte So**r
„die Mutter in der Stube verſperren, die
„Frau in der Kammer erwuͤrgen. Damit der
„Verdacht auf Raͤuber falle, koͤnnten ja auch
„die Betten weggetragen und irgend wohin
„verſteckt werden.“ — So**rn ſchien die
Rolle, die er dabei zu ſpielen habe, ſo ge-
faͤhrlich, wie die vorige. Noch mehr, ſein
Gewiſſen erwachte abermals. Er machte ſich
P
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/233 |
Zitationshilfe: | Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/233>, abgerufen am 30.07.2024. |