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Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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einmal da. Sieh nur, daß wir dann auch durch das Gedränge kommen.

Der Gerichtsdiener, der noch kurz zuvor ein paar Handwerksburschen mit furchtbar strenger Miene zurückgewiesen, trat an den reichen Müller ehrerbietig heran und rückte den Hut. Auch hierher gekommen, das Schauspiel mit anzusehen, Herr Gevatter?

Der Wendelin hat's gewollt, da muß ich mich schon fügen, erwiderte der Reinbacher gutmüthig.

Ja, ja, es ist ein recht ergreifendes Schauspiel, sagte der Gerichtsdiener, und man bekommt da einmal wieder eine rechte Idee von der Größe und Herrlichkeit menschlicher Gerechtigkeit. Jungen Gemüthern ist das wohl zu gönnen. Ich sage, es schreckt die Bösen ab und befestigt die Guten. O, es ist ein großes Schauspiel! -- -- Wendelin, fuhr der Gerichtsdiener leiser fort, noch ein Stückchen darf Er vorfahren -- aber nicht zu weit; wird auch von hier Alles recht gut ausnehmen können.

Der Wagen fuhr im Schritte weiter.

Es ist eigentlich gar kein übler Mensch, den sie da judiciren -- ungefähr drei und zwanzig Jahre alt --, und couragirt ist er, als ging' es zur Kirmeß. Würde einen prächtigen Soldaten abgegeben haben! Gestern Vormittag hat er ein paar Stunden mit dem Geistlichen zugebracht, ist dann im Gefängniß herumgegangen, hat mit Appetit gegessen, und der Kerkermeister hat ihn noch pfeifen hören. Sein größter Kummer war

einmal da. Sieh nur, daß wir dann auch durch das Gedränge kommen.

Der Gerichtsdiener, der noch kurz zuvor ein paar Handwerksburschen mit furchtbar strenger Miene zurückgewiesen, trat an den reichen Müller ehrerbietig heran und rückte den Hut. Auch hierher gekommen, das Schauspiel mit anzusehen, Herr Gevatter?

Der Wendelin hat's gewollt, da muß ich mich schon fügen, erwiderte der Reinbacher gutmüthig.

Ja, ja, es ist ein recht ergreifendes Schauspiel, sagte der Gerichtsdiener, und man bekommt da einmal wieder eine rechte Idee von der Größe und Herrlichkeit menschlicher Gerechtigkeit. Jungen Gemüthern ist das wohl zu gönnen. Ich sage, es schreckt die Bösen ab und befestigt die Guten. O, es ist ein großes Schauspiel! — — Wendelin, fuhr der Gerichtsdiener leiser fort, noch ein Stückchen darf Er vorfahren — aber nicht zu weit; wird auch von hier Alles recht gut ausnehmen können.

Der Wagen fuhr im Schritte weiter.

Es ist eigentlich gar kein übler Mensch, den sie da judiciren — ungefähr drei und zwanzig Jahre alt —, und couragirt ist er, als ging' es zur Kirmeß. Würde einen prächtigen Soldaten abgegeben haben! Gestern Vormittag hat er ein paar Stunden mit dem Geistlichen zugebracht, ist dann im Gefängniß herumgegangen, hat mit Appetit gegessen, und der Kerkermeister hat ihn noch pfeifen hören. Sein größter Kummer war

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:41:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_hoeft_1910/8>, abgerufen am 23.11.2024.