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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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mehro hätte sie ihn vertröstet, daß sie ihn alsobald wie¬
der heilen wölle, wenn er Gotte absagete, der ihm doch
nit helfen könnte wie er wohl einsäh. Solches hätte
er zu thun versprochen, und da sie ihn alsobald wie¬
der wacker gemacht, wären sie mit dem Silber, so ich
vor ihn von dem neuen Abendmahlskelch abgeschrapet
hätte, zur Nachtzeit an den Strand gangen wo er sel¬
biges mit den Worten in die Sehe hätte schütten müs¬
sen: so wenig dieses Silber wieder an seinen Kelch kömmt,
komme meine Seele wieder zu Gott, worauf ihn der
Amtshaubtmann so auch da gewest umgetaufet im Na¬
men des Satans und ihne Hans genannt. Päthen
hätte er nit mehr gehabt, denn sie, (verstehe die alte
Lise) allein. Da er aber in der Johannesnacht zum
ersten Male mit ihnen auf dem Blocksberg gewest (es
wäre aber der Herrenberg *) ihr Blocksberg) wäre auch
von meim Töchterlein die Rede gewest. Und hätte Sa¬
tanas dem Amtshaubtmann es selbsten zugeschworen,
daß er sie haben sölle. Er wölle dem Alten (womit
der Bösewicht Gott gemeinet) wohl zeigen was er könne,
und sölle der Zimmermannsjunge vor Aerger was Schö¬

*) Berg in der Nähe von Coserow. In fast allen He¬
xenprozessen kommen Berge dieser Art in der Nähe des Wohn¬
orts der betheiligten Personen vor, wo der Teufel in der
Walpurgis- und Johannesnacht mit ihnen schmauset, tan¬
zet und Unzucht treibt, auch von den Hexenpriestern die sa¬
tanischen Sacramente ausgeübt werden, welche eine Nach¬
äfferei der göttlichen sind.

mehro hätte ſie ihn vertröſtet, daß ſie ihn alſobald wie¬
der heilen wölle, wenn er Gotte abſagete, der ihm doch
nit helfen könnte wie er wohl einſäh. Solches hätte
er zu thun verſprochen, und da ſie ihn alſobald wie¬
der wacker gemacht, wären ſie mit dem Silber, ſo ich
vor ihn von dem neuen Abendmahlskelch abgeſchrapet
hätte, zur Nachtzeit an den Strand gangen wo er ſel¬
biges mit den Worten in die Sehe hätte ſchütten müſ¬
ſen: ſo wenig dieſes Silber wieder an ſeinen Kelch kömmt,
komme meine Seele wieder zu Gott, worauf ihn der
Amtshaubtmann ſo auch da geweſt umgetaufet im Na¬
men des Satans und ihne Hans genannt. Päthen
hätte er nit mehr gehabt, denn ſie, (verſtehe die alte
Liſe) allein. Da er aber in der Johannesnacht zum
erſten Male mit ihnen auf dem Blocksberg geweſt (es
wäre aber der Herrenberg *) ihr Blocksberg) wäre auch
von meim Töchterlein die Rede geweſt. Und hätte Sa¬
tanas dem Amtshaubtmann es ſelbſten zugeſchworen,
daß er ſie haben ſölle. Er wölle dem Alten (womit
der Böſewicht Gott gemeinet) wohl zeigen was er könne,
und ſölle der Zimmermannsjunge vor Aerger was Schö¬

*) Berg in der Nähe von Coſerow. In faſt allen He¬
xenprozeſſen kommen Berge dieſer Art in der Nähe des Wohn¬
orts der betheiligten Perſonen vor, wo der Teufel in der
Walpurgis- und Johannesnacht mit ihnen ſchmauſet, tan¬
zet und Unzucht treibt, auch von den Hexenprieſtern die ſa¬
taniſchen Sacramente ausgeübt werden, welche eine Nach¬
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[215/0231] mehro hätte ſie ihn vertröſtet, daß ſie ihn alſobald wie¬ der heilen wölle, wenn er Gotte abſagete, der ihm doch nit helfen könnte wie er wohl einſäh. Solches hätte er zu thun verſprochen, und da ſie ihn alſobald wie¬ der wacker gemacht, wären ſie mit dem Silber, ſo ich vor ihn von dem neuen Abendmahlskelch abgeſchrapet hätte, zur Nachtzeit an den Strand gangen wo er ſel¬ biges mit den Worten in die Sehe hätte ſchütten müſ¬ ſen: ſo wenig dieſes Silber wieder an ſeinen Kelch kömmt, komme meine Seele wieder zu Gott, worauf ihn der Amtshaubtmann ſo auch da geweſt umgetaufet im Na¬ men des Satans und ihne Hans genannt. Päthen hätte er nit mehr gehabt, denn ſie, (verſtehe die alte Liſe) allein. Da er aber in der Johannesnacht zum erſten Male mit ihnen auf dem Blocksberg geweſt (es wäre aber der Herrenberg *) ihr Blocksberg) wäre auch von meim Töchterlein die Rede geweſt. Und hätte Sa¬ tanas dem Amtshaubtmann es ſelbſten zugeſchworen, daß er ſie haben ſölle. Er wölle dem Alten (womit der Böſewicht Gott gemeinet) wohl zeigen was er könne, und ſölle der Zimmermannsjunge vor Aerger was Schö¬ *) Berg in der Nähe von Coſerow. In faſt allen He¬ xenprozeſſen kommen Berge dieſer Art in der Nähe des Wohn¬ orts der betheiligten Perſonen vor, wo der Teufel in der Walpurgis- und Johannesnacht mit ihnen ſchmauſet, tan¬ zet und Unzucht treibt, auch von den Hexenprieſtern die ſa¬ taniſchen Sacramente ausgeübt werden, welche eine Nach¬ äfferei der göttlichen ſind.

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/231>, abgerufen am 23.11.2024.