"Ich werde mich wohl hüten; aber sage diesem Manne, daß er sich ja nicht rühren und ja kein Wort sprechen soll, sonst ist er verloren."
"Du kannst ihn doch nicht während der ganzen Nacht hier liegen lassen!"
"Die Leiche werde ich dir übergeben; aber dieser Lebende bleibt mein."
"Warum soll er hier bleiben?"
"Wenn noch jemand wagt, dieses Haus oder diesen Hof zu betreten, so wird er von dem Hunde zerrissen. Dieser Mann bleibt als Geisel hier."
"Und ich verlange ihn!" sagte der Nezanum barsch.
"Und ich behalte ihn!" lautete meine Antwort.
"Ich bin Nezanum und gebiete es dir!"
"Laß das Gebieten bleiben! Willst du die Leiche mitnehmen oder nicht?"
"Ich nehme beide, den Toten und den Lebendigen!"
"Ich will nicht grausam sein, sondern dir versprechen, daß dieser Mann nicht in dieser unbequemen Lage bleiben soll. Ich werde ihn mit herunter in die Stube nehmen. Aber jeder Angriff gegen uns würde seinen Tod zur Folge haben!"
Er legte die Hand auf meinen Arm und sagte ernst:
"Schon dieser eine hier, welchen der Hund erwürgt hat, fordert euern Tod. Oder kennen die Tschermaki die Blutrache nicht?"
"Was redest du von Blutrache? Ein Hund hat einen Dieb erbissen. Das ist kein Fall, welcher die Blut- rache herausfordert!"
"Er fordert sie, denn Blut ist geflossen, und euer Tier hat es vergossen."
"Und wenn es so wäre, so geht es dich nichts an. Du hast selbst zu mir gesagt, daß diese Diebe Fremdlinge sind."
„Ich werde mich wohl hüten; aber ſage dieſem Manne, daß er ſich ja nicht rühren und ja kein Wort ſprechen ſoll, ſonſt iſt er verloren.“
„Du kannſt ihn doch nicht während der ganzen Nacht hier liegen laſſen!“
„Die Leiche werde ich dir übergeben; aber dieſer Lebende bleibt mein.“
„Warum ſoll er hier bleiben?“
„Wenn noch jemand wagt, dieſes Haus oder dieſen Hof zu betreten, ſo wird er von dem Hunde zerriſſen. Dieſer Mann bleibt als Geiſel hier.“
„Und ich verlange ihn!“ ſagte der Nezanum barſch.
„Und ich behalte ihn!“ lautete meine Antwort.
„Ich bin Nezanum und gebiete es dir!“
„Laß das Gebieten bleiben! Willſt du die Leiche mitnehmen oder nicht?“
„Ich nehme beide, den Toten und den Lebendigen!“
„Ich will nicht grauſam ſein, ſondern dir verſprechen, daß dieſer Mann nicht in dieſer unbequemen Lage bleiben ſoll. Ich werde ihn mit herunter in die Stube nehmen. Aber jeder Angriff gegen uns würde ſeinen Tod zur Folge haben!“
Er legte die Hand auf meinen Arm und ſagte ernſt:
„Schon dieſer eine hier, welchen der Hund erwürgt hat, fordert euern Tod. Oder kennen die Tſchermaki die Blutrache nicht?“
„Was redeſt du von Blutrache? Ein Hund hat einen Dieb erbiſſen. Das iſt kein Fall, welcher die Blut- rache herausfordert!“
„Er fordert ſie, denn Blut iſt gefloſſen, und euer Tier hat es vergoſſen.“
„Und wenn es ſo wäre, ſo geht es dich nichts an. Du haſt ſelbſt zu mir geſagt, daß dieſe Diebe Fremdlinge ſind.“
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„Ich werde mich wohl hüten; aber ſage dieſem Manne,
daß er ſich ja nicht rühren und ja kein Wort ſprechen
ſoll, ſonſt iſt er verloren.“
„Du kannſt ihn doch nicht während der ganzen Nacht
hier liegen laſſen!“
„Die Leiche werde ich dir übergeben; aber dieſer
Lebende bleibt mein.“
„Warum ſoll er hier bleiben?“
„Wenn noch jemand wagt, dieſes Haus oder dieſen
Hof zu betreten, ſo wird er von dem Hunde zerriſſen.
Dieſer Mann bleibt als Geiſel hier.“
„Und ich verlange ihn!“ ſagte der Nezanum barſch.
„Und ich behalte ihn!“ lautete meine Antwort.
„Ich bin Nezanum und gebiete es dir!“
„Laß das Gebieten bleiben! Willſt du die Leiche
mitnehmen oder nicht?“
„Ich nehme beide, den Toten und den Lebendigen!“
„Ich will nicht grauſam ſein, ſondern dir verſprechen,
daß dieſer Mann nicht in dieſer unbequemen Lage bleiben
ſoll. Ich werde ihn mit herunter in die Stube nehmen.
Aber jeder Angriff gegen uns würde ſeinen Tod zur
Folge haben!“
Er legte die Hand auf meinen Arm und ſagte ernſt:
„Schon dieſer eine hier, welchen der Hund erwürgt
hat, fordert euern Tod. Oder kennen die Tſchermaki die
Blutrache nicht?“
„Was redeſt du von Blutrache? Ein Hund hat
einen Dieb erbiſſen. Das iſt kein Fall, welcher die Blut-
rache herausfordert!“
„Er fordert ſie, denn Blut iſt gefloſſen, und euer
Tier hat es vergoſſen.“
„Und wenn es ſo wäre, ſo geht es dich nichts an. Du
haſt ſelbſt zu mir geſagt, daß dieſe Diebe Fremdlinge ſind.“
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/411>, abgerufen am 26.11.2024.
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