natürlich um den Weg, welcher uns zurück nach dem Tigris führen sollte.
"Der kürzeste Pfad geht durch das Gebiet der Dsche- sidi," meinte Mohammed Emin.
"Den dürfen wir nicht nehmen," antwortete Amad. "Man hat mich da gesehen und würde mich erkennen."
"Er ist auch in anderer Beziehung nicht sicher," fügte ich hinzu, "besonders da wir nicht wissen, wie der Gou- verneur von Mossul seinen Bericht abgefaßt hat. Direkt nach Westen können wir nicht."
"So bleiben uns zwei Wege," erklärte Mohammed. "Der eine geht durch Tijari nach dem Buthan und der andere führt uns auf den Zab hinunter."
"Beide sind gefährlich, weniger für den entflohenen Gefangenen als vielmehr im allgemeinen. Aber ich ziehe den Weg nach Süden vor, wenn er uns auch in das Gebiet der Abu Salman bringt."
Dieser Ansicht stimmten die anderen bei, und dem Engländer war alles recht. Es wurde daher beschlossen, über Gumri nach Lizan zu reiten, von da aus dem Flusse zu folgen, bis er seine große Wendung in das Land der Schirwan- und Zibar-Kurden macht, und diesen Bogen durch einen Ritt quer über die Berge von Tura Ghara und Hair abzuschneiden. Dann mußten wir an die Ufer des Akra gelangen, der uns wieder an den Zab brachte.
Nachdem wir hierüber einig geworden waren, legten wir uns zur Ruhe. Ich schlief sehr fest und erwachte durch einen Stoß, den ich von dem neben mir liegenden Engländer erhielt.
Ich horchte gespannt, aber die Pferde waren nicht sehr ruhig, und so konnte man sich nicht auf das Gehör verlassen.
natürlich um den Weg, welcher uns zurück nach dem Tigris führen ſollte.
„Der kürzeſte Pfad geht durch das Gebiet der Dſche- ſidi,“ meinte Mohammed Emin.
„Den dürfen wir nicht nehmen,“ antwortete Amad. „Man hat mich da geſehen und würde mich erkennen.“
„Er iſt auch in anderer Beziehung nicht ſicher,“ fügte ich hinzu, „beſonders da wir nicht wiſſen, wie der Gou- verneur von Moſſul ſeinen Bericht abgefaßt hat. Direkt nach Weſten können wir nicht.“
„So bleiben uns zwei Wege,“ erklärte Mohammed. „Der eine geht durch Tijari nach dem Buthan und der andere führt uns auf den Zab hinunter.“
„Beide ſind gefährlich, weniger für den entflohenen Gefangenen als vielmehr im allgemeinen. Aber ich ziehe den Weg nach Süden vor, wenn er uns auch in das Gebiet der Abu Salman bringt.“
Dieſer Anſicht ſtimmten die anderen bei, und dem Engländer war alles recht. Es wurde daher beſchloſſen, über Gumri nach Lizan zu reiten, von da aus dem Fluſſe zu folgen, bis er ſeine große Wendung in das Land der Schirwan- und Zibar-Kurden macht, und dieſen Bogen durch einen Ritt quer über die Berge von Tura Ghara und Haïr abzuſchneiden. Dann mußten wir an die Ufer des Akra gelangen, der uns wieder an den Zab brachte.
Nachdem wir hierüber einig geworden waren, legten wir uns zur Ruhe. Ich ſchlief ſehr feſt und erwachte durch einen Stoß, den ich von dem neben mir liegenden Engländer erhielt.
Ich horchte geſpannt, aber die Pferde waren nicht ſehr ruhig, und ſo konnte man ſich nicht auf das Gehör verlaſſen.
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natürlich um den Weg, welcher uns zurück nach dem
Tigris führen ſollte.
„Der kürzeſte Pfad geht durch das Gebiet der Dſche-
ſidi,“ meinte Mohammed Emin.
„Den dürfen wir nicht nehmen,“ antwortete Amad.
„Man hat mich da geſehen und würde mich erkennen.“
„Er iſt auch in anderer Beziehung nicht ſicher,“ fügte
ich hinzu, „beſonders da wir nicht wiſſen, wie der Gou-
verneur von Moſſul ſeinen Bericht abgefaßt hat. Direkt
nach Weſten können wir nicht.“
„So bleiben uns zwei Wege,“ erklärte Mohammed.
„Der eine geht durch Tijari nach dem Buthan und der
andere führt uns auf den Zab hinunter.“
„Beide ſind gefährlich, weniger für den entflohenen
Gefangenen als vielmehr im allgemeinen. Aber ich ziehe
den Weg nach Süden vor, wenn er uns auch in das
Gebiet der Abu Salman bringt.“
Dieſer Anſicht ſtimmten die anderen bei, und dem
Engländer war alles recht. Es wurde daher beſchloſſen,
über Gumri nach Lizan zu reiten, von da aus dem Fluſſe
zu folgen, bis er ſeine große Wendung in das Land der
Schirwan- und Zibar-Kurden macht, und dieſen Bogen
durch einen Ritt quer über die Berge von Tura Ghara
und Haïr abzuſchneiden. Dann mußten wir an die Ufer
des Akra gelangen, der uns wieder an den Zab brachte.
Nachdem wir hierüber einig geworden waren, legten
wir uns zur Ruhe. Ich ſchlief ſehr feſt und erwachte
durch einen Stoß, den ich von dem neben mir liegenden
Engländer erhielt.
„Maſter!“ flüſterte er. „Schritte draußen! Schleicht
jemand!“
Ich horchte geſpannt, aber die Pferde waren nicht ſehr
ruhig, und ſo konnte man ſich nicht auf das Gehör verlaſſen.
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/403>, abgerufen am 25.11.2024.
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