"So bist du jener, den ich suche. Versprich mir, ganz ruhig zu sein, was ich dir auch sagen werde!"
"Ich verspreche es!"
"Mohammed Emin, dein Vater, ist in der Nähe."
"Allah il Al -- -- --!"
"Schweig! Dein Ruf kann uns verraten!"
"Wer bist du?"
"Ein Freund deines Vaters. Ich kam als Gast zu den Haddedihn und habe an der Seite deines Vaters gegen eure Feinde gekämpft. Da hörte ich, daß du ge- fangen seiest, und wir haben uns aufgemacht, dich zu be- freien."
"Allah sei gelobt! Aber ich kann es nicht glauben!"
"Glaube es! Siehe, dieses Fenster geht in einen Hof, welcher an einen Garten stößt, der zu dem Hause gehört, in dem wir wohnen."
"Wie viele Männer seid ihr?"
"Nur vier. Dein Vater, ich, noch ein Freund und mein Diener."
"Wer bist du, und wer ist dieser Freund?"
"Laß das für später, denn jetzt müssen wir eilen!"
"Fort?"
"Nein. Wir sind noch nicht vorbereitet, und ich kam zufällig hierher, ohne es vorher geahnt zu haben. Kannst du lesen?"
"Ja."
"Aber es fehlt dir das Licht dazu."
"Zur Mittagszeit ist es hell genug."
"So höre. Ich könnte dich gleich jetzt mitnehmen, aber das wäre zu gefährlich; doch ich versichere dir, daß es nur ganz kurze Zeit noch dauern wird, bis du frei sein wirst. Noch weiß ich nicht, was wir beschließen werden; aber wenn du einen Stein durch das Fenster
„So biſt du jener, den ich ſuche. Verſprich mir, ganz ruhig zu ſein, was ich dir auch ſagen werde!“
„Ich verſpreche es!“
„Mohammed Emin, dein Vater, iſt in der Nähe.“
„Allah il Al — — —!“
„Schweig! Dein Ruf kann uns verraten!“
„Wer biſt du?“
„Ein Freund deines Vaters. Ich kam als Gaſt zu den Haddedihn und habe an der Seite deines Vaters gegen eure Feinde gekämpft. Da hörte ich, daß du ge- fangen ſeieſt, und wir haben uns aufgemacht, dich zu be- freien.“
„Allah ſei gelobt! Aber ich kann es nicht glauben!“
„Glaube es! Siehe, dieſes Fenſter geht in einen Hof, welcher an einen Garten ſtößt, der zu dem Hauſe gehört, in dem wir wohnen.“
„Wie viele Männer ſeid ihr?“
„Nur vier. Dein Vater, ich, noch ein Freund und mein Diener.“
„Wer biſt du, und wer iſt dieſer Freund?“
„Laß das für ſpäter, denn jetzt müſſen wir eilen!“
„Fort?“
„Nein. Wir ſind noch nicht vorbereitet, und ich kam zufällig hierher, ohne es vorher geahnt zu haben. Kannſt du leſen?“
„Ja.“
„Aber es fehlt dir das Licht dazu.“
„Zur Mittagszeit iſt es hell genug.“
„So höre. Ich könnte dich gleich jetzt mitnehmen, aber das wäre zu gefährlich; doch ich verſichere dir, daß es nur ganz kurze Zeit noch dauern wird, bis du frei ſein wirſt. Noch weiß ich nicht, was wir beſchließen werden; aber wenn du einen Stein durch das Fenſter
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„So biſt du jener, den ich ſuche. Verſprich mir,
ganz ruhig zu ſein, was ich dir auch ſagen werde!“
„Ich verſpreche es!“
„Mohammed Emin, dein Vater, iſt in der Nähe.“
„Allah il Al — — —!“
„Schweig! Dein Ruf kann uns verraten!“
„Wer biſt du?“
„Ein Freund deines Vaters. Ich kam als Gaſt zu
den Haddedihn und habe an der Seite deines Vaters
gegen eure Feinde gekämpft. Da hörte ich, daß du ge-
fangen ſeieſt, und wir haben uns aufgemacht, dich zu be-
freien.“
„Allah ſei gelobt! Aber ich kann es nicht glauben!“
„Glaube es! Siehe, dieſes Fenſter geht in einen Hof,
welcher an einen Garten ſtößt, der zu dem Hauſe gehört,
in dem wir wohnen.“
„Wie viele Männer ſeid ihr?“
„Nur vier. Dein Vater, ich, noch ein Freund und
mein Diener.“
„Wer biſt du, und wer iſt dieſer Freund?“
„Laß das für ſpäter, denn jetzt müſſen wir eilen!“
„Fort?“
„Nein. Wir ſind noch nicht vorbereitet, und ich kam
zufällig hierher, ohne es vorher geahnt zu haben. Kannſt
du leſen?“
„Ja.“
„Aber es fehlt dir das Licht dazu.“
„Zur Mittagszeit iſt es hell genug.“
„So höre. Ich könnte dich gleich jetzt mitnehmen,
aber das wäre zu gefährlich; doch ich verſichere dir, daß
es nur ganz kurze Zeit noch dauern wird, bis du frei
ſein wirſt. Noch weiß ich nicht, was wir beſchließen
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/258>, abgerufen am 22.11.2024.
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