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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zu Ende der mit den Hunnen geführten Kriege.
Armorica, als, zu Honorii und Constantini Zeiten, Gallien aufs äussersteEin Heer Ale-
mannen dienet
den Römern
gegen die Ar-
moricos
in
Gallien.

zerrüttet war, die Freyheit ergrieffen: 1 diese wolte Aetius ietzt gerne wieder
zum Gehorsam bringen, und bediente sich der Hülffe eines Alemannischen
Königs, Eocharichs, der in Armoricam einfiel, und das Land verwüstete 2.
pagivs muthmasset, es habe derselbe mit seinen Alemannen damals so ein
Stück Landes an der Loire innen gehabt, wie die Burgunder, und andere
Teutsche in den Römischen Provintzen erhalten hatten 3. Aber es kan auch
wohl seyn, daß er nur, vermöge eines mit Aetio errichteten Bündnisses, den
Römern zu Hülffe gezogen, und insonderheit wieder diese Völcker ge-
braucht worden, da er denn, in den Gegenden um die Loire, ein Zeitlang hat
zu Felde liegen können, ohne daß er ein absonderliches, beständiges Königreich,
als davon wir sonst keine Spuren finden, daselbst aufgerichtet.

XIII. Ums Jahr 436. ist es mit den West-Gothen aufs neue zumNeuer Krieg
mit den West-
Gothen.

Kriege gekommen, nachdem sie an die zehn Jahr mit den Römern in Friede
gelebet hatten. Wir finden nicht, wer Anlaß darzu gegeben: wohl aber, daß
die Gothen in angezeigtem Jahre Narbonne belagert, die Römer aber im fol-
genden entsetzet 1. Dieser Krieg fiel den Römern um so viel beschwerlicher,
weil die Einwohner in denen Provintzen von Gallien, so noch unter den Rö-
mern stunden, durch die erschrecklichen Abgaben, und andere Bedrücknisse
fast zur Verzweiflung waren gebracht worden, und sich daher das Land-Volck,
(welcher Rotte man wiederum, den schon längst durch dergleichen Empörun-
gen bekanten Namen, Bagaudae, gegeben) zusammen geschlagen, und die

Waffen
[Beginn Spaltensatz] hellet, daß der Gothische Krieg erst nach dem Bur-
gundischen angegangen.
1 §. XII. 1. S. im vorigen Buch §. XLIII.
2 constantivs in uita S. Germani L. II.
c. 5. Offensus superbae insolentia regionis, uir
magnificus, Aetius, qui tum rempublicam guber-
nabat, EOCHARICH, ferocissimo Alaman-
norum rege, loca illa inclinanda, pro rebellionis
praesumtione permiserat, quae ille auiditate bar-
baricae cupiditatis inhiauerat.
sirmondvs

hat an statt Alamannorum, Alanorum lesen wol-
len: aber pagivs ad A. 435. n. 39. hat seine
Muthmassungen wiederleget.
3 pagivs ziehet hieher einen locum aus dem
Leben S. Eugendi, abbatis monasterii Iurensis
in der Grafschafft Burgund, das ein Mönch aus
selbigem Kloster, der sein Jünger gewesen, beschrie-
ben, und der p. mabillon in sec. I. Benedictin.
drucken lassen: derselbe fängt n. XVII. die Erzeh-
lung eines neuen Wunderwercks mit nachfolgenden
Worten an: Quadam die dum dires metuunt, ac
[Spaltenumbruch] uicinos Alemannorum incursus, qui inopinatis ui-
antibus non congressione in cominus, sed ritu su-
peruentuque solerent irruere, bestiali, e limite
Tyrrheni maris potius, quam de uicinis Herien-
sium locis, coctile decernunt petere sal.
pagivs

meynet, dieses wären eben diese Alemannen, so an
der Loire gewohnet, und wiederleget den p. ma-
billon,
welcher in den Anmerckungen bey dieser
Stelle gemuthmasset, unter den Alemannen
würden die Francken verstanden.
1 §. XIII. 1. prosper in chronico consulari
isidoro & senatore coss. (A. 436.)
Gothi pacis placita perturbant, & pleraque mu-
nicipia uicina sedibus suis occupant, Narbonnensi
oppido maxime infesti: quod, cum diu obsidione &
fame laboraret, per Litorium comitem ab utro-
que periculo liberatum est. Siquidem per singu-
los equites binis tritici modiis aduectis, strenuis-
sime & hostes in fugam uertit, & ciuitatem an-
nona impleuit.
idativs ad A. XII. Valenti-
niani (436.) Narbona obsideri coepta per Gothos.

und zum folgenden Jahre: Narbona obsidione li-
beratur, Aetio duce, & magistro militum:
und ad
A. XIV. Gothorum caesa octo millia, sub Aetio duce.

[Ende Spaltensatz]
2. sal-
F f f

bis zu Ende der mit den Hunnen gefuͤhrten Kriege.
Armorica, als, zu Honorii und Conſtantini Zeiten, Gallien aufs aͤuſſerſteEin Heer Ale-
mañen dienet
den Roͤmern
gegen die Ar-
moricos
in
Gallien.

zerruͤttet war, die Freyheit ergrieffen: 1 dieſe wolte Aëtius ietzt gerne wieder
zum Gehorſam bringen, und bediente ſich der Huͤlffe eines Alemanniſchen
Koͤnigs, Eocharichs, der in Armoricam einfiel, und das Land verwuͤſtete 2.
pagivs muthmaſſet, es habe derſelbe mit ſeinen Alemannen damals ſo ein
Stuͤck Landes an der Loire innen gehabt, wie die Burgunder, und andere
Teutſche in den Roͤmiſchen Provintzen erhalten hatten 3. Aber es kan auch
wohl ſeyn, daß er nur, vermoͤge eines mit Aëtio errichteten Buͤndniſſes, den
Roͤmern zu Huͤlffe gezogen, und inſonderheit wieder dieſe Voͤlcker ge-
braucht worden, da er denn, in den Gegenden um die Loire, ein Zeitlang hat
zu Felde liegen koͤnnen, ohne daß er ein abſonderliches, beſtaͤndiges Koͤnigreich,
als davon wir ſonſt keine Spuren finden, daſelbſt aufgerichtet.

XIII. Ums Jahr 436. iſt es mit den Weſt-Gothen aufs neue zumNeuer Krieg
mit den Weſt-
Gothen.

Kriege gekommen, nachdem ſie an die zehn Jahr mit den Roͤmern in Friede
gelebet hatten. Wir finden nicht, wer Anlaß darzu gegeben: wohl aber, daß
die Gothen in angezeigtem Jahre Narbonne belagert, die Roͤmer aber im fol-
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weil die Einwohner in denen Provintzen von Gallien, ſo noch unter den Roͤ-
mern ſtunden, durch die erſchrecklichen Abgaben, und andere Bedruͤckniſſe
faſt zur Verzweiflung waren gebracht worden, und ſich daher das Land-Volck,
(welcher Rotte man wiederum, den ſchon laͤngſt durch dergleichen Empoͤrun-
gen bekanten Namen, Bagaudae, gegeben) zuſammen geſchlagen, und die

Waffen
[Beginn Spaltensatz] hellet, daß der Gothiſche Krieg erſt nach dem Bur-
gundiſchen angegangen.
1 §. XII. 1. S. im vorigen Buch §. XLIII.
2 constantivs in uita S. Germani L. II.
c. 5. Offenſus ſuperbae inſolentia regionis, uir
magnificus, Aëtius, qui tum rempublicam guber-
nabat, EOCHARICH, ferociſſimo Alaman-
norum rege, loca illa inclinanda, pro rebellionis
praeſumtione permiſerat, quae ille auiditate bar-
baricae cupiditatis inhiauerat.
sirmondvs

hat an ſtatt Alamannorum, Alanorum leſen wol-
len: aber pagivs ad A. 435. n. 39. hat ſeine
Muthmaſſungen wiederleget.
3 pagivs ziehet hieher einen locum aus dem
Leben S. Eugendi, abbatis monaſterii Iurenſis
in der Grafſchafft Burgund, das ein Moͤnch aus
ſelbigem Kloſter, der ſein Juͤnger geweſen, beſchrie-
ben, und der p. mabillon in ſec. I. Benedictin.
drucken laſſen: derſelbe faͤngt n. XVII. die Erzeh-
lung eines neuen Wunderwercks mit nachfolgenden
Worten an: Quadam die dum dires metuunt, ac
[Spaltenumbruch] uicinos Alemannorum incurſus, qui inopinatis ui-
antibus non congreſſione in cominus, ſed ritu ſu-
peruentuque ſolerent irruere, beſtiali, e limite
Tyrrheni maris potius, quam de uicinis Herien-
ſium locis, coctile decernunt petere ſal.
pagivs

meynet, dieſes waͤren eben dieſe Alemannen, ſo an
der Loire gewohnet, und wiederleget den p. ma-
billon,
welcher in den Anmerckungen bey dieſer
Stelle gemuthmaſſet, unter den Alemannen
wuͤrden die Francken verſtanden.
1 §. XIII. 1. prosper in chronico conſulari
isidoro & senatore coss. (A. 436.)
Gothi pacis placita perturbant, & pleraque mu-
nicipia uicina ſedibus ſuis occupant, Narbonnenſi
oppido maxime infeſti: quod, cum diu obſidione &
fame laboraret, per Litorium comitem ab utro-
que periculo liberatum eſt. Siquidem per ſingu-
los equites binis tritici modiis aduectis, ſtrenuiſ-
ſime & hoſtes in fugam uertit, & ciuitatem an-
nona impleuit.
idativs ad A. XII. Valenti-
niani (436.) Narbona obſideri coepta per Gothos.

und zum folgenden Jahre: Narbona obſidione li-
beratur, Aëtio duce, & magiſtro militum:
und ad
A. XIV. Gothorum caeſa octo millia, ſub Aëtio duce.

[Ende Spaltensatz]
2. sal-
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[409/0443] bis zu Ende der mit den Hunnen gefuͤhrten Kriege. Armorica, als, zu Honorii und Conſtantini Zeiten, Gallien aufs aͤuſſerſte zerruͤttet war, die Freyheit ergrieffen: 1 dieſe wolte Aëtius ietzt gerne wieder zum Gehorſam bringen, und bediente ſich der Huͤlffe eines Alemanniſchen Koͤnigs, Eocharichs, der in Armoricam einfiel, und das Land verwuͤſtete 2. pagivs muthmaſſet, es habe derſelbe mit ſeinen Alemannen damals ſo ein Stuͤck Landes an der Loire innen gehabt, wie die Burgunder, und andere Teutſche in den Roͤmiſchen Provintzen erhalten hatten 3. Aber es kan auch wohl ſeyn, daß er nur, vermoͤge eines mit Aëtio errichteten Buͤndniſſes, den Roͤmern zu Huͤlffe gezogen, und inſonderheit wieder dieſe Voͤlcker ge- braucht worden, da er denn, in den Gegenden um die Loire, ein Zeitlang hat zu Felde liegen koͤnnen, ohne daß er ein abſonderliches, beſtaͤndiges Koͤnigreich, als davon wir ſonſt keine Spuren finden, daſelbſt aufgerichtet. Ein Heer Ale- mañen dienet den Roͤmern gegen die Ar- moricos in Gallien. XIII. Ums Jahr 436. iſt es mit den Weſt-Gothen aufs neue zum Kriege gekommen, nachdem ſie an die zehn Jahr mit den Roͤmern in Friede gelebet hatten. Wir finden nicht, wer Anlaß darzu gegeben: wohl aber, daß die Gothen in angezeigtem Jahre Narbonne belagert, die Roͤmer aber im fol- genden entſetzet 1. Dieſer Krieg fiel den Roͤmern um ſo viel beſchwerlicher, weil die Einwohner in denen Provintzen von Gallien, ſo noch unter den Roͤ- mern ſtunden, durch die erſchrecklichen Abgaben, und andere Bedruͤckniſſe faſt zur Verzweiflung waren gebracht worden, und ſich daher das Land-Volck, (welcher Rotte man wiederum, den ſchon laͤngſt durch dergleichen Empoͤrun- gen bekanten Namen, Bagaudae, gegeben) zuſammen geſchlagen, und die Waffen 2 Neuer Krieg mit den Weſt- Gothen. 1 §. XII. 1. S. im vorigen Buch §. XLIII. 2 constantivs in uita S. Germani L. II. c. 5. Offenſus ſuperbae inſolentia regionis, uir magnificus, Aëtius, qui tum rempublicam guber- nabat, EOCHARICH, ferociſſimo Alaman- norum rege, loca illa inclinanda, pro rebellionis praeſumtione permiſerat, quae ille auiditate bar- baricae cupiditatis inhiauerat. sirmondvs hat an ſtatt Alamannorum, Alanorum leſen wol- len: aber pagivs ad A. 435. n. 39. hat ſeine Muthmaſſungen wiederleget. 3 pagivs ziehet hieher einen locum aus dem Leben S. Eugendi, abbatis monaſterii Iurenſis in der Grafſchafft Burgund, das ein Moͤnch aus ſelbigem Kloſter, der ſein Juͤnger geweſen, beſchrie- ben, und der p. mabillon in ſec. I. Benedictin. drucken laſſen: derſelbe faͤngt n. XVII. die Erzeh- lung eines neuen Wunderwercks mit nachfolgenden Worten an: Quadam die dum dires metuunt, ac uicinos Alemannorum incurſus, qui inopinatis ui- antibus non congreſſione in cominus, ſed ritu ſu- peruentuque ſolerent irruere, beſtiali, e limite Tyrrheni maris potius, quam de uicinis Herien- ſium locis, coctile decernunt petere ſal. pagivs meynet, dieſes waͤren eben dieſe Alemannen, ſo an der Loire gewohnet, und wiederleget den p. ma- billon, welcher in den Anmerckungen bey dieſer Stelle gemuthmaſſet, unter den Alemannen wuͤrden die Francken verſtanden. 1 §. XIII. 1. prosper in chronico conſulari isidoro & senatore coss. (A. 436.) Gothi pacis placita perturbant, & pleraque mu- nicipia uicina ſedibus ſuis occupant, Narbonnenſi oppido maxime infeſti: quod, cum diu obſidione & fame laboraret, per Litorium comitem ab utro- que periculo liberatum eſt. Siquidem per ſingu- los equites binis tritici modiis aduectis, ſtrenuiſ- ſime & hoſtes in fugam uertit, & ciuitatem an- nona impleuit. idativs ad A. XII. Valenti- niani (436.) Narbona obſideri coepta per Gothos. und zum folgenden Jahre: Narbona obſidione li- beratur, Aëtio duce, & magiſtro militum: und ad A. XIV. Gothorum caeſa octo millia, ſub Aëtio duce. 2. sal- 2 hellet, daß der Gothiſche Krieg erſt nach dem Bur- gundiſchen angegangen. F f f

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/443>, abgerufen am 23.11.2024.