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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zur grossen Wanderung der Völcker.
ten zeigen wird, daß Athanaricus noch immer bey dem Aberglauben seiner Vä-
ter geblieben, als ein grosser Theil der Gothen schon längst den Christlichen Glau-
ben angenommen.

XXXI. Es schlug auch Theodosio würcklich zu großem Glück aus, daßMaximus
reißt das Käi-
serthum im
Occident an
sich.

er, so viel als möglich gewesen, den Donaustrand beruhiget. Denn es empö-
rete sich im Occident Maximus, ein Spanier von Geburt, der in Britannien
commandirte. Er gieng nach Belgica über, und lief am Rhein ein . Gratia-
nus,
der bey einem Theil der Armee, weil er einigen Fremden zu viel Antheil an
seiner Gnade und Vertraulichkeit ließ, verhaßt war 2, muste nach einer un-
glücklichen Schlacht, als er sahe, daß die Mißvergnügten zum Feinde übergien-
gen, die Flucht ergreiffen; auf welcher ihn Andragathius, Maximi General
einholete und umbrachte +. Merobaudes, der magister utriusque militiae+ 383.
war, und bisher das meiste zu sagen gehabt hatte, büßte gleichfalls das Leben
ein 3. Es muste zwar Valentinianus sowohl als Theodosius den neuen Colle-
gen erkennen: und der erste froh seyn, daß ihm Maximus Jtalien und Illyri-
cum
ließ. Wie wir denn in einem Briefe des heil. Ambrosii Spuren finden,
daß er von Seiten Valentiniani mit Maximo hierüber gehandelt 4. Wir ha-
ben auch seinen Bericht von einer andern Gesandtschafft, so er im Jahr 387. zu
Trier bey Maximo, wegen Erhaltung des Friedens, abgeleget 5. Aber Maxi-
mus
grieff bald darauf zu den Waffen, und nöthigte Valentinianum nach
Thessalonich zu entfliehen. Theodosius, der nicht allein Valentiniani Hause
seine Erhebung zu dancken hatte, sondern sich auch zu Maximo nicht so viel gutes,
als zu Valentiniano versehen konnte, nahm sich seiner mit allen Kräfften an, und
genoß von den Gothen alle Hülffe, so er sich von ihnen versprechen können 6. Da

denn
2 [Beginn Spaltensatz] avr. vict. epit. c. 47. Nam dum exer-
citum negligeret, & paucos ex Alanis, quos in-
genti auro ad se transtulerat, anteferret ueteri
ac Romano militi, adeoque barbarorum comitatu
& prope amicitia capitur, ut nonnunquam eodem
habitu iter faceret, odia contra se militum exci-
tauit.
zosimvs l. c. Alanos quosdam trans-
fugos susceptos, & in militum numeris adscriptos
muneribus largis cobonestabat, tantique faciebat,
ut eis res maximi momenti crederet, nulla ratio-
ne suorum militum habita &c.
Wir finden den
Umstand von den Alanen, den victor und
zosimvs anführen, bey keinem andern histo-
rico.
Hingegen ist bekanut, daß die beyde Frän-
ckische Herren, Bauto und Arbogastes, nebst Me-
robaude,
unter seiner Regierung in vielem Anse-
hen gewesen.
3 Conf latini pacati panegyricus c.
28. Merobaudes
ist A. 377. und 383. consul gewe-
sen: welches deßwegen hier anzumercken ist, weil
die Gelehrten ihn für einen Francken halten. Jn den
gemeinen Editionen von victoris epitomis liest
man zum Beschluß des 45 Capitels, in welchem
[Spaltenumbruch] des ältern Valentiniani Leben enthalten, folgen-
des: Itaque eo mortuo, Valentinianus adhuc
quadriennis, auctore Equitio, ac Merobaude pro-
pinquo, ubi cum matre fuerat allatus, creatus est
imperator.
Hieraus haben einige Gelehrte Anlaß
genommen, Merobauden zu Valentiniani Anver-
wandtem zu machen. v. aegidii lacarry
historia Christiana imperatorum, ad A. 377.
Msr. de tillemont
hält ihn zwar p.
235. für einen Francken, muthmasset aber,
daß er etwan eine Anverwandtin der Käiserin Iu-
stinae
geheyrathet, weil er propinquus Valenti-
niani
genennet würde. Aber dacier hat, nach
Anleitung alter Abschrifften, gezeiget, daß es heis-
sen müsse, auctore Equitio & Merobaude, e pro-
pinquo ubi cum matre fuerat allatus, creatus est
imperator.
4 ambrosivs epist. 27.
5 ibid.
6 latini pacati panegyricus c. 32.
Postremo populis barbarorum, ultroneam tibi ope-

[Ende Spaltensatz]
ram
Q q 3

bis zur groſſen Wanderung der Voͤlcker.
ten zeigen wird, daß Athanaricus noch immer bey dem Aberglauben ſeiner Vaͤ-
ter geblieben, als ein groſſer Theil der Gothen ſchon laͤngſt den Chriſtlichen Glau-
ben angenommen.

XXXI. Es ſchlug auch Theodoſio wuͤrcklich zu großem Gluͤck aus, daßMaximus
reißt das Kaͤi-
ſerthum im
Occident an
ſich.

er, ſo viel als moͤglich geweſen, den Donauſtrand beruhiget. Denn es empoͤ-
rete ſich im Occident Maximus, ein Spanier von Geburt, der in Britannien
commandirte. Er gieng nach Belgica uͤber, und lief am Rhein ein . Gratia-
nus,
der bey einem Theil der Armee, weil er einigen Fremden zu viel Antheil an
ſeiner Gnade und Vertraulichkeit ließ, verhaßt war 2, muſte nach einer un-
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gen, die Flucht ergreiffen; auf welcher ihn Andragathius, Maximi General
einholete und umbrachte †. Merobaudes, der magiſter utriusque militiae† 383.
war, und bisher das meiſte zu ſagen gehabt hatte, buͤßte gleichfalls das Leben
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gen erkennen: und der erſte froh ſeyn, daß ihm Maximus Jtalien und Illyri-
cum
ließ. Wie wir denn in einem Briefe des heil. Ambroſii Spuren finden,
daß er von Seiten Valentiniani mit Maximo hieruͤber gehandelt 4. Wir ha-
ben auch ſeinen Bericht von einer andern Geſandtſchafft, ſo er im Jahr 387. zu
Trier bey Maximo, wegen Erhaltung des Friedens, abgeleget 5. Aber Maxi-
mus
grieff bald darauf zu den Waffen, und noͤthigte Valentinianum nach
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ſeine Erhebung zu dancken hatte, ſondern ſich auch zu Maximo nicht ſo viel gutes,
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denn
2 [Beginn Spaltensatz] avr. vict. epit. c. 47. Nam dum exer-
citum negligeret, & paucos ex Alanis, quos in-
genti auro ad ſe transtulerat, anteferret ueteri
ac Romano militi, adeoque barbarorum comitatu
& prope amicitia capitur, ut nonnunquam eodem
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tauit.
zosimvs l. c. Alanos quosdam trans-
fugos ſuſceptos, & in militum numeris adſcriptos
muneribus largis coboneſtabat, tantique faciebat,
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Wir finden den
Umſtand von den Alanen, den victor und
zosimvs anfuͤhren, bey keinem andern hiſto-
rico.
Hingegen iſt bekanut, daß die beyde Fraͤn-
ckiſche Herren, Bauto und Arbogaſtes, nebſt Me-
robaude,
unter ſeiner Regierung in vielem Anſe-
hen geweſen.
3 Conf latini pacati panegyricus c.
28. Merobaudes
iſt A. 377. und 383. conſul gewe-
ſen: welches deßwegen hier anzumercken iſt, weil
die Gelehrten ihn fuͤr einen Francken halten. Jn den
gemeinen Editionen von victoris epitomis lieſt
man zum Beſchluß des 45 Capitels, in welchem
[Spaltenumbruch] des aͤltern Valentiniani Leben enthalten, folgen-
des: Itaque eo mortuo, Valentinianus adhuc
quadriennis, auctore Equitio, ac Merobaude pro-
pinquo, ubi cum matre fuerat allatus, creatus eſt
imperator.
Hieraus haben einige Gelehrte Anlaß
genommen, Merobauden zu Valentiniani Anver-
wandtem zu machen. v. aegidii lacarry
hiſtoria Chriſtiana imperatorum, ad A. 377.
Mſr. de tillemont
haͤlt ihn zwar p.
235. fuͤr einen Francken, muthmaſſet aber,
daß er etwan eine Anverwandtin der Kaͤiſerin Iu-
ſtinae
geheyrathet, weil er propinquus Valenti-
niani
genennet wuͤrde. Aber dacier hat, nach
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ſen muͤſſe, auctore Equitio & Merobaude, e pro-
pinquo ubi cum matre fuerat allatus, creatus eſt
imperator.
4 ambrosivs epiſt. 27.
5 ibid.
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Poſtremo populis barbarorum, ultroneam tibi ope-

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[309/0343] bis zur groſſen Wanderung der Voͤlcker. ten zeigen wird, daß Athanaricus noch immer bey dem Aberglauben ſeiner Vaͤ- ter geblieben, als ein groſſer Theil der Gothen ſchon laͤngſt den Chriſtlichen Glau- ben angenommen. XXXI. Es ſchlug auch Theodoſio wuͤrcklich zu großem Gluͤck aus, daß er, ſo viel als moͤglich geweſen, den Donauſtrand beruhiget. Denn es empoͤ- rete ſich im Occident Maximus, ein Spanier von Geburt, der in Britannien commandirte. Er gieng nach Belgica uͤber, und lief am Rhein ein 1. Gratia- nus, der bey einem Theil der Armee, weil er einigen Fremden zu viel Antheil an ſeiner Gnade und Vertraulichkeit ließ, verhaßt war 2, muſte nach einer un- gluͤcklichen Schlacht, als er ſahe, daß die Mißvergnuͤgten zum Feinde uͤbergien- gen, die Flucht ergreiffen; auf welcher ihn Andragathius, Maximi General einholete und umbrachte †. Merobaudes, der magiſter utriusque militiae war, und bisher das meiſte zu ſagen gehabt hatte, buͤßte gleichfalls das Leben ein 3. Es muſte zwar Valentinianus ſowohl als Theodoſius den neuen Colle- gen erkennen: und der erſte froh ſeyn, daß ihm Maximus Jtalien und Illyri- cum ließ. Wie wir denn in einem Briefe des heil. Ambroſii Spuren finden, daß er von Seiten Valentiniani mit Maximo hieruͤber gehandelt 4. Wir ha- ben auch ſeinen Bericht von einer andern Geſandtſchafft, ſo er im Jahr 387. zu Trier bey Maximo, wegen Erhaltung des Friedens, abgeleget 5. Aber Maxi- mus grieff bald darauf zu den Waffen, und noͤthigte Valentinianum nach Theſſalonich zu entfliehen. Theodoſius, der nicht allein Valentiniani Hauſe ſeine Erhebung zu dancken hatte, ſondern ſich auch zu Maximo nicht ſo viel gutes, als zu Valentiniano verſehen konnte, nahm ſich ſeiner mit allen Kraͤfften an, und genoß von den Gothen alle Huͤlffe, ſo er ſich von ihnen verſprechen koͤnnen 6. Da denn Maximus reißt das Kaͤi- ſerthum im Occident an ſich. † 383. 1 2 avr. vict. epit. c. 47. Nam dum exer- citum negligeret, & paucos ex Alanis, quos in- genti auro ad ſe transtulerat, anteferret ueteri ac Romano militi, adeoque barbarorum comitatu & prope amicitia capitur, ut nonnunquam eodem habitu iter faceret, odia contra ſe militum exci- tauit. zosimvs l. c. Alanos quosdam trans- fugos ſuſceptos, & in militum numeris adſcriptos muneribus largis coboneſtabat, tantique faciebat, ut eis res maximi momenti crederet, nulla ratio- ne ſuorum militum habita &c. Wir finden den Umſtand von den Alanen, den victor und zosimvs anfuͤhren, bey keinem andern hiſto- rico. Hingegen iſt bekanut, daß die beyde Fraͤn- ckiſche Herren, Bauto und Arbogaſtes, nebſt Me- robaude, unter ſeiner Regierung in vielem Anſe- hen geweſen. 3 Conf latini pacati panegyricus c. 28. Merobaudes iſt A. 377. und 383. conſul gewe- ſen: welches deßwegen hier anzumercken iſt, weil die Gelehrten ihn fuͤr einen Francken halten. Jn den gemeinen Editionen von victoris epitomis lieſt man zum Beſchluß des 45 Capitels, in welchem des aͤltern Valentiniani Leben enthalten, folgen- des: Itaque eo mortuo, Valentinianus adhuc quadriennis, auctore Equitio, ac Merobaude pro- pinquo, ubi cum matre fuerat allatus, creatus eſt imperator. Hieraus haben einige Gelehrte Anlaß genommen, Merobauden zu Valentiniani Anver- wandtem zu machen. v. aegidii lacarry hiſtoria Chriſtiana imperatorum, ad A. 377. Mſr. de tillemont haͤlt ihn zwar p. 235. fuͤr einen Francken, muthmaſſet aber, daß er etwan eine Anverwandtin der Kaͤiſerin Iu- ſtinae geheyrathet, weil er propinquus Valenti- niani genennet wuͤrde. Aber dacier hat, nach Anleitung alter Abſchrifften, gezeiget, daß es heiſ- ſen muͤſſe, auctore Equitio & Merobaude, e pro- pinquo ubi cum matre fuerat allatus, creatus eſt imperator. 4 ambrosivs epiſt. 27. 5 ibid. 6 latini pacati panegyricus c. 32. Poſtremo populis barbarorum, ultroneam tibi ope- ram Q q 3

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/343>, abgerufen am 16.07.2024.