Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

Fünfftes Buch. Geschichte der Teutschen
wandten sich nach Griechenland. Sie stiegen in Attica aus, und gingen in Pelo-
ponesum,
da sie in Corinth, Argos, Sparta, und durch gantz Achajen, trau-
rige Zeichen ihres Zuges, mit plündern, sengen, und brennen, anrichteten, ohne
daß ihnen iemand Wiederstand that. Doch haben sich die Athenienser an sie ge-
waget 2, und, unter Dexippi Anführung, ihnen hin und wieder in den engen Pässen
Schläge angebracht. Sie konnten aber doch nicht hindern, daß sie nicht durch
Boeotien, vollend in Epirum, und ferner in Moesiam eingedrungen
wären 3. Dieser Dexippus hat die Historie seiner Zeit beschrieben, davon uns
aber nur wenige Reste übrig geblieben. trebellivs pollio, iornan-
des,
u. syncellvs, haben selbige noch gantz gehabt, aber so schlecht gebrauchet,
daß wir kaum die rechte Ordnung der Begebenheiten zusammen bringen können.
Am wenigsten finden wir, wo ihre Flotten hingekommen. Gallienus, der eben wie-
der Laelianum, in Gallien zu Felde war, sahe sich genöthiget, die Waffen gegen
das Illyricum zu wenden, wo die Gefahr täglich grösser ward. Er überließ das Com-
mando gegen Gallien seinen Generalen, und zog selbst wieder die Gothen, und
Heruler. Wir finden, daß er sie bey der Stadt Naissus in Moesien geschlagen.
Er scheinet aber auch, ungeachtet seines Sieges, gute Bedingungen zum Frie-
den angebothen zu haben, immassen der General der Heruler, Naulobatus, sich ihm
unterworffen, aber dagegen, unter andern auch die Ehre des Consulats
erhalten 4. Aus den Herulis, die sich damahls den Römern ergeben, schei-
net das Heer gemacht zu seyn, das seit dem unter den fremden Völckern, die bey

der
[Beginn Spaltensatz] urbibus, muniendisque praefecit: pugnatumque est
etrca Pontum, & a Byzantiis ducibus uicti sunt Bar-
bari. Veneriano item duce, nauali bello Gothi su-
perati sunt; tum ipse Venerianus militari periit
morte. Atque inde Cyzicum, & Asiam, deinceps
Achaiam omnem, uastauerunt, & ab Atheniensibus,
duce Dexippo, scriptore horum temporum, uicti sunt.
Vnde pulsi, per Epirum, Acarnaniam, Boeotiam,
peruagati sunt. Gallienus interea, uix excitatus pu-
blicis malis, Gothis, uagantibus per Illyricum, occur-
rit, & fortuito plurimos interemit.
Diese ziemlich
verwirrte Erzehlung, wird durch die folgende Anmer-
ckungen mit erläutert werden. Jm übrigen muth-
masset Msr. de tillemont. p. 994. daß dieses
der Athenaeus sey, von dem ein Buch von den Krieges-
Gerüsten, so noch nicht gedruckt, vorhanden.
2 syncellvs p. 382. D. Eodem tempore
Aeruli, 500 nauibus uecti, Moeotide palude traiecta,
in Pontum feruntur, & Byzantium, Chrysopolimque
occupant. Ibi, consertis manibus, nonnihil retro ce-
dere coacti ad fauces usque Ponti Euxini, Hieron
uulgo nuncupatas: postero uero die prosperis uenti
flatibus ad Cyzici, Bithyniae insignis ciuitatis, fretum
primum exscendunt, Lemnum deinde, & Scyrum in-
sulae depopulantur: tum in Atticam facta irrupti-
one, Athenas, Corinthum, Spartam, Argos, Acha-
[Spaltenumbruch] iamque uniuersam, incendio & uastitate foedant:

zosimvs
gedencket dieser Expedition gantz kurtz L. I.
c. 39. Quum autem Scythae Graeciam grauissimis da-
mnis adfecissent, ipsis etiam Athenis expugnatis,
Gallienus manum cum eis, ad Thraciam usque iam
progressis, conserturus accessit.
3 syncellvs p. 382. D. Donec positis per loca
difficiliora insidiis, auxiliisque a Gallieno missis,
plurimos eorum Athenienses occiderunt: & ad Nes-
sum alios ter mille prostrauerunt.
Msr. de til-
lemont
glaubet, es sey hier der Fluß Nessus in
Thracien gemeynet, es ist aber leichter von der Stadt
Naissus in Ober-Moesien zu verstehen: daselbst konn-
ten sich Gallienus bey seinem An-Marsch, und die
Heruli, als sie aus Epiro kamen, leichter einander be-
gegnen.
4 vid. not. 1. & 3. syncellvs l. c. Sub idem
tempus Naulobatus, Aerulorum dux, Gallieno Impe-
ratori deditione facta, consularis dignitatis honorem
accepit.
Seit dem finden wir, daß Heruli in der
Römischen Armee gedienet. Dieses ist die Expediti-
on, deren einige andere Römische Historici nur gantz
kurtz gedencken, als victor in Caes. c. 33. Adeo,
ut Thraciam Gothi libere progressi, Macedones,
Achaeosque & Asiae finitima occuparent.
evtro-

[Ende Spaltensatz]
pivs

Fuͤnfftes Buch. Geſchichte der Teutſchen
wandten ſich nach Griechenland. Sie ſtiegen in Attica aus, und gingen in Pelo-
poneſum,
da ſie in Corinth, Argos, Sparta, und durch gantz Achajen, trau-
rige Zeichen ihres Zuges, mit pluͤndern, ſengen, und brennen, anrichteten, ohne
daß ihnen iemand Wiederſtand that. Doch haben ſich die Athenienſer an ſie ge-
waget 2, und, unter Dexippi Anfuͤhrung, ihnen hin und wieder in den engen Paͤſſen
Schlaͤge angebracht. Sie konnten aber doch nicht hindern, daß ſie nicht durch
Boeotien, vollend in Epirum, und ferner in Moeſiam eingedrungen
waͤren 3. Dieſer Dexippus hat die Hiſtorie ſeiner Zeit beſchrieben, davon uns
aber nur wenige Reſte uͤbrig geblieben. trebellivs pollio, iornan-
des,
u. syncellvs, haben ſelbige noch gantz gehabt, aber ſo ſchlecht gebrauchet,
daß wir kaum die rechte Ordnung der Begebenheiten zuſammen bringen koͤnnen.
Am wenigſten finden wir, wo ihre Flotten hingekommen. Gallienus, der eben wie-
der Laelianum, in Gallien zu Felde war, ſahe ſich genoͤthiget, die Waffen gegen
das Illyricum zu wenden, wo die Gefahr taͤglich groͤſſer ward. Er uͤberließ das Com-
mando gegen Gallien ſeinen Generalen, und zog ſelbſt wieder die Gothen, und
Heruler. Wir finden, daß er ſie bey der Stadt Naiſſus in Moeſien geſchlagen.
Er ſcheinet aber auch, ungeachtet ſeines Sieges, gute Bedingungen zum Frie-
den angebothen zu haben, immaſſen der General der Heruler, Naulobatus, ſich ihm
unterworffen, aber dagegen, unter andern auch die Ehre des Conſulats
erhalten 4. Aus den Herulis, die ſich damahls den Roͤmern ergeben, ſchei-
net das Heer gemacht zu ſeyn, das ſeit dem unter den fremden Voͤlckern, die bey

der
[Beginn Spaltensatz] urbibus, muniendisque praefecit: pugnatumque eſt
etrca Pontum, & a Byzantiis ducibus uicti ſunt Bar-
bari. Veneriano item duce, nauali bello Gothi ſu-
perati ſunt; tum ipſe Venerianus militari periit
morte. Atque inde Cyzicum, & Aſiam, deinceps
Achaiam omnem, uaſtauerunt, & ab Athenienſibus,
duce Dexippo, ſcriptore horum temporum, uicti ſunt.
Vnde pulſi, per Epirum, Acarnaniam, Boeotiam,
peruagati ſunt. Gallienus interea, uix excitatus pu-
blicis malis, Gothis, uagantibus per Illyricum, occur-
rit, & fortuito plurimos interemit.
Dieſe ziemlich
verwirrte Erzehlung, wird durch die folgende Anmer-
ckungen mit erlaͤutert werden. Jm uͤbrigen muth-
maſſet Mſr. de tillemont. p. 994. daß dieſes
der Athenaeus ſey, von dem ein Buch von den Krieges-
Geruͤſten, ſo noch nicht gedruckt, vorhanden.
2 syncellvs p. 382. D. Eodem tempore
Aeruli, 500 nauibus uecti, Moeotide palude traiecta,
in Pontum feruntur, & Byzantium, Chryſopolimque
occupant. Ibi, conſertis manibus, nonnihil retro ce-
dere coacti ad fauces usque Ponti Euxini, Hieron
uulgo nuncupatas: poſtero uero die proſperis uenti
flatibus ad Cyzici, Bithyniae inſignis ciuitatis, fretum
primum exſcendunt, Lemnum deinde, & Scyrum in-
ſulae depopulantur: tum in Atticam facta irrupti-
one, Athenas, Corinthum, Spartam, Argos, Acha-
[Spaltenumbruch] iamque uniuerſam, incendio & uaſtitate foedant:

zosimvs
gedencket dieſer Expedition gantz kurtz L. I.
c. 39. Quum autem Scythae Graeciam grauiſſimis da-
mnis adfeciſſent, ipſis etiam Athenis expugnatis,
Gallienus manum cum eis, ad Thraciam usque iam
progreſſis, conſerturus acceſſit.
3 syncellvs p. 382. D. Donec poſitis per loca
difficiliora inſidiis, auxiliisque a Gallieno miſſis,
plurimos eorum Athenienſes occiderunt: & ad Neſ-
ſum alios ter mille proſtrauerunt.
Mſr. de til-
lemont
glaubet, es ſey hier der Fluß Neſſus in
Thracien gemeynet, es iſt aber leichter von der Stadt
Naiſſus in Ober-Moeſien zu verſtehen: daſelbſt konn-
ten ſich Gallienus bey ſeinem An-Marſch, und die
Heruli, als ſie aus Epiro kamen, leichter einander be-
gegnen.
4 vid. not. 1. & 3. syncellvs l. c. Sub idem
tempus Naulobatus, Aerulorum dux, Gallieno Impe-
ratori deditione facta, conſularis dignitatis honorem
accepit.
Seit dem finden wir, daß Heruli in der
Roͤmiſchen Armee gedienet. Dieſes iſt die Expediti-
on, deren einige andere Roͤmiſche Hiſtorici nur gantz
kurtz gedencken, als victor in Caeſ. c. 33. Adeo,
ut Thraciam Gothi libere progreſſi, Macedones,
Achaeosque & Aſiae finitima occuparent.
evtro-

[Ende Spaltensatz]
pivs
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0214" n="180"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fu&#x0364;nfftes Buch. Ge&#x017F;chichte der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
wandten &#x017F;ich nach Griechenland. Sie &#x017F;tiegen in Attica aus, und gingen in <hi rendition="#aq">Pelo-<lb/>
pone&#x017F;um,</hi> da &#x017F;ie in Corinth, <hi rendition="#aq">Argos, Sparta,</hi> und durch gantz Achajen, trau-<lb/>
rige Zeichen ihres Zuges, mit plu&#x0364;ndern, &#x017F;engen, und brennen, anrichteten, ohne<lb/>
daß ihnen iemand Wieder&#x017F;tand that. Doch haben &#x017F;ich die Athenien&#x017F;er an &#x017F;ie ge-<lb/>
waget <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">syncellvs</hi></hi> p. 382. D. <hi rendition="#i">Eodem tempore<lb/>
Aeruli, 500 nauibus uecti, Moeotide palude traiecta,<lb/>
in Pontum feruntur, &amp; Byzantium, Chry&#x017F;opolimque<lb/>
occupant. Ibi, con&#x017F;ertis manibus, nonnihil retro ce-<lb/>
dere coacti ad fauces usque Ponti Euxini, Hieron<lb/>
uulgo nuncupatas: po&#x017F;tero uero die pro&#x017F;peris uenti<lb/>
flatibus ad Cyzici, Bithyniae in&#x017F;ignis ciuitatis, fretum<lb/>
primum ex&#x017F;cendunt, Lemnum deinde, &amp; Scyrum in-<lb/>
&#x017F;ulae depopulantur: tum in Atticam facta irrupti-<lb/>
one, Athenas, Corinthum, Spartam, Argos, Acha-<lb/><cb/>
iamque uniuer&#x017F;am, incendio &amp; ua&#x017F;titate foedant:</hi><lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">zosimvs</hi></hi></hi> gedencket die&#x017F;er Expedition gantz kurtz <hi rendition="#aq">L. I.<lb/>
c. 39. <hi rendition="#i">Quum autem Scythae Graeciam graui&#x017F;&#x017F;imis da-<lb/>
mnis adfeci&#x017F;&#x017F;ent, ip&#x017F;is etiam Athenis expugnatis,<lb/>
Gallienus manum cum eis, ad Thraciam usque iam<lb/>
progre&#x017F;&#x017F;is, con&#x017F;erturus acce&#x017F;&#x017F;it.</hi></hi></note>, und, unter <hi rendition="#aq">Dexippi</hi> Anfu&#x0364;hrung, ihnen hin und wieder in den engen Pa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Schla&#x0364;ge angebracht. Sie konnten aber doch nicht hindern, daß &#x017F;ie nicht durch<lb/>
Boeotien, vollend in <hi rendition="#aq">Epirum,</hi> und ferner in <hi rendition="#aq">Moe&#x017F;iam</hi> eingedrungen<lb/>
wa&#x0364;ren <note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">syncellvs</hi></hi> p. 382. D. <hi rendition="#i">Donec po&#x017F;itis per loca<lb/>
difficiliora in&#x017F;idiis, auxiliisque a Gallieno mi&#x017F;&#x017F;is,<lb/>
plurimos eorum Athenien&#x017F;es occiderunt: &amp; ad Ne&#x017F;-<lb/>
&#x017F;um alios ter mille pro&#x017F;trauerunt.</hi> M&#x017F;r. de <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">til-<lb/>
lemont</hi></hi></hi> glaubet, es &#x017F;ey hier der Fluß <hi rendition="#aq">Ne&#x017F;&#x017F;us</hi> in<lb/>
Thracien gemeynet, es i&#x017F;t aber leichter von der Stadt<lb/><hi rendition="#aq">Nai&#x017F;&#x017F;us</hi> in Ober-Moe&#x017F;ien zu ver&#x017F;tehen: da&#x017F;elb&#x017F;t konn-<lb/>
ten &#x017F;ich <hi rendition="#aq">Gallienus</hi> bey &#x017F;einem An-Mar&#x017F;ch, und die<lb/>
Heruli, als &#x017F;ie aus Epiro kamen, leichter einander be-<lb/>
gegnen.</note>. Die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Dexippus</hi> hat die Hi&#x017F;torie &#x017F;einer Zeit be&#x017F;chrieben, davon uns<lb/>
aber nur wenige Re&#x017F;te u&#x0364;brig geblieben. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">trebellivs pollio, iornan-<lb/>
des,</hi></hi></hi> u. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">syncellvs,</hi></hi></hi> haben &#x017F;elbige noch gantz gehabt, aber &#x017F;o &#x017F;chlecht gebrauchet,<lb/>
daß wir kaum die rechte Ordnung der Begebenheiten zu&#x017F;ammen bringen ko&#x0364;nnen.<lb/>
Am wenig&#x017F;ten finden wir, wo ihre Flotten hingekommen. <hi rendition="#aq">Gallienus,</hi> der eben wie-<lb/>
der <hi rendition="#aq">Laelianum,</hi> in Gallien zu Felde war, &#x017F;ahe &#x017F;ich geno&#x0364;thiget, die Waffen gegen<lb/>
das <hi rendition="#aq">Illyricum</hi> zu wenden, wo die Gefahr ta&#x0364;glich gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er ward. Er u&#x0364;berließ das Com-<lb/>
mando gegen Gallien &#x017F;einen Generalen, und zog &#x017F;elb&#x017F;t wieder die Gothen, und<lb/>
Heruler. Wir finden, daß er &#x017F;ie bey der Stadt <hi rendition="#aq">Nai&#x017F;&#x017F;us</hi> in Moe&#x017F;ien ge&#x017F;chlagen.<lb/>
Er &#x017F;cheinet aber auch, ungeachtet &#x017F;eines Sieges, gute Bedingungen zum Frie-<lb/>
den angebothen zu haben, imma&#x017F;&#x017F;en der General der Heruler, <hi rendition="#aq">Naulobatus,</hi> &#x017F;ich ihm<lb/>
unterworffen, aber dagegen, unter andern auch die Ehre des <hi rendition="#aq">Con&#x017F;ulats</hi><lb/>
erhalten <note xml:id="FN214_04_01" next="#FN214_04_02" place="foot" n="4"><hi rendition="#aq">vid. not. 1. &amp; 3. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">syncellvs</hi></hi> l. c. <hi rendition="#i">Sub idem<lb/>
tempus Naulobatus, Aerulorum dux, Gallieno Impe-<lb/>
ratori deditione facta, con&#x017F;ularis dignitatis honorem<lb/>
accepit.</hi></hi> Seit dem finden wir, daß Heruli in der<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Armee gedienet. Die&#x017F;es i&#x017F;t die Expediti-<lb/>
on, deren einige andere Ro&#x0364;mi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;torici</hi> nur gantz<lb/>
kurtz gedencken, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">victor</hi></hi> in Cae&#x017F;. c. 33. <hi rendition="#i">Adeo,<lb/>
ut Thraciam Gothi libere progre&#x017F;&#x017F;i, Macedones,<lb/>
Achaeosque &amp; A&#x017F;iae finitima occuparent.</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evtro-</hi></hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">pivs</hi></hi></hi></fw><cb type="end"/>
</note>. Aus den <hi rendition="#aq">Herulis,</hi> die &#x017F;ich damahls den Ro&#x0364;mern ergeben, &#x017F;chei-<lb/>
net das Heer gemacht zu &#x017F;eyn, das &#x017F;eit dem unter den fremden Vo&#x0364;lckern, die bey<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/><note xml:id="FN213_01_02" prev="#FN213_01_01" place="foot" n="1"><cb type="start"/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">urbibus, muniendisque praefecit: pugnatumque e&#x017F;t<lb/>
etrca Pontum, &amp; a Byzantiis ducibus uicti &#x017F;unt Bar-<lb/>
bari. Veneriano item duce, nauali bello Gothi &#x017F;u-<lb/>
perati &#x017F;unt; tum ip&#x017F;e Venerianus militari periit<lb/>
morte. Atque inde Cyzicum, &amp; A&#x017F;iam, deinceps<lb/>
Achaiam omnem, ua&#x017F;tauerunt, &amp; ab Athenien&#x017F;ibus,<lb/>
duce Dexippo, &#x017F;criptore horum temporum, uicti &#x017F;unt.<lb/>
Vnde pul&#x017F;i, per Epirum, Acarnaniam, Boeotiam,<lb/>
peruagati &#x017F;unt. Gallienus interea, uix excitatus pu-<lb/>
blicis malis, Gothis, uagantibus per Illyricum, occur-<lb/>
rit, &amp; fortuito plurimos interemit.</hi></hi> Die&#x017F;e ziemlich<lb/>
verwirrte Erzehlung, wird durch die folgende Anmer-<lb/>
ckungen mit erla&#x0364;utert werden. Jm u&#x0364;brigen muth-<lb/>
ma&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#aq">M&#x017F;r. de <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">tillemont.</hi></hi> p.</hi> 994. daß die&#x017F;es<lb/>
der <hi rendition="#aq">Athenaeus</hi> &#x017F;ey, von dem ein Buch von den Krieges-<lb/>
Geru&#x0364;&#x017F;ten, &#x017F;o noch nicht gedruckt, vorhanden.<note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0214] Fuͤnfftes Buch. Geſchichte der Teutſchen wandten ſich nach Griechenland. Sie ſtiegen in Attica aus, und gingen in Pelo- poneſum, da ſie in Corinth, Argos, Sparta, und durch gantz Achajen, trau- rige Zeichen ihres Zuges, mit pluͤndern, ſengen, und brennen, anrichteten, ohne daß ihnen iemand Wiederſtand that. Doch haben ſich die Athenienſer an ſie ge- waget 2, und, unter Dexippi Anfuͤhrung, ihnen hin und wieder in den engen Paͤſſen Schlaͤge angebracht. Sie konnten aber doch nicht hindern, daß ſie nicht durch Boeotien, vollend in Epirum, und ferner in Moeſiam eingedrungen waͤren 3. Dieſer Dexippus hat die Hiſtorie ſeiner Zeit beſchrieben, davon uns aber nur wenige Reſte uͤbrig geblieben. trebellivs pollio, iornan- des, u. syncellvs, haben ſelbige noch gantz gehabt, aber ſo ſchlecht gebrauchet, daß wir kaum die rechte Ordnung der Begebenheiten zuſammen bringen koͤnnen. Am wenigſten finden wir, wo ihre Flotten hingekommen. Gallienus, der eben wie- der Laelianum, in Gallien zu Felde war, ſahe ſich genoͤthiget, die Waffen gegen das Illyricum zu wenden, wo die Gefahr taͤglich groͤſſer ward. Er uͤberließ das Com- mando gegen Gallien ſeinen Generalen, und zog ſelbſt wieder die Gothen, und Heruler. Wir finden, daß er ſie bey der Stadt Naiſſus in Moeſien geſchlagen. Er ſcheinet aber auch, ungeachtet ſeines Sieges, gute Bedingungen zum Frie- den angebothen zu haben, immaſſen der General der Heruler, Naulobatus, ſich ihm unterworffen, aber dagegen, unter andern auch die Ehre des Conſulats erhalten 4. Aus den Herulis, die ſich damahls den Roͤmern ergeben, ſchei- net das Heer gemacht zu ſeyn, das ſeit dem unter den fremden Voͤlckern, die bey der 1 2 syncellvs p. 382. D. Eodem tempore Aeruli, 500 nauibus uecti, Moeotide palude traiecta, in Pontum feruntur, & Byzantium, Chryſopolimque occupant. Ibi, conſertis manibus, nonnihil retro ce- dere coacti ad fauces usque Ponti Euxini, Hieron uulgo nuncupatas: poſtero uero die proſperis uenti flatibus ad Cyzici, Bithyniae inſignis ciuitatis, fretum primum exſcendunt, Lemnum deinde, & Scyrum in- ſulae depopulantur: tum in Atticam facta irrupti- one, Athenas, Corinthum, Spartam, Argos, Acha- iamque uniuerſam, incendio & uaſtitate foedant: zosimvs gedencket dieſer Expedition gantz kurtz L. I. c. 39. Quum autem Scythae Graeciam grauiſſimis da- mnis adfeciſſent, ipſis etiam Athenis expugnatis, Gallienus manum cum eis, ad Thraciam usque iam progreſſis, conſerturus acceſſit. 3 syncellvs p. 382. D. Donec poſitis per loca difficiliora inſidiis, auxiliisque a Gallieno miſſis, plurimos eorum Athenienſes occiderunt: & ad Neſ- ſum alios ter mille proſtrauerunt. Mſr. de til- lemont glaubet, es ſey hier der Fluß Neſſus in Thracien gemeynet, es iſt aber leichter von der Stadt Naiſſus in Ober-Moeſien zu verſtehen: daſelbſt konn- ten ſich Gallienus bey ſeinem An-Marſch, und die Heruli, als ſie aus Epiro kamen, leichter einander be- gegnen. 4 vid. not. 1. & 3. syncellvs l. c. Sub idem tempus Naulobatus, Aerulorum dux, Gallieno Impe- ratori deditione facta, conſularis dignitatis honorem accepit. Seit dem finden wir, daß Heruli in der Roͤmiſchen Armee gedienet. Dieſes iſt die Expediti- on, deren einige andere Roͤmiſche Hiſtorici nur gantz kurtz gedencken, als victor in Caeſ. c. 33. Adeo, ut Thraciam Gothi libere progreſſi, Macedones, Achaeosque & Aſiae finitima occuparent. evtro- pivs 1 urbibus, muniendisque praefecit: pugnatumque eſt etrca Pontum, & a Byzantiis ducibus uicti ſunt Bar- bari. Veneriano item duce, nauali bello Gothi ſu- perati ſunt; tum ipſe Venerianus militari periit morte. Atque inde Cyzicum, & Aſiam, deinceps Achaiam omnem, uaſtauerunt, & ab Athenienſibus, duce Dexippo, ſcriptore horum temporum, uicti ſunt. Vnde pulſi, per Epirum, Acarnaniam, Boeotiam, peruagati ſunt. Gallienus interea, uix excitatus pu- blicis malis, Gothis, uagantibus per Illyricum, occur- rit, & fortuito plurimos interemit. Dieſe ziemlich verwirrte Erzehlung, wird durch die folgende Anmer- ckungen mit erlaͤutert werden. Jm uͤbrigen muth- maſſet Mſr. de tillemont. p. 994. daß dieſes der Athenaeus ſey, von dem ein Buch von den Krieges- Geruͤſten, ſo noch nicht gedruckt, vorhanden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/214
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/214>, abgerufen am 17.05.2024.