Hubbard macht dazu die Glosse: "Wie in den 10 Jahren 1834--43, so waren in 1844--53 Schwankungen im Gold der Bank in jedem Fall begleitet von einer Zunahme oder Abnahme des leihbaren Werthes des auf Diskonto vorgeschossnen Geldes; und andrerseits zeigen die Aenderungen in den Waarenpreisen des Inlandes eine vollständige Unabhängigkeit von der Masse der Cirkulation, wie sie sich in den Goldschwankungen der Bank von England zeigt." (Bank Acts Report, 1857. II. p. 290 u. 291.)
Da die Nachfrage und Zufuhr von Waaren deren Marktpreise regulirt, wird hier klar, wie falsch Overstone's Identifikation der Nachfrage nach leihbarem Geldkapital (oder vielmehr der Ab- weichungen der Zufuhr davon) wie sie sich in der Diskontorate ausdrückt, und der Nachfrage nach wirklichem "Kapital." Die Behauptung, dass die Waarenpreise durch die Schwankungen im Betrag der Currency regulirt sind, versteckt sich jetzt unter der Phrase, dass die Schwankungen der Diskontorate Schwankungen in der Nachfrage nach wirklichem stofflichen Kapital ausdrücken, im Unterschied vom Geldkapital. Wir haben gesehn, wie sowohl Norman wie Overstone dies in der That vor demselben Ausschuss behaupteten, und zu welchen lahmen Ausflüchten namentlich letz- terer dabei gedrängt wurde, bis er schliesslich ganz fest sass. (Kapitel XXVI.) Es ist in der That die alte Flause, dass die Aenderungen in der Masse des vorhandnen Goldes, indem sie die Menge des Umlaufsmittels im Lande vermehren oder vermindern, innerhalb dieses Landes die Waarenpreise steigern oder senken müssten. Wird Gold ausgeführt, so müssen nach dieser Currency- Theorie die Preise der Waaren steigen in dem Lande, wohin das Gold geht, und damit der Werth der Exporte des Gold ausführenden Landes auf dem Markt des Gold einführenden; der Werth der Ex- porte des letzteren auf dem Markt des ersteren würde dagegen fallen, während er stiege in ihrem Ursprungsland, wohin das Gold geht. In der That aber steigert die Verminderung der Goldmenge nur den Zinsfuss, während ihre Vermehrung ihn senkt; und kämen diese Schwankungen des Zinsfusses nicht in Rechnung bei Fest- stellung der Kostpreise, oder bei der Bestimmung von Nachfrage und Angebot, so würden sie die Waarenpreise gänzlich unberührt lassen. --
Im selben Bericht spricht sich N. Alexander, Chef eines grossen Hauses im indischen Geschäft, folgendermaßen aus über den starken Abfluss von Silber nach Indien und China um die Mitte der 50 er Jahre, in Folge theils des chinesischen Bürgerkriegs, der dem
Hubbard macht dazu die Glosse: „Wie in den 10 Jahren 1834—43, so waren in 1844—53 Schwankungen im Gold der Bank in jedem Fall begleitet von einer Zunahme oder Abnahme des leihbaren Werthes des auf Diskonto vorgeschossnen Geldes; und andrerseits zeigen die Aenderungen in den Waarenpreisen des Inlandes eine vollständige Unabhängigkeit von der Masse der Cirkulation, wie sie sich in den Goldschwankungen der Bank von England zeigt.“ (Bank Acts Report, 1857. II. p. 290 u. 291.)
Da die Nachfrage und Zufuhr von Waaren deren Marktpreise regulirt, wird hier klar, wie falsch Overstone’s Identifikation der Nachfrage nach leihbarem Geldkapital (oder vielmehr der Ab- weichungen der Zufuhr davon) wie sie sich in der Diskontorate ausdrückt, und der Nachfrage nach wirklichem „Kapital.“ Die Behauptung, dass die Waarenpreise durch die Schwankungen im Betrag der Currency regulirt sind, versteckt sich jetzt unter der Phrase, dass die Schwankungen der Diskontorate Schwankungen in der Nachfrage nach wirklichem stofflichen Kapital ausdrücken, im Unterschied vom Geldkapital. Wir haben gesehn, wie sowohl Norman wie Overstone dies in der That vor demselben Ausschuss behaupteten, und zu welchen lahmen Ausflüchten namentlich letz- terer dabei gedrängt wurde, bis er schliesslich ganz fest sass. (Kapitel XXVI.) Es ist in der That die alte Flause, dass die Aenderungen in der Masse des vorhandnen Goldes, indem sie die Menge des Umlaufsmittels im Lande vermehren oder vermindern, innerhalb dieses Landes die Waarenpreise steigern oder senken müssten. Wird Gold ausgeführt, so müssen nach dieser Currency- Theorie die Preise der Waaren steigen in dem Lande, wohin das Gold geht, und damit der Werth der Exporte des Gold ausführenden Landes auf dem Markt des Gold einführenden; der Werth der Ex- porte des letzteren auf dem Markt des ersteren würde dagegen fallen, während er stiege in ihrem Ursprungsland, wohin das Gold geht. In der That aber steigert die Verminderung der Goldmenge nur den Zinsfuss, während ihre Vermehrung ihn senkt; und kämen diese Schwankungen des Zinsfusses nicht in Rechnung bei Fest- stellung der Kostpreise, oder bei der Bestimmung von Nachfrage und Angebot, so würden sie die Waarenpreise gänzlich unberührt lassen. —
Im selben Bericht spricht sich N. Alexander, Chef eines grossen Hauses im indischen Geschäft, folgendermaßen aus über den starken Abfluss von Silber nach Indien und China um die Mitte der 50 er Jahre, in Folge theils des chinesischen Bürgerkriegs, der dem
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Hubbard macht dazu die Glosse: „Wie in den 10 Jahren 1834—43,
so waren in 1844—53 Schwankungen im Gold der Bank in jedem
Fall begleitet von einer Zunahme oder Abnahme des leihbaren
Werthes des auf Diskonto vorgeschossnen Geldes; und andrerseits
zeigen die Aenderungen in den Waarenpreisen des Inlandes eine
vollständige Unabhängigkeit von der Masse der Cirkulation, wie
sie sich in den Goldschwankungen der Bank von England zeigt.“
(Bank Acts Report, 1857. II. p. 290 u. 291.)
Da die Nachfrage und Zufuhr von Waaren deren Marktpreise
regulirt, wird hier klar, wie falsch Overstone’s Identifikation der
Nachfrage nach leihbarem Geldkapital (oder vielmehr der Ab-
weichungen der Zufuhr davon) wie sie sich in der Diskontorate
ausdrückt, und der Nachfrage nach wirklichem „Kapital.“ Die
Behauptung, dass die Waarenpreise durch die Schwankungen im
Betrag der Currency regulirt sind, versteckt sich jetzt unter der
Phrase, dass die Schwankungen der Diskontorate Schwankungen in
der Nachfrage nach wirklichem stofflichen Kapital ausdrücken, im
Unterschied vom Geldkapital. Wir haben gesehn, wie sowohl
Norman wie Overstone dies in der That vor demselben Ausschuss
behaupteten, und zu welchen lahmen Ausflüchten namentlich letz-
terer dabei gedrängt wurde, bis er schliesslich ganz fest sass.
(Kapitel XXVI.) Es ist in der That die alte Flause, dass die
Aenderungen in der Masse des vorhandnen Goldes, indem sie die
Menge des Umlaufsmittels im Lande vermehren oder vermindern,
innerhalb dieses Landes die Waarenpreise steigern oder senken
müssten. Wird Gold ausgeführt, so müssen nach dieser Currency-
Theorie die Preise der Waaren steigen in dem Lande, wohin das
Gold geht, und damit der Werth der Exporte des Gold ausführenden
Landes auf dem Markt des Gold einführenden; der Werth der Ex-
porte des letzteren auf dem Markt des ersteren würde dagegen fallen,
während er stiege in ihrem Ursprungsland, wohin das Gold geht.
In der That aber steigert die Verminderung der Goldmenge nur
den Zinsfuss, während ihre Vermehrung ihn senkt; und kämen
diese Schwankungen des Zinsfusses nicht in Rechnung bei Fest-
stellung der Kostpreise, oder bei der Bestimmung von Nachfrage
und Angebot, so würden sie die Waarenpreise gänzlich unberührt
lassen. —
Im selben Bericht spricht sich N. Alexander, Chef eines grossen
Hauses im indischen Geschäft, folgendermaßen aus über den starken
Abfluss von Silber nach Indien und China um die Mitte der
50 er Jahre, in Folge theils des chinesischen Bürgerkriegs, der dem
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/99>, abgerufen am 22.11.2024.
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