Absatz englischer Gewebe in China Einhalt that, theils der Seiden- würmer-Krankheit in Europa, die die italienische und französische Seidenzucht stark einschränkte:
"4337. Ist der Abfluss nach China oder nach Indien? -- Sie schicken das Silber nach Indien, und mit einem guten Theil davon kaufen Sie Opium, das alles nach China geht um Fonds zu bilden zum Einkauf für Seide; und der Stand der Märkte in Indien (trotz der Akkumulation von Silber dort) macht es profitlicher für den Kaufmann, Silber hinzuschicken, als Gewebe oder andre brittische Fabrikate. -- 4338. Fand nicht ein grosser Abfluss aus Frankreich statt, wodurch wir das Silber bekamen? -- Jawohl, ein sehr grosser. -- 4344. Statt Seide von Frankreich und Italien einzuführen, schicken wir sie in grossen Quantitäten hin, sowohl bengalische wie chinesische."
Also wurden nach Asien Silber -- das Geldmetall dieses Welt- theils -- geschickt statt Waare, nicht weil die Preise dieser Waaren gestiegen waren in dem Land, das sie producirt (England), sondern gefallen -- gefallen durch Ueberimport -- in dem Land, wohin es sie importirt; obgleich dies Silber von England aus Frankreich bezogen, und theilweise mit Gold bezahlt werden musste. Nach der Currency-Theorie hätten bei solchem Import die Preise in England fallen und in Indien und China steigen müssen.
Ein andres Beispiel. Vor dem Ausschuss der Lords (C.D. 1848/1857) sagt Wylie, einer der ersten Liverpooler Kaufleute, aus wie folgt: "1994. Ende 1845 gab es kein lohnenderes Geschäft und keins, das so grosse Profite abwarf [als die Baumwollspinnerei]. Der Baumwollvorrath war gross und gute brauchbare Baumwolle war zu 4 d. das Pfund zu haben, und von solcher Baumwolle konnte gut secunda mule twist No. 40 gesponnen werden mit einer Aus- lage ebenfalls von 4 d., etwa zu 8 d. Gesammtauslage für den Spinner. Dieses Garn wurde in grossen Massen verkauft im Sep- tember und Oktober 1845, und ebenso grosse Lieferungskontrakte abgeschlossen, zu 101/2 und 111/2 d pro Lb, und in einigen Fällen haben die Spinner einen Profit realisirt, der dem Einkaufspreis der Baumwolle gleichkam. -- 1996. Das Geschäft blieb lohnend bis Anfang 1846. -- 2000. Am 3. März 1844 war der Baumwoll- vorrath [627042 Ballen] mehr als das doppelte von dem, was er heute [am 7. März 1848, wo er 301070 Ballen war], und den- noch war der Preis 11/4 d. per Lb theurer." [61/4 d. gegen 5 d.] Gleich- zeitig war Garn--gut secunda mule twist No. 40--von 111/2--12 d. ge- fallen auf 91/2 d. im Oktober, und 73/4 d. Ende Decbr. 1847; es wurde
Absatz englischer Gewebe in China Einhalt that, theils der Seiden- würmer-Krankheit in Europa, die die italienische und französische Seidenzucht stark einschränkte:
„4337. Ist der Abfluss nach China oder nach Indien? — Sie schicken das Silber nach Indien, und mit einem guten Theil davon kaufen Sie Opium, das alles nach China geht um Fonds zu bilden zum Einkauf für Seide; und der Stand der Märkte in Indien (trotz der Akkumulation von Silber dort) macht es profitlicher für den Kaufmann, Silber hinzuschicken, als Gewebe oder andre brittische Fabrikate. — 4338. Fand nicht ein grosser Abfluss aus Frankreich statt, wodurch wir das Silber bekamen? — Jawohl, ein sehr grosser. — 4344. Statt Seide von Frankreich und Italien einzuführen, schicken wir sie in grossen Quantitäten hin, sowohl bengalische wie chinesische.“
Also wurden nach Asien Silber — das Geldmetall dieses Welt- theils — geschickt statt Waare, nicht weil die Preise dieser Waaren gestiegen waren in dem Land, das sie producirt (England), sondern gefallen — gefallen durch Ueberimport — in dem Land, wohin es sie importirt; obgleich dies Silber von England aus Frankreich bezogen, und theilweise mit Gold bezahlt werden musste. Nach der Currency-Theorie hätten bei solchem Import die Preise in England fallen und in Indien und China steigen müssen.
Ein andres Beispiel. Vor dem Ausschuss der Lords (C.D. 1848/1857) sagt Wylie, einer der ersten Liverpooler Kaufleute, aus wie folgt: „1994. Ende 1845 gab es kein lohnenderes Geschäft und keins, das so grosse Profite abwarf [als die Baumwollspinnerei]. Der Baumwollvorrath war gross und gute brauchbare Baumwolle war zu 4 d. das Pfund zu haben, und von solcher Baumwolle konnte gut secunda mule twist No. 40 gesponnen werden mit einer Aus- lage ebenfalls von 4 d., etwa zu 8 d. Gesammtauslage für den Spinner. Dieses Garn wurde in grossen Massen verkauft im Sep- tember und Oktober 1845, und ebenso grosse Lieferungskontrakte abgeschlossen, zu 10½ und 11½ d pro ℔, und in einigen Fällen haben die Spinner einen Profit realisirt, der dem Einkaufspreis der Baumwolle gleichkam. — 1996. Das Geschäft blieb lohnend bis Anfang 1846. — 2000. Am 3. März 1844 war der Baumwoll- vorrath [627042 Ballen] mehr als das doppelte von dem, was er heute [am 7. März 1848, wo er 301070 Ballen war], und den- noch war der Preis 1¼ d. per ℔ theurer.“ [6¼ d. gegen 5 d.] Gleich- zeitig war Garn—gut secunda mule twist No. 40—von 11½—12 d. ge- fallen auf 9½ d. im Oktober, und 7¾ d. Ende Decbr. 1847; es wurde
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Absatz englischer Gewebe in China Einhalt that, theils der Seiden-
würmer-Krankheit in Europa, die die italienische und französische
Seidenzucht stark einschränkte:
„4337. Ist der Abfluss nach China oder nach Indien? — Sie
schicken das Silber nach Indien, und mit einem guten Theil davon
kaufen Sie Opium, das alles nach China geht um Fonds zu bilden
zum Einkauf für Seide; und der Stand der Märkte in Indien (trotz
der Akkumulation von Silber dort) macht es profitlicher für den
Kaufmann, Silber hinzuschicken, als Gewebe oder andre brittische
Fabrikate. — 4338. Fand nicht ein grosser Abfluss aus Frankreich
statt, wodurch wir das Silber bekamen? — Jawohl, ein sehr grosser.
— 4344. Statt Seide von Frankreich und Italien einzuführen,
schicken wir sie in grossen Quantitäten hin, sowohl bengalische
wie chinesische.“
Also wurden nach Asien Silber — das Geldmetall dieses Welt-
theils — geschickt statt Waare, nicht weil die Preise dieser Waaren
gestiegen waren in dem Land, das sie producirt (England), sondern
gefallen — gefallen durch Ueberimport — in dem Land, wohin
es sie importirt; obgleich dies Silber von England aus Frankreich
bezogen, und theilweise mit Gold bezahlt werden musste. Nach der
Currency-Theorie hätten bei solchem Import die Preise in England
fallen und in Indien und China steigen müssen.
Ein andres Beispiel. Vor dem Ausschuss der Lords (C.D. 1848/1857)
sagt Wylie, einer der ersten Liverpooler Kaufleute, aus wie folgt:
„1994. Ende 1845 gab es kein lohnenderes Geschäft und keins,
das so grosse Profite abwarf [als die Baumwollspinnerei]. Der
Baumwollvorrath war gross und gute brauchbare Baumwolle war
zu 4 d. das Pfund zu haben, und von solcher Baumwolle konnte
gut secunda mule twist No. 40 gesponnen werden mit einer Aus-
lage ebenfalls von 4 d., etwa zu 8 d. Gesammtauslage für den
Spinner. Dieses Garn wurde in grossen Massen verkauft im Sep-
tember und Oktober 1845, und ebenso grosse Lieferungskontrakte
abgeschlossen, zu 10½ und 11½ d pro ℔, und in einigen Fällen
haben die Spinner einen Profit realisirt, der dem Einkaufspreis der
Baumwolle gleichkam. — 1996. Das Geschäft blieb lohnend bis
Anfang 1846. — 2000. Am 3. März 1844 war der Baumwoll-
vorrath [627042 Ballen] mehr als das doppelte von dem, was er
heute [am 7. März 1848, wo er 301070 Ballen war], und den-
noch war der Preis 1¼ d. per ℔ theurer.“ [6¼ d. gegen 5 d.] Gleich-
zeitig war Garn—gut secunda mule twist No. 40—von 11½—12 d. ge-
fallen auf 9½ d. im Oktober, und 7¾ d. Ende Decbr. 1847; es wurde
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/100>, abgerufen am 22.11.2024.
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