(B. A. 1858, p. I. II.). Die Gesammtsumme der cirkulirenden Bank- noten hat also von 1844 bis 1857 positiv abgenommen, obgleich der durch Ausfuhr und Einfuhr nachgewiesene Geschäftsverkehr sich mehr als verdoppelt hatte. Die kleinern Banknoten von 5 £ und 10 £ nahmen zu, wie die Liste zeigt, von £ 9263000 in 1844 auf £ 10659000 in 1857. Und dies gleichzeitig mit der gerade damals so starken Vermehrung der Goldcirkulation. Dagegen Abnahme der Noten von höhern Beträgen (von 200--1000 £) von £ 5865000 in 1852, auf £ 3241000 in 1857. Also Abnahme von mehr als 21/2 Mill. £. Dies wird erklärt wie folgt: "Am 8. Juni 1854 liessen die Privat- bankiers von London die Aktienbanken an der Einrichtung des Clearing House theilnehmen, und bald darauf wurde das schliess- liche clearing in der Bank von England eingerichtet. Die täg- lichen Saldirungen werden erledigt durch Ueberschreibung auf den Kontos, die die verschiednen Banken in der Bank von England halten. Durch Einführung dieses Systems sind die Noten von hohem Betrag, deren sich die Banken früher zur Ausgleichung ihrer gegenseitigen Rechnungen bedienten, überflüssig geworden." (B. A. 1858, p. V.)
Wie sehr der Gebrauch des Geldes im Grosshandel auf ein ge- ringes Minimum reducirt ist, darüber vgl. die Tabelle, die Buch I, Kap. III, Note 103 abgedruckt, und die dem Bankausschuss ge- liefert wurde von Morrison Dillon & Co., einem der grössten der- jenigen Londoner Häuser, wo ein Kleinhändler seinen ganzen Vor- rath von Waaren aller Art einkaufen kann.
Nach der Aussage vou W. Newmarch vor dem B. A. 1857 No. 1741 trugen auch noch andre Umstände zur Ersparung von Cirkulationsmitteln bei: das Penny-Briefporto, die Eisenbahnen, die Telegraphen, kurz die verbesserten Verkehrsmittel; sodass England jetzt bei ungefähr derselben Banknotencirkulation ein fünf bis sechsmal so grosses Geschäft machen kann. Dies sei aber auch wesentlich der Ausschaltung der Noten von mehr als £ 10.
[Tabelle]
(B. A. 1858, p. I. II.). Die Gesammtsumme der cirkulirenden Bank- noten hat also von 1844 bis 1857 positiv abgenommen, obgleich der durch Ausfuhr und Einfuhr nachgewiesene Geschäftsverkehr sich mehr als verdoppelt hatte. Die kleinern Banknoten von 5 £ und 10 £ nahmen zu, wie die Liste zeigt, von £ 9263000 in 1844 auf £ 10659000 in 1857. Und dies gleichzeitig mit der gerade damals so starken Vermehrung der Goldcirkulation. Dagegen Abnahme der Noten von höhern Beträgen (von 200—1000 £) von £ 5865000 in 1852, auf £ 3241000 in 1857. Also Abnahme von mehr als 2½ Mill. £. Dies wird erklärt wie folgt: „Am 8. Juni 1854 liessen die Privat- bankiers von London die Aktienbanken an der Einrichtung des Clearing House theilnehmen, und bald darauf wurde das schliess- liche clearing in der Bank von England eingerichtet. Die täg- lichen Saldirungen werden erledigt durch Ueberschreibung auf den Kontos, die die verschiednen Banken in der Bank von England halten. Durch Einführung dieses Systems sind die Noten von hohem Betrag, deren sich die Banken früher zur Ausgleichung ihrer gegenseitigen Rechnungen bedienten, überflüssig geworden.“ (B. A. 1858, p. V.)
Wie sehr der Gebrauch des Geldes im Grosshandel auf ein ge- ringes Minimum reducirt ist, darüber vgl. die Tabelle, die Buch I, Kap. III, Note 103 abgedruckt, und die dem Bankausschuss ge- liefert wurde von Morrison Dillon & Co., einem der grössten der- jenigen Londoner Häuser, wo ein Kleinhändler seinen ganzen Vor- rath von Waaren aller Art einkaufen kann.
Nach der Aussage vou W. Newmarch vor dem B. A. 1857 No. 1741 trugen auch noch andre Umstände zur Ersparung von Cirkulationsmitteln bei: das Penny-Briefporto, die Eisenbahnen, die Telegraphen, kurz die verbesserten Verkehrsmittel; sodass England jetzt bei ungefähr derselben Banknotencirkulation ein fünf bis sechsmal so grosses Geschäft machen kann. Dies sei aber auch wesentlich der Ausschaltung der Noten von mehr als £ 10.
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(B. A. 1858, p. I. II.). Die Gesammtsumme der cirkulirenden Bank-
noten hat also von 1844 bis 1857 positiv abgenommen, obgleich der
durch Ausfuhr und Einfuhr nachgewiesene Geschäftsverkehr sich mehr
als verdoppelt hatte. Die kleinern Banknoten von 5 £ und 10 £
nahmen zu, wie die Liste zeigt, von £ 9263000 in 1844 auf £ 10659000
in 1857. Und dies gleichzeitig mit der gerade damals so starken
Vermehrung der Goldcirkulation. Dagegen Abnahme der Noten
von höhern Beträgen (von 200—1000 £) von £ 5865000 in 1852,
auf £ 3241000 in 1857. Also Abnahme von mehr als 2½ Mill. £.
Dies wird erklärt wie folgt: „Am 8. Juni 1854 liessen die Privat-
bankiers von London die Aktienbanken an der Einrichtung des
Clearing House theilnehmen, und bald darauf wurde das schliess-
liche clearing in der Bank von England eingerichtet. Die täg-
lichen Saldirungen werden erledigt durch Ueberschreibung auf den
Kontos, die die verschiednen Banken in der Bank von England
halten. Durch Einführung dieses Systems sind die Noten von
hohem Betrag, deren sich die Banken früher zur Ausgleichung
ihrer gegenseitigen Rechnungen bedienten, überflüssig geworden.“
(B. A. 1858, p. V.)
Wie sehr der Gebrauch des Geldes im Grosshandel auf ein ge-
ringes Minimum reducirt ist, darüber vgl. die Tabelle, die Buch I,
Kap. III, Note 103 abgedruckt, und die dem Bankausschuss ge-
liefert wurde von Morrison Dillon & Co., einem der grössten der-
jenigen Londoner Häuser, wo ein Kleinhändler seinen ganzen Vor-
rath von Waaren aller Art einkaufen kann.
Nach der Aussage vou W. Newmarch vor dem B. A. 1857
No. 1741 trugen auch noch andre Umstände zur Ersparung von
Cirkulationsmitteln bei: das Penny-Briefporto, die Eisenbahnen, die
Telegraphen, kurz die verbesserten Verkehrsmittel; sodass England
jetzt bei ungefähr derselben Banknotencirkulation ein fünf bis
sechsmal so grosses Geschäft machen kann. Dies sei aber auch
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/70>, abgerufen am 24.11.2024.
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