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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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ist nur der Vorläufer der organischen Schöpfungen, die diese Be-
dingungen der kapitalistischen Produktion im modernen Bankwesen
herstellen, das einerseits das Wucherkapital seines Monopols be-
raubt, indem es alle todtliegenden Geldreserven koncentrirt und
auf den Geldmarkt wirft, andrerseits das Monopol der edlen Me-
talle selbst durch Schöpfung des Kreditgelds beschränkt.

Ebenso wie hier bei Child, wird man in allen Schriften über
Bankwesen in England im letzten Drittel des 17. und Anfang des
18. Jahrhunderts den Gegensatz gegen den Wucher finden, die
Forderung der Emancipation des Handels und der Industrie wie
des Staats vom Wucher. Zugleich kolossale Illusionen über die
Wunderwirkung des Kredits, der Entmonopolisirung der edlen Me-
talle, ihren Ersatz durch Papier etc. Der Schotte William Patterson,
Stifter der Bank v. E. und der Bank von Schottland, ist durchaus
Law der Erste.

Gegen die B. v. E. "erhoben alle Goldschmiede und Pfandver-
leiher ein Wuthgeheul." (Macaulay, History of England. IV. p. 499.)
-- "In den ersten 10 Jahren hatte die Bank mit grossen Schwierig-
keiten zu kämpfen; grosse Feindschaft von aussen; ihre Noten
wurden nur weit unter dem Nominalwerth angenommen ... die
Goldschmiede (in deren Händen der Handel mit den edlen Metallen
zur Basis eines primitiven Bankgeschäfts diente) intriguirten be-
deutend gegen die Bank, weil durch diese ihr Geschäft vermindert,
ihr Diskonto herabgedrückt wurde, und ihre Geschäfte mit der
Regierung in die Hände dieser Gegnerin gekommen waren." (J.
Francis, l. c. p. 73.)

Schon vor der Stiftung der B. v. E. entstand 1683 der Plan
einer National Bank of Credit, deren Zweck u. a. war: "dass Ge-
schäftsleute, wenn sie eine beträchtliche Menge Waaren besitzen,
durch Unterstützung dieser Bank ihre Waaren deponiren und auf
ihre festliegenden Vorräthe einen Kredit aufnehmen, ihre Ange-
stellten beschäftigen, und ihr Geschäft vermehren können, bis sie
einen guten Markt finden, statt mit Verlust zu verkaufen." Nach
vielen Mühen wurde diese Bank of Credit errichtet in Devonshire
House in Bishopsgate Street. Sie lieh an Industrielle und Kauf-
leute auf Sicherheit deponirter Waaren 3/4 des Werths derselben
in Wechseln. Um diese Wechsel lauffähig zu machen, wurde in
jedem Geschäftszweig eine Anzahl von Leuten zu einer Gesell-
schaft vereinigt, von der jeder Besitzer solcher Wechsel Waaren
dagegen mit derselben Leichtigkeit erhalten sollte, als ob er baare
Zahlung offerirte. Die Bank machte keine blühenden Geschäfte.

ist nur der Vorläufer der organischen Schöpfungen, die diese Be-
dingungen der kapitalistischen Produktion im modernen Bankwesen
herstellen, das einerseits das Wucherkapital seines Monopols be-
raubt, indem es alle todtliegenden Geldreserven koncentrirt und
auf den Geldmarkt wirft, andrerseits das Monopol der edlen Me-
talle selbst durch Schöpfung des Kreditgelds beschränkt.

Ebenso wie hier bei Child, wird man in allen Schriften über
Bankwesen in England im letzten Drittel des 17. und Anfang des
18. Jahrhunderts den Gegensatz gegen den Wucher finden, die
Forderung der Emancipation des Handels und der Industrie wie
des Staats vom Wucher. Zugleich kolossale Illusionen über die
Wunderwirkung des Kredits, der Entmonopolisirung der edlen Me-
talle, ihren Ersatz durch Papier etc. Der Schotte William Patterson,
Stifter der Bank v. E. und der Bank von Schottland, ist durchaus
Law der Erste.

Gegen die B. v. E. „erhoben alle Goldschmiede und Pfandver-
leiher ein Wuthgeheul.“ (Macaulay, History of England. IV. p. 499.)
— „In den ersten 10 Jahren hatte die Bank mit grossen Schwierig-
keiten zu kämpfen; grosse Feindschaft von aussen; ihre Noten
wurden nur weit unter dem Nominalwerth angenommen … die
Goldschmiede (in deren Händen der Handel mit den edlen Metallen
zur Basis eines primitiven Bankgeschäfts diente) intriguirten be-
deutend gegen die Bank, weil durch diese ihr Geschäft vermindert,
ihr Diskonto herabgedrückt wurde, und ihre Geschäfte mit der
Regierung in die Hände dieser Gegnerin gekommen waren.“ (J.
Francis, l. c. p. 73.)

Schon vor der Stiftung der B. v. E. entstand 1683 der Plan
einer National Bank of Credit, deren Zweck u. a. war: „dass Ge-
schäftsleute, wenn sie eine beträchtliche Menge Waaren besitzen,
durch Unterstützung dieser Bank ihre Waaren deponiren und auf
ihre festliegenden Vorräthe einen Kredit aufnehmen, ihre Ange-
stellten beschäftigen, und ihr Geschäft vermehren können, bis sie
einen guten Markt finden, statt mit Verlust zu verkaufen.“ Nach
vielen Mühen wurde diese Bank of Credit errichtet in Devonshire
House in Bishopsgate Street. Sie lieh an Industrielle und Kauf-
leute auf Sicherheit deponirter Waaren ¾ des Werths derselben
in Wechseln. Um diese Wechsel lauffähig zu machen, wurde in
jedem Geschäftszweig eine Anzahl von Leuten zu einer Gesell-
schaft vereinigt, von der jeder Besitzer solcher Wechsel Waaren
dagegen mit derselben Leichtigkeit erhalten sollte, als ob er baare
Zahlung offerirte. Die Bank machte keine blühenden Geschäfte.

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[143/0152] ist nur der Vorläufer der organischen Schöpfungen, die diese Be- dingungen der kapitalistischen Produktion im modernen Bankwesen herstellen, das einerseits das Wucherkapital seines Monopols be- raubt, indem es alle todtliegenden Geldreserven koncentrirt und auf den Geldmarkt wirft, andrerseits das Monopol der edlen Me- talle selbst durch Schöpfung des Kreditgelds beschränkt. Ebenso wie hier bei Child, wird man in allen Schriften über Bankwesen in England im letzten Drittel des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts den Gegensatz gegen den Wucher finden, die Forderung der Emancipation des Handels und der Industrie wie des Staats vom Wucher. Zugleich kolossale Illusionen über die Wunderwirkung des Kredits, der Entmonopolisirung der edlen Me- talle, ihren Ersatz durch Papier etc. Der Schotte William Patterson, Stifter der Bank v. E. und der Bank von Schottland, ist durchaus Law der Erste. Gegen die B. v. E. „erhoben alle Goldschmiede und Pfandver- leiher ein Wuthgeheul.“ (Macaulay, History of England. IV. p. 499.) — „In den ersten 10 Jahren hatte die Bank mit grossen Schwierig- keiten zu kämpfen; grosse Feindschaft von aussen; ihre Noten wurden nur weit unter dem Nominalwerth angenommen … die Goldschmiede (in deren Händen der Handel mit den edlen Metallen zur Basis eines primitiven Bankgeschäfts diente) intriguirten be- deutend gegen die Bank, weil durch diese ihr Geschäft vermindert, ihr Diskonto herabgedrückt wurde, und ihre Geschäfte mit der Regierung in die Hände dieser Gegnerin gekommen waren.“ (J. Francis, l. c. p. 73.) Schon vor der Stiftung der B. v. E. entstand 1683 der Plan einer National Bank of Credit, deren Zweck u. a. war: „dass Ge- schäftsleute, wenn sie eine beträchtliche Menge Waaren besitzen, durch Unterstützung dieser Bank ihre Waaren deponiren und auf ihre festliegenden Vorräthe einen Kredit aufnehmen, ihre Ange- stellten beschäftigen, und ihr Geschäft vermehren können, bis sie einen guten Markt finden, statt mit Verlust zu verkaufen.“ Nach vielen Mühen wurde diese Bank of Credit errichtet in Devonshire House in Bishopsgate Street. Sie lieh an Industrielle und Kauf- leute auf Sicherheit deponirter Waaren ¾ des Werths derselben in Wechseln. Um diese Wechsel lauffähig zu machen, wurde in jedem Geschäftszweig eine Anzahl von Leuten zu einer Gesell- schaft vereinigt, von der jeder Besitzer solcher Wechsel Waaren dagegen mit derselben Leichtigkeit erhalten sollte, als ob er baare Zahlung offerirte. Die Bank machte keine blühenden Geschäfte.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/152>, abgerufen am 24.11.2024.