auch von bedingt, nur unter ganz bestimmten Umständen denk- bar, bei solchen Industriezweigen nämlich, worin nur fixes Kapital und Arbeit angewandt wird und der Arbeitsgegenstand von der Natur geliefert ist.
Aber im Vergleich der Profitraten zweier Länder ist dies anders. Dieselbe Profitrate drückt hier in der That meist verschiedne Raten des Mehrwerths aus.
Aus den sämmtlichen fünf Fällen ergibt sich also, dass eine steigende Profitrate einer fallenden oder steigenden Mehrwerths- rate, eine fallende Profitrate einer steigenden oder fallenden, eine gleichbleibende Profitrate einer steigenden oder fallenden Mehr- werthsrate entsprechen kann. Dass eine steigende, fallende, oder gleichbleibende Profitrate ebenfalls einer gleichbleibenden Mehr- werthsrate entsprechen kann, haben wir unter I gesehn.
Die Profitrate wird also bestimmt durch zwei Hauptfaktoren: die Rate des Mehrwerths, und die Werthzusammensetzung des Kapitals. Die Wirkungen dieser beiden Faktoren lassen sich kurz zusammenfassen wie folgt, wobei wir die Zusammensetzung in Procenten ausdrücken können, da es hier gleichgültig ist, von welchem der beiden Kapitaltheile die Aenderung ausgeht:
Die Profitraten zweier Kapitale, oder eines und desselben Kapitals in zwei successiven, verschiednen Zuständen
sind gleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung der Kapitale und gleicher Mehrwerthsrate.
2) bei ungleicher procentiger Zusammensetzung, und ungleicher Mehrwerthsrate, wenn die Produkte der Mehrwerthsraten in die procentigen variablen Kapitaltheile (die m' und v) d. h. die pro- centig aufs Gesammtkapital berechneten Mehrwerthsmassen (m = m'v) gleich sind, in andern Worten, wenn beidemale die Faktoren m' und v in umgekehrtem Verhältniss zu einander stehn.
Sie sind ungleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung, wenn die Mehr- werthsraten ungleich sind, wo sie sich verhalten wie die Mehr- werthsraten.
2) bei gleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger Zu- sammensetzung, wo sie sich verhalten wie die variablen Kapitaltheile.
3) bei ungleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger Zusammensetzung, wo sie sich verhalten wie die Produkte m 'v,
auch von bedingt, nur unter ganz bestimmten Umständen denk- bar, bei solchen Industriezweigen nämlich, worin nur fixes Kapital und Arbeit angewandt wird und der Arbeitsgegenstand von der Natur geliefert ist.
Aber im Vergleich der Profitraten zweier Länder ist dies anders. Dieselbe Profitrate drückt hier in der That meist verschiedne Raten des Mehrwerths aus.
Aus den sämmtlichen fünf Fällen ergibt sich also, dass eine steigende Profitrate einer fallenden oder steigenden Mehrwerths- rate, eine fallende Profitrate einer steigenden oder fallenden, eine gleichbleibende Profitrate einer steigenden oder fallenden Mehr- werthsrate entsprechen kann. Dass eine steigende, fallende, oder gleichbleibende Profitrate ebenfalls einer gleichbleibenden Mehr- werthsrate entsprechen kann, haben wir unter I gesehn.
Die Profitrate wird also bestimmt durch zwei Hauptfaktoren: die Rate des Mehrwerths, und die Werthzusammensetzung des Kapitals. Die Wirkungen dieser beiden Faktoren lassen sich kurz zusammenfassen wie folgt, wobei wir die Zusammensetzung in Procenten ausdrücken können, da es hier gleichgültig ist, von welchem der beiden Kapitaltheile die Aenderung ausgeht:
Die Profitraten zweier Kapitale, oder eines und desselben Kapitals in zwei successiven, verschiednen Zuständen
sind gleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung der Kapitale und gleicher Mehrwerthsrate.
2) bei ungleicher procentiger Zusammensetzung, und ungleicher Mehrwerthsrate, wenn die Produkte der Mehrwerthsraten in die procentigen variablen Kapitaltheile (die m' und v) d. h. die pro- centig aufs Gesammtkapital berechneten Mehrwerthsmassen (m = m'v) gleich sind, in andern Worten, wenn beidemale die Faktoren m' und v in umgekehrtem Verhältniss zu einander stehn.
Sie sind ungleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung, wenn die Mehr- werthsraten ungleich sind, wo sie sich verhalten wie die Mehr- werthsraten.
2) bei gleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger Zu- sammensetzung, wo sie sich verhalten wie die variablen Kapitaltheile.
3) bei ungleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger Zusammensetzung, wo sie sich verhalten wie die Produkte m 'v,
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[43/0077]
auch von [FORMEL] bedingt, nur unter ganz bestimmten Umständen denk-
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Aber im Vergleich der Profitraten zweier Länder ist dies anders.
Dieselbe Profitrate drückt hier in der That meist verschiedne
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Aus den sämmtlichen fünf Fällen ergibt sich also, dass eine
steigende Profitrate einer fallenden oder steigenden Mehrwerths-
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gleichbleibende Profitrate einer steigenden oder fallenden Mehr-
werthsrate entsprechen kann. Dass eine steigende, fallende, oder
gleichbleibende Profitrate ebenfalls einer gleichbleibenden Mehr-
werthsrate entsprechen kann, haben wir unter I gesehn.
Die Profitrate wird also bestimmt durch zwei Hauptfaktoren:
die Rate des Mehrwerths, und die Werthzusammensetzung des
Kapitals. Die Wirkungen dieser beiden Faktoren lassen sich kurz
zusammenfassen wie folgt, wobei wir die Zusammensetzung in
Procenten ausdrücken können, da es hier gleichgültig ist, von
welchem der beiden Kapitaltheile die Aenderung ausgeht:
Die Profitraten zweier Kapitale, oder eines und desselben Kapitals
in zwei successiven, verschiednen Zuständen
sind gleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung der Kapitale und
gleicher Mehrwerthsrate.
2) bei ungleicher procentiger Zusammensetzung, und ungleicher
Mehrwerthsrate, wenn die Produkte der Mehrwerthsraten in die
procentigen variablen Kapitaltheile (die m' und v) d. h. die pro-
centig aufs Gesammtkapital berechneten Mehrwerthsmassen
(m = m'v) gleich sind, in andern Worten, wenn beidemale die
Faktoren m' und v in umgekehrtem Verhältniss zu einander stehn.
Sie sind ungleich:
1) bei gleicher procentiger Zusammensetzung, wenn die Mehr-
werthsraten ungleich sind, wo sie sich verhalten wie die Mehr-
werthsraten.
2) bei gleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger Zu-
sammensetzung, wo sie sich verhalten wie die variablen Kapitaltheile.
3) bei ungleicher Mehrwerthsrate und ungleicher procentiger
Zusammensetzung, wo sie sich verhalten wie die Produkte m 'v,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/77>, abgerufen am 16.02.2025.
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