4) p' steigt obgleich m' fällt, oder fällt, obgleich m' steigt, wenn sich in entgegengesetzter Richtung ändert wie m' und in grösserem Verhältniss, als dieses.
m' gestiegen von 100 % auf 150 %, p' gefallen von 20 % auf 15 %.
5) Endlich p' bleibt konstant, obgleich m' steigt oder fällt, wenn in entgegengesetzter Richtung, aber genau in demselben Ver- hältniss wie m' seine Grösse ändert.
Es ist nur dieser letzte Fall, der noch einiger Erörterung be- darf. Wie wir oben bei den Variationen von sahen, dass eine und dieselbe Mehrwerthsrate sich in den verschiedensten Profitraten ausdrücken kann, so sehn wir hier, dass einer und derselben Profit- rate sehr verschiedne Mehrwerthsraten zu Grunde liegen können. Während aber bei konstantem m' jede beliebige Aenderung im Verhältniss von v zu C genügte, um eine Verschiedenheit der Profitrate hervorzurufen, muss bei Grössenwechsel von m' ein ge- nau entsprechender, umgekehrter Grössenwechsel von eintreten, damit die Profitrate dieselbe bleibe. Dies ist bei einem und dem- selben Kapital, oder bei zwei Kapitalen in demselben Land nur sehr ausnahmsweise möglich. Nehmen wir z. B. ein Kapital 80c + 20v + 20m; C = 100, m' = 100 %, p' = 20 % und nehmen wir an, der Arbeitslohn falle derart, dass dieselbe Arbeiterzahl nunmehr mit 16v zu haben wäre statt mit 20v. Dann haben wir, bei sonst unveränderten Verhältnissen, unter Freisetzung von 4v, 80c + 16v + 24m; C = 96, m' = 150 %, p' = 25 %.
Damit nun p' = 20 % wäre, wie vorher, müsste das Gesammt- kapital auf 120, also das konstante auf 104 wachsen: 104c + 16v + 24m; C = 120, m' = 150 %, p' = 20 %.
Dies wäre nur möglich, wenn gleichzeitig mit der Lohnsenkung eine Aenderung in der Produktivität der Arbeit einträte, die diese veränderte Zusammensetzung des Kapitals erheischte; oder aber, wenn der Geldwerth des konstanten Kapitals von 80 auf 104 stiege; kurz, ein zufälliges Zusammentreffen von Bedingungen wie es nur in Ausnahmsfällen vorkommt. In der That ist eine Aenderung von m', die nicht gleichzeitig eine Aenderung von v, und damit
4) p' steigt obgleich m' fällt, oder fällt, obgleich m' steigt, wenn sich in entgegengesetzter Richtung ändert wie m' und in grösserem Verhältniss, als dieses.
m' gestiegen von 100 % auf 150 %, p' gefallen von 20 % auf 15 %.
5) Endlich p' bleibt konstant, obgleich m' steigt oder fällt, wenn in entgegengesetzter Richtung, aber genau in demselben Ver- hältniss wie m' seine Grösse ändert.
Es ist nur dieser letzte Fall, der noch einiger Erörterung be- darf. Wie wir oben bei den Variationen von sahen, dass eine und dieselbe Mehrwerthsrate sich in den verschiedensten Profitraten ausdrücken kann, so sehn wir hier, dass einer und derselben Profit- rate sehr verschiedne Mehrwerthsraten zu Grunde liegen können. Während aber bei konstantem m' jede beliebige Aenderung im Verhältniss von v zu C genügte, um eine Verschiedenheit der Profitrate hervorzurufen, muss bei Grössenwechsel von m' ein ge- nau entsprechender, umgekehrter Grössenwechsel von eintreten, damit die Profitrate dieselbe bleibe. Dies ist bei einem und dem- selben Kapital, oder bei zwei Kapitalen in demselben Land nur sehr ausnahmsweise möglich. Nehmen wir z. B. ein Kapital 80c + 20v + 20m; C = 100, m' = 100 %, p' = 20 % und nehmen wir an, der Arbeitslohn falle derart, dass dieselbe Arbeiterzahl nunmehr mit 16v zu haben wäre statt mit 20v. Dann haben wir, bei sonst unveränderten Verhältnissen, unter Freisetzung von 4v, 80c + 16v + 24m; C = 96, m' = 150 %, p' = 25 %.
Damit nun p' = 20 % wäre, wie vorher, müsste das Gesammt- kapital auf 120, also das konstante auf 104 wachsen: 104c + 16v + 24m; C = 120, m' = 150 %, p' = 20 %.
Dies wäre nur möglich, wenn gleichzeitig mit der Lohnsenkung eine Aenderung in der Produktivität der Arbeit einträte, die diese veränderte Zusammensetzung des Kapitals erheischte; oder aber, wenn der Geldwerth des konstanten Kapitals von 80 auf 104 stiege; kurz, ein zufälliges Zusammentreffen von Bedingungen wie es nur in Ausnahmsfällen vorkommt. In der That ist eine Aenderung von m', die nicht gleichzeitig eine Aenderung von v, und damit
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[42/0076]
4) p' steigt obgleich m' fällt, oder fällt, obgleich m' steigt, wenn
[FORMEL] sich in entgegengesetzter Richtung ändert wie m' und in
grösserem Verhältniss, als dieses.
80c + 20v + 20m; m' = 100 %, p' = 20 %
90c + 10v + 15m; m' = 150 %, p' = 15 %
m' gestiegen von 100 % auf 150 %, p' gefallen von 20 % auf 15 %.
5) Endlich p' bleibt konstant, obgleich m' steigt oder fällt, wenn
[FORMEL] in entgegengesetzter Richtung, aber genau in demselben Ver-
hältniss wie m' seine Grösse ändert.
Es ist nur dieser letzte Fall, der noch einiger Erörterung be-
darf. Wie wir oben bei den Variationen von [FORMEL] sahen, dass eine
und dieselbe Mehrwerthsrate sich in den verschiedensten Profitraten
ausdrücken kann, so sehn wir hier, dass einer und derselben Profit-
rate sehr verschiedne Mehrwerthsraten zu Grunde liegen können.
Während aber bei konstantem m' jede beliebige Aenderung im
Verhältniss von v zu C genügte, um eine Verschiedenheit der
Profitrate hervorzurufen, muss bei Grössenwechsel von m' ein ge-
nau entsprechender, umgekehrter Grössenwechsel von [FORMEL] eintreten,
damit die Profitrate dieselbe bleibe. Dies ist bei einem und dem-
selben Kapital, oder bei zwei Kapitalen in demselben Land nur
sehr ausnahmsweise möglich. Nehmen wir z. B. ein Kapital
80c + 20v + 20m; C = 100, m' = 100 %, p' = 20 %
und nehmen wir an, der Arbeitslohn falle derart, dass dieselbe
Arbeiterzahl nunmehr mit 16v zu haben wäre statt mit 20v.
Dann haben wir, bei sonst unveränderten Verhältnissen, unter
Freisetzung von 4v,
80c + 16v + 24m; C = 96, m' = 150 %, p' = 25 %.
Damit nun p' = 20 % wäre, wie vorher, müsste das Gesammt-
kapital auf 120, also das konstante auf 104 wachsen:
104c + 16v + 24m; C = 120, m' = 150 %, p' = 20 %.
Dies wäre nur möglich, wenn gleichzeitig mit der Lohnsenkung
eine Aenderung in der Produktivität der Arbeit einträte, die diese
veränderte Zusammensetzung des Kapitals erheischte; oder aber,
wenn der Geldwerth des konstanten Kapitals von 80 auf 104 stiege;
kurz, ein zufälliges Zusammentreffen von Bedingungen wie es nur
in Ausnahmsfällen vorkommt. In der That ist eine Aenderung
von m', die nicht gleichzeitig eine Aenderung von v, und damit
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/76>, abgerufen am 25.11.2024.
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