c.) Die Profitrate steigt, wenn e grösser als E, d. h. wenn das variable Kapital in stärkerem Verhältniss wächst als das Gesammt- kapital. Wird 80c + 20v + 20m zu 120c + 40v + 40m, so steigt die Profitrate von 20 % auf 25 %, weil bei unverändertem m' = gestiegen ist auf , von 1/5 auf 1/4.
Bei Wechsel von v und C in gleicher Richtung können wir diese Grössenveränderung so auffassen, dass beide bis zu einem gewissen Grad in demselben Verhältniss variiren, sodass bis dahin unverändert bleibt. Ueber diesen Grad hinaus, würde dann nur eins von beiden variiren, und wir haben damit diesen komplicir- teren Fall auf einen der vorhergehenden einfachern reducirt.
Geht z. B. 80c + 20v + 20m über in: 100c + 30v + 30m, so bleibt das Verhältniss von v zu c und also auch zu C unverändert bei dieser Variation bis zu: 100c + 25v + 25m. Bis dahin also bleibt auch die Profitrate unberührt. Wir können also jetzt 100c + 25v + 25m zum Ausgangspunkt nehmen; wir finden, dass v um 5, auf 30v, und dadurch C von 125 auf 130 gestiegen ist, und haben damit den zweiten Fall, den der einfachen Variation von v und der dadurch verursachten Variation von C vor uns. Die Profitrate, die ursprünglich 20 % war, steigt durch diesen Zusatz von 5v bei gleicher Mehrwerthsrate auf 23 %.
Dieselbe Reduktion auf einen einfachern Fall kann stattfinden, auch wenn v und C in entgegengesetzter Richtung ihre Grösse ändern. Gehn wir z. B. wieder aus von 80c + 20v + 20m, und lassen dies übergehn in die Form: 110c + 10v + 10m, so wäre bei einer Aenderung auf 40c + 10v + 10m die Profitrate dieselbe wie anfangs, nämlich 20 %. Durch Zusatz von 70c zu dieser Zwischenform wird sie gesenkt auf 8 1/3 %. Wir haben den Fall also wieder reducirt auf einen Fall der Variation einer einzigen Variablen, nämlich von c.
Gleichzeitige Variation von v, c und C bietet also keine neuen Gesichtspunkte und führt in letzter Instanz stets zurück auf einen Fall, wo nur ein Faktor variabel ist.
Selbst der einzige noch übrige Fall ist thatsächlich bereits er- schöpft, nämlich der Fall, wo v und C numerisch gleich gross bleiben, aber ihre stofflichen Elemente einen Werthwechsel er- leiden, wo also v ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Arbeit, c ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Pro- duktionsmittel anzeigt.
c.) Die Profitrate steigt, wenn e grösser als E, d. h. wenn das variable Kapital in stärkerem Verhältniss wächst als das Gesammt- kapital. Wird 80c + 20v + 20m zu 120c + 40v + 40m, so steigt die Profitrate von 20 % auf 25 %, weil bei unverändertem m' = gestiegen ist auf , von ⅕ auf ¼.
Bei Wechsel von v und C in gleicher Richtung können wir diese Grössenveränderung so auffassen, dass beide bis zu einem gewissen Grad in demselben Verhältniss variiren, sodass bis dahin unverändert bleibt. Ueber diesen Grad hinaus, würde dann nur eins von beiden variiren, und wir haben damit diesen komplicir- teren Fall auf einen der vorhergehenden einfachern reducirt.
Geht z. B. 80c + 20v + 20m über in: 100c + 30v + 30m, so bleibt das Verhältniss von v zu c und also auch zu C unverändert bei dieser Variation bis zu: 100c + 25v + 25m. Bis dahin also bleibt auch die Profitrate unberührt. Wir können also jetzt 100c + 25v + 25m zum Ausgangspunkt nehmen; wir finden, dass v um 5, auf 30v, und dadurch C von 125 auf 130 gestiegen ist, und haben damit den zweiten Fall, den der einfachen Variation von v und der dadurch verursachten Variation von C vor uns. Die Profitrate, die ursprünglich 20 % war, steigt durch diesen Zusatz von 5v bei gleicher Mehrwerthsrate auf 23 %.
Dieselbe Reduktion auf einen einfachern Fall kann stattfinden, auch wenn v und C in entgegengesetzter Richtung ihre Grösse ändern. Gehn wir z. B. wieder aus von 80c + 20v + 20m, und lassen dies übergehn in die Form: 110c + 10v + 10m, so wäre bei einer Aenderung auf 40c + 10v + 10m die Profitrate dieselbe wie anfangs, nämlich 20 %. Durch Zusatz von 70c zu dieser Zwischenform wird sie gesenkt auf 8⅓ %. Wir haben den Fall also wieder reducirt auf einen Fall der Variation einer einzigen Variablen, nämlich von c.
Gleichzeitige Variation von v, c und C bietet also keine neuen Gesichtspunkte und führt in letzter Instanz stets zurück auf einen Fall, wo nur ein Faktor variabel ist.
Selbst der einzige noch übrige Fall ist thatsächlich bereits er- schöpft, nämlich der Fall, wo v und C numerisch gleich gross bleiben, aber ihre stofflichen Elemente einen Werthwechsel er- leiden, wo also v ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Arbeit, c ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Pro- duktionsmittel anzeigt.
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[36/0070]
c.) Die Profitrate steigt, wenn e grösser als E, d. h. wenn das
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kapital. Wird 80c + 20v + 20m zu 120c + 40v + 40m, so steigt
die Profitrate von 20 % auf 25 %, weil bei unverändertem m'
[FORMEL] = [FORMEL] gestiegen ist auf [FORMEL], von ⅕ auf ¼.
Bei Wechsel von v und C in gleicher Richtung können wir
diese Grössenveränderung so auffassen, dass beide bis zu einem
gewissen Grad in demselben Verhältniss variiren, sodass bis dahin
[FORMEL] unverändert bleibt. Ueber diesen Grad hinaus, würde dann nur
eins von beiden variiren, und wir haben damit diesen komplicir-
teren Fall auf einen der vorhergehenden einfachern reducirt.
Geht z. B. 80c + 20v + 20m über in: 100c + 30v + 30m, so
bleibt das Verhältniss von v zu c und also auch zu C unverändert
bei dieser Variation bis zu: 100c + 25v + 25m. Bis dahin also
bleibt auch die Profitrate unberührt. Wir können also jetzt
100c + 25v + 25m zum Ausgangspunkt nehmen; wir finden, dass
v um 5, auf 30v, und dadurch C von 125 auf 130 gestiegen ist,
und haben damit den zweiten Fall, den der einfachen Variation
von v und der dadurch verursachten Variation von C vor uns. Die
Profitrate, die ursprünglich 20 % war, steigt durch diesen Zusatz
von 5v bei gleicher Mehrwerthsrate auf 23[FORMEL] %.
Dieselbe Reduktion auf einen einfachern Fall kann stattfinden,
auch wenn v und C in entgegengesetzter Richtung ihre Grösse
ändern. Gehn wir z. B. wieder aus von 80c + 20v + 20m, und
lassen dies übergehn in die Form: 110c + 10v + 10m, so wäre
bei einer Aenderung auf 40c + 10v + 10m die Profitrate dieselbe
wie anfangs, nämlich 20 %. Durch Zusatz von 70c zu dieser
Zwischenform wird sie gesenkt auf 8⅓ %. Wir haben den Fall
also wieder reducirt auf einen Fall der Variation einer einzigen
Variablen, nämlich von c.
Gleichzeitige Variation von v, c und C bietet also keine neuen
Gesichtspunkte und führt in letzter Instanz stets zurück auf einen
Fall, wo nur ein Faktor variabel ist.
Selbst der einzige noch übrige Fall ist thatsächlich bereits er-
schöpft, nämlich der Fall, wo v und C numerisch gleich gross
bleiben, aber ihre stofflichen Elemente einen Werthwechsel er-
leiden, wo also v ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter
Arbeit, c ein verändertes Quantum in Bewegung gesetzter Pro-
duktionsmittel anzeigt.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/70>, abgerufen am 23.11.2024.
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