markt darstellen als 7 Stunden hier. Zweitens aber kann dort ein grössrer Theil des Arbeitstags Mehrarbeit bilden als hier.
Das Gesetz von der fallenden Rate des Profits, worin dieselbe oder selbst eine steigende Rate des Mehrwerths sich ausdrückt, heisst in andern Worten: Irgend ein bestimmtes Quantum des ge- sellschaftlichen Durchschnittskapitals, z. B. ein Kapital von 100 genommen, stellt sich ein stets grössrer Theil desselben in Arbeits- mitteln und ein stets geringrer Theil desselben in lebendiger Ar- beit dar. Da also die Gesammtmasse der den Produktionsmitteln zugesetzten lebendigen Arbeit fällt im Verhältniss zum Werth dieser Produktionsmittel, so fällt auch die unbezahlte Arbeit und der Werththeil, worin sie sich darstellt, im Verhältniss zum Werth des vorgeschossnen Gesammtkapitals. Oder: Ein stets geringrer aliquoter Theil des ausgelegten Gesammtkapitals setzt sich in lebendige Arbeit um, und dies Gesammtkapital saugt daher, im Verhältniss zu seiner Grösse, immer weniger Mehrarbeit auf, ob- gleich das Verhältniss des unbezahlten Theils der angewandten Arbeit zum bezahlten Theil derselben gleichzeitig wachsen mag. Die verhältnissmäßige Abnahme des variablen und Zunahme des konstanten Kapitals, obgleich beide Theile absolut wachsen, ist, wie gesagt, nur ein andrer Ausdruck für die vermehrte Produk- tivität der Arbeit.
Ein Kapital von 100 bestehe aus 80c + 20v, letztre = 20 Ar- beitern. Die Rate des Mehrwerths sei 100 %, d. h. die Arbeiter arbeiten den halben Tag für sich, den halben Tag für den Kapi- talisten. In einem minder entwickelten Land sei das Kapital = 20c + 80v, und diese letztren = 80 Arbeitern. Aber diese Arbeiter brauchen 2/3 des Arbeitstags für sich und arbeiten nur 1/3 für den Kapitalisten. Alles andre gleichgesetzt, produciren die Arbeiter im ersten Fall einen Werth von 40, im zweiten von 120. Das erste Kapital producirt 80c + 20v + 20m = 120; Profitrate = 20 %; das zweite Kapital 20c + 80v + 40m = 140; Profitrate = 40 %. Sie ist also im zweiten Fall noch einmal so gross wie im ersten, obgleich im ersten Fall die Rate des Mehrwerths = 100 %, doppelt so gross als im zweiten, wo sie nur 50 %. Dafür eignet sich aber ein gleich grosses Kapital im ersten Fall die Mehr- arbeit von nur 20, und im zweiten von 80 Arbeitern an.
Das Gesetz des fortschreitenden Falls der Profitrate oder der relativen Abnahme der angeeigneten Mehrarbeit im Vergleich mit der von der lebendigen Arbeit in Bewegung gesetzten Masse ver- gegenständlichter Arbeit, schliesst in keiner Weise aus, dass die
markt darstellen als 7 Stunden hier. Zweitens aber kann dort ein grössrer Theil des Arbeitstags Mehrarbeit bilden als hier.
Das Gesetz von der fallenden Rate des Profits, worin dieselbe oder selbst eine steigende Rate des Mehrwerths sich ausdrückt, heisst in andern Worten: Irgend ein bestimmtes Quantum des ge- sellschaftlichen Durchschnittskapitals, z. B. ein Kapital von 100 genommen, stellt sich ein stets grössrer Theil desselben in Arbeits- mitteln und ein stets geringrer Theil desselben in lebendiger Ar- beit dar. Da also die Gesammtmasse der den Produktionsmitteln zugesetzten lebendigen Arbeit fällt im Verhältniss zum Werth dieser Produktionsmittel, so fällt auch die unbezahlte Arbeit und der Werththeil, worin sie sich darstellt, im Verhältniss zum Werth des vorgeschossnen Gesammtkapitals. Oder: Ein stets geringrer aliquoter Theil des ausgelegten Gesammtkapitals setzt sich in lebendige Arbeit um, und dies Gesammtkapital saugt daher, im Verhältniss zu seiner Grösse, immer weniger Mehrarbeit auf, ob- gleich das Verhältniss des unbezahlten Theils der angewandten Arbeit zum bezahlten Theil derselben gleichzeitig wachsen mag. Die verhältnissmäßige Abnahme des variablen und Zunahme des konstanten Kapitals, obgleich beide Theile absolut wachsen, ist, wie gesagt, nur ein andrer Ausdruck für die vermehrte Produk- tivität der Arbeit.
Ein Kapital von 100 bestehe aus 80c + 20v, letztre = 20 Ar- beitern. Die Rate des Mehrwerths sei 100 %, d. h. die Arbeiter arbeiten den halben Tag für sich, den halben Tag für den Kapi- talisten. In einem minder entwickelten Land sei das Kapital = 20c + 80v, und diese letztren = 80 Arbeitern. Aber diese Arbeiter brauchen ⅔ des Arbeitstags für sich und arbeiten nur ⅓ für den Kapitalisten. Alles andre gleichgesetzt, produciren die Arbeiter im ersten Fall einen Werth von 40, im zweiten von 120. Das erste Kapital producirt 80c + 20v + 20m = 120; Profitrate = 20 %; das zweite Kapital 20c + 80v + 40m = 140; Profitrate = 40 %. Sie ist also im zweiten Fall noch einmal so gross wie im ersten, obgleich im ersten Fall die Rate des Mehrwerths = 100 %, doppelt so gross als im zweiten, wo sie nur 50 %. Dafür eignet sich aber ein gleich grosses Kapital im ersten Fall die Mehr- arbeit von nur 20, und im zweiten von 80 Arbeitern an.
Das Gesetz des fortschreitenden Falls der Profitrate oder der relativen Abnahme der angeeigneten Mehrarbeit im Vergleich mit der von der lebendigen Arbeit in Bewegung gesetzten Masse ver- gegenständlichter Arbeit, schliesst in keiner Weise aus, dass die
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markt darstellen als 7 Stunden hier. Zweitens aber kann dort
ein grössrer Theil des Arbeitstags Mehrarbeit bilden als hier.
Das Gesetz von der fallenden Rate des Profits, worin dieselbe
oder selbst eine steigende Rate des Mehrwerths sich ausdrückt,
heisst in andern Worten: Irgend ein bestimmtes Quantum des ge-
sellschaftlichen Durchschnittskapitals, z. B. ein Kapital von 100
genommen, stellt sich ein stets grössrer Theil desselben in Arbeits-
mitteln und ein stets geringrer Theil desselben in lebendiger Ar-
beit dar. Da also die Gesammtmasse der den Produktionsmitteln
zugesetzten lebendigen Arbeit fällt im Verhältniss zum Werth
dieser Produktionsmittel, so fällt auch die unbezahlte Arbeit und
der Werththeil, worin sie sich darstellt, im Verhältniss zum Werth
des vorgeschossnen Gesammtkapitals. Oder: Ein stets geringrer
aliquoter Theil des ausgelegten Gesammtkapitals setzt sich in
lebendige Arbeit um, und dies Gesammtkapital saugt daher, im
Verhältniss zu seiner Grösse, immer weniger Mehrarbeit auf, ob-
gleich das Verhältniss des unbezahlten Theils der angewandten
Arbeit zum bezahlten Theil derselben gleichzeitig wachsen mag.
Die verhältnissmäßige Abnahme des variablen und Zunahme des
konstanten Kapitals, obgleich beide Theile absolut wachsen, ist,
wie gesagt, nur ein andrer Ausdruck für die vermehrte Produk-
tivität der Arbeit.
Ein Kapital von 100 bestehe aus 80c + 20v, letztre = 20 Ar-
beitern. Die Rate des Mehrwerths sei 100 %, d. h. die Arbeiter
arbeiten den halben Tag für sich, den halben Tag für den Kapi-
talisten. In einem minder entwickelten Land sei das Kapital
= 20c + 80v, und diese letztren = 80 Arbeitern. Aber diese Arbeiter
brauchen ⅔ des Arbeitstags für sich und arbeiten nur ⅓ für den
Kapitalisten. Alles andre gleichgesetzt, produciren die Arbeiter
im ersten Fall einen Werth von 40, im zweiten von 120. Das
erste Kapital producirt 80c + 20v + 20m = 120; Profitrate =
20 %; das zweite Kapital 20c + 80v + 40m = 140; Profitrate =
40 %. Sie ist also im zweiten Fall noch einmal so gross wie im
ersten, obgleich im ersten Fall die Rate des Mehrwerths = 100 %,
doppelt so gross als im zweiten, wo sie nur 50 %. Dafür eignet
sich aber ein gleich grosses Kapital im ersten Fall die Mehr-
arbeit von nur 20, und im zweiten von 80 Arbeitern an.
Das Gesetz des fortschreitenden Falls der Profitrate oder der
relativen Abnahme der angeeigneten Mehrarbeit im Vergleich mit
der von der lebendigen Arbeit in Bewegung gesetzten Masse ver-
gegenständlichter Arbeit, schliesst in keiner Weise aus, dass die
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/230>, abgerufen am 09.11.2024.
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