Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Verschleiss, der Werthverlust, den es auf die Waaren überträgt, in deren
Produktion er wirkt, zunächst in Geld zu ersetzen ist. Ein solches Gleich-
gewicht erschiene danach als Gesetz der Reproduktion auf gleichbleibender
Stufenleiter; was in andren Worten heisst, dass in der die Produktions-
mittel producirenden Klasse I die proportionelle Theilung der Arbeit un-
verändert bleiben muss, soweit sie einerseits cirkulirende, und andrerseits
fixe Bestandtheile des konstanten Kapitals der Abtheilung II liefert.

Bevor wir dies näher untersuchen, ist erst zu sehn wie die Sache
sich stellt, wenn der Restbetrag von IIc (1) nicht gleich dem Rest von
IIc (2); er kann größer sein oder kleiner. Setzen wir nach einander
beide Fälle.

Erster Fall:

I. 200m.
II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare),

Hier kauft IIc (1) mit 200 £ Geld die Waaren 200 Im, und I
kauft mit demselben Geld die Waaren 200 IIc (2), also den Bestandtheil
des fixen Kapitals, der in Geld niederzuschlagen ist; dieser ist damit
versilbert. Aber 20 IIc (1) in Geld ist nicht rückverwandelbar in fixes
Kapital in natura.

Diesem Uebelstand scheint abhelfbar, indem wir den Rest von Im
statt auf 200 auf 220 setzen, sodass von den 2000 I statt 1800 nur
1780 durch frühern Umsatz erledigt sind. In diesem Fall also:

I. 220m.
II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare).

IIc, Theil 1, kauft mit 220 £ Geld die 220 Im und I kauft so-
dann mit 200 £ die 200 IIc (2) in Waare. Aber dann bleiben 20 £
in Geld auf Seite von I, ein Stück Mehrwerth, das es nur in Geld fest-
halten, nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben kann. Die Schwierigkeit
ist damit nur verlegt, von IIc (Theil 1) auf Im.

Nehmen wir nun andrerseits an, IIc, Theil 1, sei kleiner als IIc
(Theil 2), also:
Zweiter Fall:

I. 200m (in Waare).
II. (1) 180c (in Geld) + (2) 200c (in Waare).

II (Theil 1) kauft für 180 £ Geld Waaren 180 Im; I kauft
mit diesem Geld Waaren zum gleichen Werth von II (Theil 2), also

Verschleiss, der Werthverlust, den es auf die Waaren überträgt, in deren
Produktion er wirkt, zunächst in Geld zu ersetzen ist. Ein solches Gleich-
gewicht erschiene danach als Gesetz der Reproduktion auf gleichbleibender
Stufenleiter; was in andren Worten heisst, dass in der die Produktions-
mittel producirenden Klasse I die proportionelle Theilung der Arbeit un-
verändert bleiben muss, soweit sie einerseits cirkulirende, und andrerseits
fixe Bestandtheile des konstanten Kapitals der Abtheilung II liefert.

Bevor wir dies näher untersuchen, ist erst zu sehn wie die Sache
sich stellt, wenn der Restbetrag von IIc (1) nicht gleich dem Rest von
IIc (2); er kann größer sein oder kleiner. Setzen wir nach einander
beide Fälle.

Erster Fall:

I. 200m.
II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare),

Hier kauft IIc (1) mit 200 £ Geld die Waaren 200 Im, und I
kauft mit demselben Geld die Waaren 200 IIc (2), also den Bestandtheil
des fixen Kapitals, der in Geld niederzuschlagen ist; dieser ist damit
versilbert. Aber 20 IIc (1) in Geld ist nicht rückverwandelbar in fixes
Kapital in natura.

Diesem Uebelstand scheint abhelfbar, indem wir den Rest von Im
statt auf 200 auf 220 setzen, sodass von den 2000 I statt 1800 nur
1780 durch frühern Umsatz erledigt sind. In diesem Fall also:

I. 220m.
II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare).

IIc, Theil 1, kauft mit 220 £ Geld die 220 Im und I kauft so-
dann mit 200 £ die 200 IIc (2) in Waare. Aber dann bleiben 20 £
in Geld auf Seite von I, ein Stück Mehrwerth, das es nur in Geld fest-
halten, nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben kann. Die Schwierigkeit
ist damit nur verlegt, von IIc (Theil 1) auf Im.

Nehmen wir nun andrerseits an, IIc, Theil 1, sei kleiner als IIc
(Theil 2), also:
Zweiter Fall:

I. 200m (in Waare).
II. (1) 180c (in Geld) + (2) 200c (in Waare).

II (Theil 1) kauft für 180 £ Geld Waaren 180 Im; I kauft
mit diesem Geld Waaren zum gleichen Werth von II (Theil 2), also

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0498" n="464"/>
Verschleiss, der Werthverlust, den es auf die Waaren überträgt, in deren<lb/>
Produktion er wirkt, zunächst in Geld zu ersetzen ist. Ein solches Gleich-<lb/>
gewicht erschiene danach als Gesetz der Reproduktion auf gleichbleibender<lb/>
Stufenleiter; was in andren Worten heisst, dass in der die Produktions-<lb/>
mittel producirenden Klasse I die proportionelle Theilung der Arbeit un-<lb/>
verändert bleiben muss, soweit sie einerseits cirkulirende, und andrerseits<lb/>
fixe Bestandtheile des konstanten Kapitals der Abtheilung II liefert.</p><lb/>
                <p>Bevor wir dies näher untersuchen, ist erst zu sehn wie die Sache<lb/>
sich stellt, wenn der Restbetrag von II<hi rendition="#sub">c</hi> (1) nicht gleich dem Rest von<lb/>
II<hi rendition="#sub">c</hi> (2); er kann größer sein oder kleiner. Setzen wir nach einander<lb/>
beide Fälle.</p><lb/>
                <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Erster Fall</hi>:</hi> </p><lb/>
                <list>
                  <item>I. 200<hi rendition="#sub">m</hi>.</item><lb/>
                  <item>II. (1) 220<hi rendition="#sub">c</hi> (in Geld) + (2) 200<hi rendition="#sub">c</hi> (in Waare),</item>
                </list><lb/>
                <p>Hier kauft II<hi rendition="#sub">c</hi> (1) mit 200 <hi rendition="#i">£</hi> Geld die Waaren 200 I<hi rendition="#sub">m</hi>, und I<lb/>
kauft mit demselben Geld die Waaren 200 II<hi rendition="#sub">c</hi> (2), also den Bestandtheil<lb/>
des fixen Kapitals, der in Geld niederzuschlagen ist; dieser ist damit<lb/>
versilbert. Aber 20 II<hi rendition="#sub">c</hi> (1) in Geld ist nicht rückverwandelbar in fixes<lb/>
Kapital in natura.</p><lb/>
                <p>Diesem Uebelstand scheint abhelfbar, indem wir den Rest von I<hi rendition="#sub">m</hi><lb/>
statt auf 200 auf 220 setzen, sodass von den 2000 I statt 1800 nur<lb/>
1780 durch frühern Umsatz erledigt sind. In diesem Fall also:</p><lb/>
                <list>
                  <item>I. 220<hi rendition="#sub">m</hi>.</item><lb/>
                  <item>II. (1) 220<hi rendition="#sub">c</hi> (in Geld) + (2) 200<hi rendition="#sub">c</hi> (in Waare).</item>
                </list><lb/>
                <p>II<hi rendition="#sub">c</hi>, Theil 1, kauft mit 220 <hi rendition="#i">£</hi> Geld die 220 I<hi rendition="#sub">m</hi> und I kauft so-<lb/>
dann mit 200 <hi rendition="#i">£</hi> die 200 II<hi rendition="#sub">c</hi> (2) in Waare. Aber dann bleiben 20 <hi rendition="#i">£</hi><lb/>
in Geld auf Seite von I, ein Stück Mehrwerth, das es nur in Geld fest-<lb/>
halten, nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben kann. Die Schwierigkeit<lb/>
ist damit nur verlegt, von II<hi rendition="#sub">c</hi> (Theil 1) auf I<hi rendition="#sub">m</hi>.</p><lb/>
                <p>Nehmen wir nun andrerseits an, II<hi rendition="#sub">c</hi>, Theil 1, sei kleiner als II<hi rendition="#sub">c</hi><lb/>
(Theil 2), also:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweiter Fall</hi>:</hi></p><lb/>
                <list>
                  <item>I. 200<hi rendition="#sub">m</hi> (in Waare).</item><lb/>
                  <item>II. (1) 180<hi rendition="#sub">c</hi> (in Geld) + (2) 200<hi rendition="#sub">c</hi> (in Waare).</item>
                </list><lb/>
                <p>II (Theil 1) kauft für 180 <hi rendition="#i">£</hi> Geld Waaren 180 I<hi rendition="#sub">m</hi>; I kauft<lb/>
mit diesem Geld Waaren zum gleichen Werth von II (Theil 2), also<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[464/0498] Verschleiss, der Werthverlust, den es auf die Waaren überträgt, in deren Produktion er wirkt, zunächst in Geld zu ersetzen ist. Ein solches Gleich- gewicht erschiene danach als Gesetz der Reproduktion auf gleichbleibender Stufenleiter; was in andren Worten heisst, dass in der die Produktions- mittel producirenden Klasse I die proportionelle Theilung der Arbeit un- verändert bleiben muss, soweit sie einerseits cirkulirende, und andrerseits fixe Bestandtheile des konstanten Kapitals der Abtheilung II liefert. Bevor wir dies näher untersuchen, ist erst zu sehn wie die Sache sich stellt, wenn der Restbetrag von IIc (1) nicht gleich dem Rest von IIc (2); er kann größer sein oder kleiner. Setzen wir nach einander beide Fälle. Erster Fall: I. 200m. II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare), Hier kauft IIc (1) mit 200 £ Geld die Waaren 200 Im, und I kauft mit demselben Geld die Waaren 200 IIc (2), also den Bestandtheil des fixen Kapitals, der in Geld niederzuschlagen ist; dieser ist damit versilbert. Aber 20 IIc (1) in Geld ist nicht rückverwandelbar in fixes Kapital in natura. Diesem Uebelstand scheint abhelfbar, indem wir den Rest von Im statt auf 200 auf 220 setzen, sodass von den 2000 I statt 1800 nur 1780 durch frühern Umsatz erledigt sind. In diesem Fall also: I. 220m. II. (1) 220c (in Geld) + (2) 200c (in Waare). IIc, Theil 1, kauft mit 220 £ Geld die 220 Im und I kauft so- dann mit 200 £ die 200 IIc (2) in Waare. Aber dann bleiben 20 £ in Geld auf Seite von I, ein Stück Mehrwerth, das es nur in Geld fest- halten, nicht in Konsumtionsmitteln verausgaben kann. Die Schwierigkeit ist damit nur verlegt, von IIc (Theil 1) auf Im. Nehmen wir nun andrerseits an, IIc, Theil 1, sei kleiner als IIc (Theil 2), also: Zweiter Fall: I. 200m (in Waare). II. (1) 180c (in Geld) + (2) 200c (in Waare). II (Theil 1) kauft für 180 £ Geld Waaren 180 Im; I kauft mit diesem Geld Waaren zum gleichen Werth von II (Theil 2), also

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/498
Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/498>, abgerufen am 24.11.2024.